"Bella Macchina"
Beim neuen Ferrari Amalfi trifft Stil auf technische Raffinesse

Der italienische Sportwagenbauer hat in der gleichnamigen Küstenstadt den Nachfolger des Roma vorgestellt. Dieser positioniert sich als neu interpretierter Grand Tourer – mit Fokus auf Alltagstauglichkeit und Performance.

Mit dem neuen Amalfi hat Ferrari einen stilistisch wie technisch markanten Neuzugang im GT-Segment präsentiert. Vorgestellt am 1. Juli 2025 in der italienischen Küstenstadt, trägt das "2+ Coupé" nicht nur den Namen seines Premierenorts, sondern soll auch dessen Geist verkörpern: elegante Gelassenheit, verbunden mit dynamischer Präsenz. Ob diese Marketing-Positionierung zu dem Fahrzeug passt, muss jede:r für sich selbst entscheiden. Fix ist, dass der Amalfi den Roma ersetzt und sich als neu interpretierter Grand Tourer (GT) positionieren möchte – mit Fokus auf Alltagstauglichkeit, hoher Leistung und einer klaren Ferrari-Identität.

Design

Laut den Designer:innen folgt die Karosserie einer skulpturalen, fließenden "Speedform", die ihren Angaben zufolge auf Eleganz und Aerodynamik optimiert wurde. Auffällig ist der Verzicht auf einen traditionellen Kühlergrill, den man eigentlich nur von Elektroautos kennt. Stattdessen dominiert ein schwebender, lackierter Querflügel die Front, darunter ein dunkles, zurückversetztes Band mit relativ unauffällig integrierten Sensoren und Leuchten. Ein großer Lufteinlass und die langgezogene Motorhaube sorgen für die gewünschte Dynamik.

Das Heck dürfte für viele die Schokoladenseite des Amalfi sein. Hier integriert Ferrari einen aktiven Spoiler harmonisch in die Formensprache. Die Rückleuchten bestehen aus scharfen grafischen Einschnitten, während der breite Diffusor und ein 20 Millimeter hoher "Nolder" aerodynamisch funktionale Akzente setzen. Die Launchfarbe "Verde Costiera" – ein tiefes Grün (siehe Video) – sei von den Lichtreflexionen des Tyrrhenischen Meeres inspiriert, so die Designer:innen, und soll das Zusammenspiel von Flächen und Volumen unterstreichen.

Ferrari Amalfi© Ferrari

Antrieb und Performance

Unter der Haube des Amalfi arbeitet ein überarbeiteter 3,9-Liter-Twin-Turbo-V8 aus der "F154"-Familie. Er leistet 640 PS bei 7.500 U/min und liefert 760 Nm Drehmoment; die maximale Drehzahl liegt bei 7.600 U/min. Trotz der Turboaufladung soll der Motor spontan und linear reagieren – dank Flat-Plane-Kurbelwelle, gleichlangen Abgaskrümmern und Twin-Scroll-Technologie. Dass diese Kombination bestens funktioniert, hat Ferrari bereits beim Vorgänger und anderen Modellen bewiesen. Besonderes Augenmerk galt neben der Performance auch der Effizienz: Eine neue Motorsteuerung, leichtere Bauteile (u. a. Nockenwellen und Motorblock) sowie die Einführung eines niedrigviskosen Öls sollen Reibungsverluste spürbar reduzieren.

Geschaltet wird über das bewährte achtstufige Doppelkupplungsgetriebe (F1 DCT), das weiterentwickelt und tief in die Motorsoftware integriert wurde. Gangwechsel erfolgen Ferrari zufolge blitzschnell – zudem passt sich das Getriebe dem Fahrstil dynamisch an. Eine Trockensumpfschmierung und reibungsarme Komponenten steigern die Effizienz und machen das Auto rennstreckentauglich. Apropos Rennstrecke: Der Amalfi beschleunigt in 3,3 Sekunden von 0 auf 100 km/h, erreicht 200 km/h in nur neun Sekunden und fährt bis zu einer Höchstgeschwindigkeit von 320 km/h. Mit einem Trockengewicht von 1.470 Kilogramm (optional weiter reduziert) ergibt sich ein herzeigbares Leistungsgewicht von 2,29 Kilogramm pro PS.

Damit die schnelle Fuhre adäquat zum Stehen kommt, verbauen die Italiener ein Brake-by-Wire-System und das weiterentwickelte ABS Evo, das mittels 6D-Sensorik präzise Schlupfverteilung pro Rad berechnet. Die sogenannte "Side Slip Control 6.1" bündelt alle Regelsysteme zu einer dynamischen Einheit. Außerdem soll die neue Generation der elektrischen Servolenkung Grip-Veränderungen zehn Prozent schneller erfassen.

Aerodynamik

Ferrari hat beim Amalfi aerodynamisch noch einmal nachgelegt. Vortex-Generatoren, Unterboden-Verkleidungen und ein neu gestalteter Frontsplitter sollen für kontrollierten Luftstrom und Bremsenbelüftung sorgen. Wie viel Hirnschmalz dabei investiert wurde, zeigt u. a. folgende Lösung: Ein Bypass-Kanal über den Scheinwerfern führt Luft in den Motorraum – zur Kühlung und Druckreduktion.

Am Heck markiert der aktive Spoiler das Highlight. Dieser arbeitet je nach Geschwindigkeit und Fahrsituation in drei Stufen: Low Drag, Medium Downforce und High Downforce. Im letztgenannten Modus erzeugt der Flügel bei 250 km/h zusätzliche 110 Kilogramm Abtrieb – bei nur vier Prozent erhöhtem Luftwiderstand.

Ferrari Amalfi© Ferrari

Innenraum

Beim Interieur hält Ferrari an seiner aktuellen Designlinie fort. So ist auch im Amalfi ein Dual-Cockpit-Layout verbaut, das Fahrer:in und Beifahrer:in jeweils in eigene, visuell verbundene Zonen einbettet. Hochwertige Materialien wie Carbonfaser und eloxiertes Aluminium treffen auf moderne Errungenschaften. Der neue Alu-Startknopf sitzt zentral im unten abgeflachten Lenkrad, das mit physischen Bedienelementen bestückt ist.

Das digitale Cockpit umfasst drei Hauptdisplays: ein 15,6-Zoll-Kombiinstrument, das alle fahrrelevanten Informationen liefert, ein 10,25-Zoll-Touchscreen in der Mittelkonsole für Navigation, Medien, Klima und Fahrzeugfunktionen sowie ein 8,8-Zoll-Display auf der Beifahrerseite, das G-Kräfte, Drehzahlen und Telemetrie anzeigt. Natürlich muss Ferrari auch bei der Konnektivität mit der Zeit gehen. So gehören beispielsweise Apple CarPlay, Android Auto, kabelloses Smartphone-Laden und das MyFerrari Connect-System mit App-Anbindung zur Serienausstattung. Optional erhältlich sind Komfortsitze mit Massage- und Belüftungsfunktion sowie ein Burmester-Soundsystem mit 14 Lautsprechern und 1.200 Watt Leistung.

Ferrari Amalfi© Ferrari

Funktion trifft Flexibilität

Sportwagen, die sich als GT positionieren, können natürlich nicht kompromisslos auf Rennstreckenperformance ausgelegt sein. Hierfür hat Ferrari ohnehin einige Alternativen im Programm. Dank der "2+ Konfiguration" und umklappbaren Rücksitzen bietet der Amalfi ein reisetaugliches Ladeabteil, das sogar erweitert werden kann – ungewöhnlich praktisch für ein Modell aus Maranello. Die 20-Zoll-Räder tragen Reifen der Dimension 245/35 R20 an der Vorderachse und 285/35 R20 hinten. Sie wurden gemeinsam mit Pirelli (P Zero) und Bridgestone (Potenza Sport) speziell auf das Fahrwerks- und Komfortsetup des Amalfi abgestimmt.

Zum genauen Marktstart und den Preisen hat sich Ferrari noch nicht geäußert. Da es sich beim Roma-Nachfolger um einen reinen Verbrenner handelt, schlägt hierzulande die "Steuerkeule" voll zu, weshalb sich unter 300.000 Euro wohl nichts abspielen wird.

www.ferrari.com

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