immowelt-Studie
Bei der Wohnungssuche zählt für Österreicher vor allem die Sicherheit

| Larissa Bilovits 
| 24.07.2025

Wie eine aktuelle Studie festhält, ist für 84 Prozent der Bevölkerung eine sichere Wohnumgebung noch wichtiger als Preis und Infrastruktur. Besonders ältere Menschen, Alleinerziehende und Frauen äußern dieses Bedürfnis. 

Für 84 Prozent der Österreicher:innen ist das Sicherheitsgefühl im Wohnumfeld ein "besonders wichtiges" Kriterium – und zwar noch vor dem Preis oder der Infrastruktur. Vor allem Personen über 60 Jahren, Alleinerziehende mit Kind sowie Frauen legen großen Wert hierauf. Dagegen äußern junge Erwachsene dieses Bedürfnis tendenziell eher seltener, wie eine aktuelle repräsentative Studie von immowelt mit dem Titel "Ist Wohnen in Österreich noch leistbar?" zeigt, für die im Mai 2025 1.000 Personen ab 16 Jahren in ganz Österreich befragt wurden. 

Fundament für Wohnzufriedenheit

"Das Gefühl der Sicherheit ist das Fundament einer hohen Wohnzufriedenheit. Das betrifft nicht nur die eigenen vier Wände, sondern auch die Nachbarschaft und das Viertel", so Robert Wagner, Geschäftsführer von immowelt. "Insbesondere in Zeiten zunehmender gesellschaftlicher Unsicherheit wird das Bedürfnis nach Sicherheit zu einem zentralen Kriterium bei der Wohnortwahl."

Dabei sei auffällig, dass das Sicherheitsgefühl den Österreicher:innen noch wichtiger zu sein scheint als Faktoren wie Grundstücksqualität (79 %) und finanzielle Leistbarkeit (77 %). Diese Ergebnisse zeigen, dass die Suche nach Wohnraum heute mehr denn je von subjektivem Wohlbefinden geleitet ist, wobei die Sicherheit eben eine zentrale Rolle spielt. Hier wolle immowelt mit Tools wie Umgebungsinformationen, Kartenansichten und Filterfunktionen ansetzen und Nutzer:innen so unterstützen, Wohnlagen zu identifizieren, die zu ihren individuellen Sicherheits- und Wohlfühlbedürfnis passen.

Gewaltdelikte 2024 auf Höchststand seit zehn Jahren

Einer der wahrscheinlichen Gründe, warum Sicherheit den Einheimischen hier so wichtig ist, lässt sich aus einer Umfrage von TQS Research & Consulting ableiten: Demnach haben sich im vergangenen Jahr 22 Prozent der Österreicher:innen "deutlich unsicherer" gefühlt als in den Jahren zuvor, wobei besonders Frauen, junge Erwachsene und Familien betroffen sind.

Eine wenig verwunderliche Entwicklung, wenn man sich die aktuellen Kriminalitätszahlen des Bundeskriminalamts ansieht: So ist die Zahl der angezeigten Gewaltdelikte 2024 auf den höchsten Stand der vergangenen zehn Jahre gestiegen, mit einem Plus von 8,3 Prozent gegenüber 2023. Ebenso zugenommen haben Unterkategorien wie schwere Körperverletzung (+6,9 %), Raubdelikte (+7,2 %) und Vandalismus (+4,1 %).

Ein schwindendes Sicherheitsgefühl dürfte auch dazu beitragen, dass knapp die Hälfte der heimischen Bevölkerung mit ihrer aktuellen Wohnsituation unzufrieden ist und 28 Prozent in den kommenden fünf Jahren einen Wohnsitzwechsel planen (LEADERSNET berichtete).

www.immowelt.at

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