Schokokuchen gib es auf der ganzen Welt in den verschiedensten Variationen – von traditionsreichen Rezepten bis hin zu kreativen Neuinterpretationen. Um ebendiesen süßen Klassiker dreht sich das neueste Ranking des internationalen Kulinarik-Portals TasteAtlas. Und auch eine kultige Süßspeise aus Österreich hat es unter die Top zehn der besten Schokokuchen der Welt geschafft.
Platz 10: Chocotorta (Argentinien)
Auf dem zehnten Platz des weltweiten Rankings reiht sich die Chocotorta ein. Dabei handelt es sich um ein argentinisches No-Bake-Dessert, das von der italienischen Küche und dem Tiramisu inspiriert wurde. Es besteht aus Schokokeksen, Dulce de Leche und Frischkäse, die schichtweise verarbeitet werden. Die Kekse werden in Milch, Schokomilch oder Kaffee getränkt. Entstanden ist die Chocotorta vermutlich im Rahmen einer Werbekampagne für die Kekssorte "Chocolinas". Außerhalb Argentiniens ist sie kaum bekannt und selten in Restaurants zu finden.
Platz 9: Texas Sheet Cake (USA)
Der Texas Sheet Cake, der sich auf Platz neun findet, ist ein US-amerikanischer Blechkuchen aus Buttermilch, Eiern, Vanille, Zucker, Mehl, Butter und Kakao. Nach dem Backen wird sie heiß mit einer knackigen Glasur samt Pekannüssen überzogen. Besonders in Texas ist der saftige Kuchen beliebt – traditionell bei Beerdigungen, aber auch oft in Kirchen serviert. Trotz unbekannter Herkunft gilt Texas wegen typischer regionaler Zutaten wie Buttermilch und Pekannüssen als wahrscheinlichster Ursprungsort.
Platz 8: Molten Chocolate Cake (USA)
Der Molten Chocolate Cake – auch Lava Cake genannt – entstand ursprünglich durch ein Missgeschick von Spitzenkoch Jean-Georges Vongerichten, der seinen Schokokuchen zu früh aus dem Ofen nahm. Das Ergebnis: ein weicher Kern, aus dem flüssige Schokolade herausfließt. Obwohl der französische Chocolatier Jacques Torres meinte, eine ähnliche Version existiere bereits in Frankreich, machte Vongerichten das Dessert weltweit berühmt, weswegen es sich nun auf Platz acht der besten Schokokuchen der Welt einreiht. Die Mischung aus Soufflé und mehllosem Kuchen besteht nur aus Butter, Eiern, Zucker und Schokolade – entscheidend ist der perfekte Backzeitpunkt, um beim Aufschneiden den flüssigen Kern zu enthüllen.
Platz 7: Bolo de Brigadeiro (Brasilien)
Auf dem siebenten Rang findet sich mit dem Bolo de Brigadeiro ein beliebter Schokokuchen, der in Brasilien auf keiner Geburtstagsparty fehlen darf. Er besteht aus drei Lagen saftigem Schokoladenkuchen und wird mit einer cremigen Brigadeiro-Füllung und -Glasur aus Kondensmilch, Schlagsahne, Margarine, Kakaopulver, Milch und Speisestärke verfeinert. Außen wird der Kuchen komplett mit Schokostreuseln bedeckt, oft zieren zusätzlich einige Brigadeiro-Kugeln die Oberseite.
Platz 6: Sacher-Torte (Österreich)
Wie angekündigt findet sich im Ranking – nämlich auf Platz sechs – auch ein echtes österreichisches Original: die Sacher-Torte. Die wohl bekannteste Torte Österreichs besteht aus einem klassischen Schokoladenbiskuit, dünn mit Marillenmarmelade bestrichen und mit einer Schokoladenglasur überzogen. Serviert wird sie oftmals mit einem Klecks ungesüßtem Schlagobers. Erfunden wurde die Sachertorte 1832 vom 16-jährigen Franz Sacher für Fürst Metternich. Später machte sein Sohn Eduard die Torte im Hotel Sacher weltberühmt, wo sie bis heute serviert wird. Eine langjährige Rechtsstreitigkeit mit der Konditorei Demel klärte übrigens, dass nur die Torte des Hotel Sacher als "Original Sacher-Torte" bezeichnet werden darf – erkennbar an einem offiziellen Siegel auf der Torte. Die Demel-Version, ohne zusätzliche Marmeladenschicht, bleibt dennoch beliebt.
Platz 5: Torta Savoia (Italien)
Unter die Top fünf geschafft hat es die Torta Savoia – eine elegante Schichttorte aus Sizilien, bestehend aus mehreren Lagen Biskuit und einer reichhaltigen Schoko-Haselnuss-Creme, umhüllt von einer glänzenden Schokoladenglasur. Manchmal wird der Biskuit auch noch leicht mit Rum getränkt. Der Legende nach wurde die Torte 1861 von Benediktinerinnen in Catania zur Feier der Vereinigung Siziliens mit dem Königreich Italien kreiert – als Hommage an das Haus Savoyen, mit Haselnüssen aus dem Piemont. Andere Quellen schreiben die Erfindung einem Konditor aus Palermo im Jahr 1713 zu, anlässlich der Krönung von Viktor Amadeus II. zum König von Sizilien.
Platz 4: Torta Setteveli (Italien)
Knapp am Stockerl vorbei rutscht die Torta Setteveli (auch "Torte der sieben Schleier" genannt) ist eine sizilianische Geburtstagstorte, benannt nach Salomes berühmtem Schleiertanz. Sie besteht aus sieben kunstvoll geschichteten Lagen: Schokobiskuit, Pralinen-Crunch, Haselnuss-Bayerisch-Creme, erneut Biskuit, nochmals Haselnusscreme, Schokoladenmousse und abschließend einer glänzenden Schokoglasur. Wer sie erfunden hat, ist umstritten – manche schreiben sie der Pasticceria Capello in Palermo zu, andere Luca Mannori aus Prato, der mit ihr 1997 die Patisserie-Weltmeisterschaft gewann.
Platz 3: Torta Tenerina (Italien)
Die Bronzemedaille im Ranking sichert sich die Torta Tenerina. Dabei handelt es sich um einen zartschmelzenden Schokoladenkuchen aus Ferrara, der Anfang des 20. Jahrhunderts zu Ehren von Königin Elena von Montenegro kreiert wurde, der Frau von König Vittorio Emanuele III. Der Name bedeutet so viel wie "zärtliche Torte" – passend zur Konsistenz: außen knusprig wie Baiser, innen weich und schokoladig. Das mehlfreie Rezept besteht nur aus Schokolade, Butter, Eiern, Zucker und Maisstärke. In Ferrara ist die Torta Tenerina ein Klassiker – und auch im restlichen Italien sehr beliebt.
Platz 2: Torta Caprese (Italien)
Ebenfalls aus Italien – und damit bereits der vierte italienische Kuchen innerhalb der Top zehn – stammt die Torta Caprese. Der mehlfreie Schokoladenkuchen von der italienischen Insel Capri besteht traditionell aus dunkler Schokolade, Mandeln, Eiern, Zucker und Butter. Charakteristisch ist seine dichte, saftige Konsistenz und die Schicht aus Puderzucker obendrauf. Oft wird er mit Beeren oder einer Kugel Vanilleeis serviert. Der Legende nach entstand der Kuchen durch ein Versehen – als ein Koch das Mehl vergaß. Heute ist die Torta Caprese fester Bestandteil vieler italienischer Feste und Feierlichkeiten.
Platz 1: Kladdkaka (Schweden)
Obwohl Italien so stark im Ranking vertreten ist, muss sich das Land hinsichtlich der Spitzenposition doch geschlagen geben. Der erste Platz im TasteAtlas-Ranking der besten Schokokuchen der Welt geht nämlich an den schwedischen Kladdkaka. Dieser ist außen leicht knusprig, innen klebrig und saftig. Er besteht aus Eiern, Butter, Zucker, Mehl und viel Kakao oder dunkler Schokolade. Die dichte Konsistenz und der intensive Geschmack machen ihn besonders – meist wird er mit Puderzucker bestäubt und mit Schlagobers oder Eis serviert. Kladdkaka ist ein Klassiker bei der schwedischen "Fika", der traditionellen Kaffeepause.
Das gesamte Ranking finden Sie hier.
www.tasteatlas.com
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