Analyse der Marktanteile im ersten Quartal
Spar zeigt Muskeln, Diskonter holen weiter auf

| Wolfgang Zechner 
| 29.04.2025

KEYaccount-Herausgeber Wolfgang Zechner hat exklusiv die Marktanteile des österreichischen Lebensmitteleinzelhandels für das erste Quartal 2025 recherchiert. Die Zahlen der ersten drei Monate zeichnen ein klares Bild: Diskonter und Spar wachsen – der Rest verliert an Boden.

Eine neue Ära bei den Marktzahlen hat begonnen: Erstmals berücksichtigt NielsenIQ die tatsächlichen Umsätze von Lidl. Dennoch werden die Zahlen des Diskonters weiterhin gemeinsam mit Hofer ausgewiesen. Eine Trennung der Marktzahlen ist laut Brancheninsidern ab 2026 vorgesehen. Trotz dieser methodischen Umstellung zeigt sich ein vertrautes Bild: Die Diskonter holen weiter auf. Im ersten Quartal 2025 legten Hofer und Lidl gemeinsam um 0,4 Prozentpunkte zu und erreichen nun einen Marktanteil von 25,3 Prozent.

Spar baut Führung aus, Rewe verliert

Auch Marktführer Spar konnte deutlich zulegen: Das Unternehmen steigerte seinen Marktanteil im ersten Quartal um drei Prozentpunkte auf 36,3 Prozent. Rewe hingegen musste einen Rückgang von 0,4 Prozentpunkten hinnehmen und kommt auf 32,6 Prozent. Damit liegt Spar bereits 3,7 Prozentpunkte vor der Nummer zwei im heimischen Lebensmitteleinzelhandel.

Kleinere Anbieter unter Druck

Besonders angespannt bleibt die Lage für die kleineren Marktteilnehmer: Die Kategorie Markant – in der NielsenIQ nah&frisch und Unimarkt führt – verlor im Jahresvergleich 0,3 Prozentpunkte und liegt nun bei nur noch 2,1 Prozent. Hintergrund: Unimarkt hatte im Vorjahr zahlreiche Standorte im Zuge einer Restrukturierung geschlossen – was sich nun auch in den Zahlen niederschlägt. Auch die Kategorie "restlicher LEH", die fast ausschließlich MPreis umfasst, musste ein leichtes Minus von 0,1 Prozentpunkten hinnehmen und liegt aktuell bei 3,6 Prozent.

Gedämpftes Wachstum durch spätes Ostern

Auffallend schwach entwickelte sich das Marktvolumen, das im ersten Quartal lediglich um 1,2 Prozent zulegte.
Der Grund dafür liegt im Kalender: Ostern fiel 2024 auf Ende März, wodurch die zusätzlichen Umsätze dem ersten Quartal zugerechnet wurden. Heuer fiel der Ostersonntag auf den 20. April, weshalb die österlichen Mehrumsätze erst im zweiten Quartal sichtbar werden.

www.spar.at

www.rewe-group.at

www.hofer.at

www.lidl.at

www.mpreis.at

www.unimarkt.at

www.nahundfrisch.at

leadersnet.TV