Marketagent Life-Index
67 Prozent der Österreicher sind mit ihrem Leben zufrieden

| Larissa Bilovits 
| 30.06.2025

Besonders glücklich zeigt sich die heimische Bevölkerung mit ihrer Familie und Wohnsituation. Trotz Teuerung, Gewalt und globaler Unsicherheiten bleiben die sonst so "grantigen" Österreicher:innen auch für die Zukunft optimistisch. 

Trotz globaler Krisen, wirtschaftlicher Unsicherheiten und gesellschaftlicher Spannungen zeigt sich der Großteil der Österreicher:innen mit ihrem aktuellen Leben zufrieden, aber nicht rundum glücklich. Das zeigt jedenfalls der aktuelle Life-Index von Marketagent, der auf einer Umfrage unter mehr als 5.500 Österreicher:innen basiert.

Österreicher:innen suchen Halt in der Familie

Demnach stufen 67 Prozent der Österreicher:innen ihr Leben als sehr oder eher zufriedenstellend ein, wobei sich die höchsten Zufriedenheitswerte in den Bereichen Familie (74 %) und Wohnsituation (73 %) abzeichnen. Dagegen hinken die Selbstverwirklichung (57 %) und die finanzielle Lage (47 %) deutlich hinterher. Im Durchschnitt liegt die allgemeine Lebenszufriedenheit hierzulande also bei 2,3 auf einer fünfstufigen Skala.

"In Zeiten von Teuerung, geopolitischer Instabilität und sich wandelnden Arbeitsbedingungen zeigt sich: Das Zuhause und die Familie bleiben der emotionale Anker der Menschen. Gerade in unsicheren Phasen suchen viele Halt im Privaten – es sind die vertrauten Beziehungen und das eigene Wohnumfeld, die Stabilität und Sinn vermitteln", so Andrea Berger, Research und Communications bei Marketagent.

Lange Sorgenliste

Wenig verwunderlich, wenn man die lange Sorgenliste der Bevölkerung betrachtet. Besonders großen Kummer bereiten den Menschen hierzulande die Inflation, Teuerung und steigende Lebensunterhaltungskosten (73 %). Aber auch (zunehmende) Gewalt und Kriminalität (69 %) sowie Kriege weltweit (65 %) sorgen für innerliche Unruhen. Auch der Zustand der Politik und Demokratie im eigenen Land (63 %), Zuwanderung und die Flüchtlingskrise (62 %), Terrorismus (61 %), Armut und soziale Ungleichheit (60 %) bereiten vielen Sorgen. All diese und weitere Belastungen tragen wohl dazu bei, dass sich das subjektive Stresslevel erhöht – inzwischen geben bereits 21 Prozent an, im Alltag sehr oder eher stark gestresst zu sein. 

Trotz allem bestätigt sich in der Umfrage das Klischee des:der "grantigen" Österreicher:in nicht: Immerhin bezeichnen sich fast drei Viertel der Umfrageteilnehmer:innen als sehr oder eher optimistisch (74 %). Erstaunlicherweise geben aber nur 57 Prozent an, positiv in ihre persönliche Zukunft zu blicken. Dennoch bleibt "Denke positiv" (52 %) das beliebteste Lebensmotto der Österreicher:innen.

"Der Optimismus bleibt – aber er ist brüchiger geworden. Die Menschen suchen Halt in positiven Grundhaltungen, auch wenn sie sich innerlich nicht immer getragen fühlen. Positive Leitsätze wie 'Denke positiv' fungieren dabei nicht immer als Ausdruck echter Zuversicht, sondern zunehmend als mentale Schutzschilde gegen eine belastende Realität", interpretiert Thomas Schwabl, Gründer und Geschäftsführer von Marketagent, die Datenlage.

Anspruch matcht Realität nur selten

Aber nicht nur beim Optimismus, sondern auch hinsichtlich des Lebensstils der Österreicher:innen zeigt sich, dass Anspruch und Realität oftmals auseinanderklaffen: Obwohl die meisten einem gesunden Lebensstil große Wichtigkeit zusprechen, glauben beispielsweise nur 52 Prozent, sich ausgewogen zu ernähren. Zudem meinen 54 Prozent, sich ausreichend zu bewegen, und 57 Prozent kommen zu ausreichend Schlaf. Auch das Gesamtempfinden, gesund zu leben, erreicht gerade einmal 57 Prozent Zustimmung und lässt sohin Luft nach oben. 

Auf die Frage, ob sie ihr Leben im Einklang mit ihren Idealvorstellungen leben, bekunden 68 Prozent der Befragten (eher) Zustimmung. Allerdings meint knapp die Hälfte (46 %), einiges oder fast alles anders machen zu wollen, wenn man sein Leben nochmals leben könnte. 

Mehr Informationen zur Studie finden Sie in unserer Infobox.

www.marketagent.com

Über die Studie

  • Auftraggeber: Eigenstudie
  • Methode: Mobile Research Tool via Smartphone App
  • Erhebungszeitraum: 4. April 2024 bis 31. März 2025
  • Sample-Größe: n = 7.513 Netto-Interviews im DACH-Raum, davon n = 5.567 Netto-Interviews in Österreich
  • Kernzielgruppe: Personen im Alter zwischen 14 und 99 Jahren I Inzidenz: 100 Prozent
  • Quotensteuerung: Sample repräsentativ für die jeweilige Bevölkerung | gewichtet

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Über die Studie

  • Auftraggeber: Eigenstudie
  • Methode: Mobile Research Tool via Smartphone App
  • Erhebungszeitraum: 4. April 2024 bis 31. März 2025
  • Sample-Größe: n = 7.513 Netto-Interviews im DACH-Raum, davon n = 5.567 Netto-Interviews in Österreich
  • Kernzielgruppe: Personen im Alter zwischen 14 und 99 Jahren I Inzidenz: 100 Prozent
  • Quotensteuerung: Sample repräsentativ für die jeweilige Bevölkerung | gewichtet

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