Aktuelle Analyse
Preise rauf, Nachfrage rauf: Immobilienmarkt gewinnt an Dynamik

| Julia Weninger 
| 31.07.2025

Wohnimmobilien in Österreich werden wieder teurer und sind gleichzeitig heiß begehrt. Besonders stark steigt die Nachfrage im Süden und Westen. Was das für Käufer:innen und den Markt bedeutet, zeigt ein detaillierter Blick in die Zahlen. 

Der österreichische Immobilienmarkt legt wieder zu und das sowohl bei den Preisen als auch beim Kaufinteresse. Laut einer aktuellen Analyse von ImmoScout24, die auf 178.524 Angebotseinträgen aus den ersten sechs Monaten der Jahre 2024 und 2025 basiert, steigen sowohl die Angebotspreise für Wohnungen und Häuser als auch die Nachfrage deutlich.
Im Schnitt verteuerten sich Eigentumswohnungen um 4 Prozent auf 5.951 Euro pro Quadratmeter. Für eine typische 70-Quadratmeter-Wohnung bedeutet das rund 416.600 Euro. Auch Häuser sind wieder teurer: Der Quadratmeterpreis legte um 6 Prozent auf 4.041 Euro zu: ein Einfamilienhaus mit 130 Quadratmetern kostet damit im Durchschnitt rund 525.400 Euro.
Gleichzeitig steigt auch das Interesse der Käufer:innen. Die Nachfrage nach Wohnungen legte um 22 Prozent zu, bei Häusern waren es 8 Prozent. Besonders auffällig: In Wien, Tirol und der Steiermark boomen die Wohnungssuchen, Häuser sind vor allem in Wien und Vorarlberg gefragt.

"Das Interesse am Immobilienkauf nimmt weiter zu, die Zahl der Anfragen von Suchenden wächst nun schon das zweite Jahr in Folge. Und jetzt steigen auch die Angebotspreise", sagt Markus Dejmek, Österreich-Chef von ImmoScout24.
"Gleichzeitig sind die regionalen Preisunterschiede enorm. Während ein Haus in Wien im Schnitt fast 850.000 Euro kostet, liegt der Preis im Burgenland bei rund 317.000 Euro. Wer kaufen will, sollte regionale Entwicklungen genau im Blick behalten, denn Eigentum bleibt in manchen Regionen leistbarer."


Häuser: Westen teuer, Osten vergleichsweise günstig

Die Preisdifferenzen zwischen den Bundesländern bleiben markant. Besonders teuer bleibt es im Westen: In Tirol kostet ein Einfamilienhaus im Schnitt 7.667 Euro pro Quadratmeter (+7 %), was einem Gesamtpreis von knapp 1 Million Euro entspricht. Auch Salzburg (6.111 Euro/qm), Wien (6.527 Euro/qm) und Vorarlberg (5.618 Euro/qm) liegen deutlich über dem Österreich-Schnitt.

Am günstigsten sind Häuser im Burgenland (2.436 Euro/qm, +2 %) mit durchschnittlich rund 317.000 Euro für 130 Quadratmeter. Einzig in der Steiermark sind die Hauspreise im Vergleich zum Vorjahr sogar gefallen – um 3 Prozent auf 3.117 Euro pro Quadratmeter.

In Kärnten, wo die Preise um 11 Prozent zulegten, bleibt das Preisniveau mit rund 433.300 Euro für ein typisches Einfamilienhaus vergleichsweise moderat.

Wohnungspreise: Tirol an der Spitze, Steiermark am günstigsten

Bei Eigentumswohnungen zeigt sich ein ähnliches Bild. Tirol ist mit 7.000 Euro pro Quadratmeter erneut das teuerste Bundesland, gefolgt von Wien (6.615 Euro/qm) und Vorarlberg (6.928 Euro/qm). Auch Salzburg liegt mit 6.351 Euro pro Quadratmeter deutlich über dem Schnitt.

Die günstigsten Wohnungen gibt es in der Steiermark, wo trotz eines leichten Preisanstiegs um 1 Prozent die Angebotspreise hier bei 4.331 Euro pro Quadratmeter liegen, also rund 303.200 Euro für eine 70-Quadratmeter-Wohnung. Niederösterreich (4.672 Euro/qm) und Oberösterreich (4.673 Euro/qm) bewegen sich mit rund 327.000 Euro im Mittelfeld.
Ein besonderer Ausreißer ist das Burgenland: Hier stieg der Quadratmeterpreis laut ImmoScout24 um satte 38 Prozent auf 5.100 Euro. Der Grund dafür liegt laut Alexander Bosak, Geschäftsführer beim Neubau-Datenspezialisten Exploreal, in einem regionalen Bauboom: "Im Burgenland werden heuer deutlich mehr neue Eigentumswohnungen fertiggestellt als im vergangenen Jahr. Da solche Neubau-Objekte in der Regel wesentlich teurer sind als gebrauchte Immobilien, führt das zu einem besonderen regionalen Anstieg der durchschnittlichen Angebotspreise."

Nachfrage zieht in fast allen Regionen an – vor allem im Süden und Westen

Besonders auffällig ist das gestiegene Kaufinteresse. Wohnungen sind vor allem in der Steiermark (+37 %), Tirol (+25 %) und Wien (+23 %) gefragt. Auch in Salzburg, Vorarlberg, Kärnten und Niederösterreich ist der Nachfragedruck groß – hier liegt das Plus zwischen 13 und 19 Prozent. Nur im Burgenland (+3 %) und in Oberösterreich (+7 %) ist der Anstieg moderater.

Bei Häusern ist Wien mit einem Nachfrageplus von 30 Prozent Spitzenreiter, gefolgt von Vorarlberg (+24 %), Tirol (+19 %) und Salzburg (+18 %). Einzig Kärnten zeigt sich mit –9 Prozent rückläufig, während Nieder- und Oberösterreich stabil bleiben.

Die vollständige Tabelle finden Sie hier


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