s REAL Immobilien feiert 45 Jahre – was bedeutet dieses Jubiläum für Sie?
Martina Hirsch: 45 Jahre s REAL Immobilien steht für Kompetenz, Vertrauen und Weiterentwicklung. Das ist eine enorme Leistung, auf die wir sehr stolz sind. s REAL hat sich in diesen Jahrzehnten immer weiterentwickelt, Trends vorweggenommen und Innovationen mutig integriert – ohne dabei unseren persönlichen Anspruch für gutes Service aus den Augen zu verlieren.
Michael Molnar: Für mich persönlich ist dieses Jubiläum auch ein Zeichen von Beständigkeit in einer sich schnell verändernden Welt. Es zeigt, dass es uns gelungen ist, Digitalisierung sinnvoll einzusetzen, aber gleichzeitig den Faktor Mensch als Kern unserer Dienstleistung zu bewahren. Diese Kombination wird auch in Zukunft unser Erfolgsrezept sein.
Die Immobilienbranche hat sich massiv verändert, gerade in den letzten Jahren. Wie würden Sie diese Entwicklung zusammenfassen?
Michael Molnar: Die letzten Jahre waren geprägt von einem dynamischen Marktumfeld. Zinserhöhungen, gesetzliche Rahmenbedingungen wie die KIM-Verordnung, gesellschaftliche Trends hin zu mehr Nachhaltigkeit – und natürlich die Auswirkungen der Coronapandemie. Schon vor der Pandemie haben wir bei s REAL bewusst in den Ausbau digitaler Services investiert, weil wir den steigenden Bedarf an flexiblen, jederzeit verfügbaren Lösungen frühzeitig erkannt haben. Die Pandemie hat diese Entwicklung dann noch einmal deutlich beschleunigt. Heute sind wir in diesem Bereich so breit aufgestellt wie kein anderes Immobilienunternehmen in Österreich.
Martina Hirsch: Wir sehen eine verstärkte Erwartungshaltung an Transparenz und Schnelligkeit sowie den Wunsch jederzeit Updates zu bekommen. Kund:innen sind informierter und erwarten Lösungen, die sowohl online als auch offline nahtlos funktionieren. Deshalb setzen wir auf hybride Services – Effizienz und mehr Service durch Digitalisierung und trotzdem die persönliche Begleitung genau dann, wenn sie gebraucht wird.
Sind heute von Makler:innen andere Kompetenzen gefragt als noch vor 45 Jahren?
Michael Molnar: Absolut. Die Erwartungen der Kund:innen sind deutlich höher. Immobilienvermittlung ist heute weit mehr als das persönliche Gespräch und die Besichtigung. Makler:innen müssen mit digitalen Tools souverän umgehen können – sei es bei der Immobilienbewertung oder bei der Online-Vermarktung. Das setzt eine hohe Innovationsbereitschaft voraus und den Wunsch, sich ständig weiterzuentwickeln. Der Markt verändert sich heute schneller als je zuvor, und damit steigen auch die Anforderungen an Flexibilität und fachliches Know-how.

Martina Hirsch: Gleichzeitig sind Einfühlungsvermögen, soziale Kompetenz und die Fähigkeit, Kund:innen in oft sehr emotionalen Lebenssituationen auf Augenhöhe zu begleiten, unverändert essenziell. Immobilienvermittlung ist nach wie vor ein sehr persönliches und oft hoch emotionales Thema. Hier bleibt der Mensch der entscheidende Erfolgsfaktor – trotz aller Digitalisierung.
Welche Herausforderungen bringt das innerhalb der eigenen Mannschaft mit sich, um diesen Anforderungen gerecht zu werden?
Martina Hirsch: s REAL setzt seit Jahren auf ein starkes Team aus Makler:innen aller Altersklassen – und genau diese Vielfalt ist eine unserer großen Stärken. Die langjährigen Kolleg:innen bringen viel Erfahrung und Menschenkenntnis mit, die gerade bei komplexen oder sensiblen Vermittlungen enorm wertvoll sind. Die jüngeren Teammitglieder wiederum treiben Innovationen voran und unterstützen beim souveränen Umgang mit digitalen Tools. Dieses Miteinander fördert die Weiterentwicklung auf beiden Seiten
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Michael Molnar: Selbstverständlich setzen wir auch auf ein umfassendes Weiterbildungsprogramm. Alle bei s REAL haben die Möglichkeit sich kontinuierlich fachlich und digital weiterzuentwickeln. Nur so kann die Branche den Marktanforderungen gerecht werden. Ohne Teamgeist und Offenheit für Neues ist das nicht möglich.
Digitalisierung ist nicht für jede Kund:in und Makler:in der richtige Weg?
Martina Hirsch: Das stimmt. Die Aufgabe liegt darin, flexibel zu bleiben und individuelle Bedürfnisse zu erkennen. Bei den Kund:innen und auch bei den Mitarbeiter:innen. Es geht nicht darum, alle Kund:innen zwanghaft nur noch digital zu betreuen und alle Mitarbeiter:innen zu digitalen Expert:innen auszubilden. Maßgeschneiderte Lösungen sind entscheidend und am besten funktioniert es, wenn wir die passende Kund:in mit der passenden Makler:in zusammenbringen. Sodass sie sich auf Augenhöhe begegnen. Dann menschelt es und es kommt zum bestmöglichen Ergebnis.
Wie wichtig ist in diesem Zusammenhang die Förderung junger Talente in der Branche?
Michael Molnar: Sehr wichtig. Der Markt gewinnt allmählich wieder an Dynamik, und mit dieser Entwicklung steigt auch der Bedarf an engagierten Mitarbeiter:innen. Sowohl wir bei s REAL als auch viele andere in der Branche sind wieder auf der Suche. Entscheidend ist, hier als Arbeitgeber:in etwas zu bieten.

Martina Hirsch: Deshalb engagieren wir uns intensiv in der Nachwuchsförderung, etwa über Initiativen wie HundredUnderForty oder setzen auch Zeichen durch Ehrungen besonderer Leistungen innerhalb der s REAL. Junge Talente sind die Zukunft unserer Branche und wir wollen ihnen Perspektiven bieten, und jene, die hervorragende Arbeit tun, auch vor den Vorhang holen.
Schauen wir in die Zukunft: Wie sieht die Maklerdienstleistung der Zukunft aus?
Michael Molnar: Die Zukunft wird hybrid sein: Digitale Services unterstützen und erweitern die Dienstleistung noch mehr, persönliche Beratung begleitet aber weiterhin jede große Entscheidung. Wer beides klug kombiniert, wird erfolgreich sein. Dazu kommen mitunter auch KI-gestützte Tools, die den Markt und die Entwicklungen noch schneller und übersichtlicher zusammenfassen können. Aber immer mit einem klaren Ziel: dem Menschen das Leben leichter zu machen, nicht ihn zu ersetzen. Vertrauen und persönliche Betreuung bleibt die Währung der Zukunft. Auch noch in 45 Jahren.
Zum Abschluss noch eine Frage zu den Wünschen der Österreicher:innen. Bleibt Wohneigentum weiterhin der Lebenstraum Nummer Eins?
Michael Molnar: Der Wunsch nach Eigentum ist nach wie vor stark. Eigentum gibt Sicherheit und bleibt ein wichtiger Wert, gerade in bewegten Zeiten. Aber wir merken auch: Viele Menschen haben heute das Gefühl, sich Eigentum nicht mehr leisten zu können. Deshalb braucht es politische Rahmenbedingungen, die dies weiterhin möglich machen. Gleichzeitig wird sich auch die Art des Wohnens ändern müssen: Energieeffizienz, kompaktere Bauweisen und nachhaltige Konzepte werden stärker in den Vordergrund rücken. Stadtnahe Eigentumswohnungen, Reihenhäuser oder innovative Projekte werden den klassischen Traum vom eigenen Einfamilienhaus ergänzen – nicht ersetzen.
Martina Hirsch: Der Traum vom eigenen Haus im Grünen bleibt bei den Österreicher:innen tief verankert – und das wird sich auch nicht von heute auf morgen ändern. Aber mit Blick auf die Zukunft müssen wir auch erkennen: Nachhaltigkeit, Energieeinsparung und Flächenschonung werden immer wichtiger. Dieser Wandel braucht Zeit, aber er bietet auch viele Chancen. Die Angebote am Markt werden besser auf die Bedürfnisse der Zukunft abgestimmt sein. Als Branche tragen wir die Verantwortung, diesen Wandel aktiv mitzugestalten.
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