100 Millionen Euro Passiva
Wiener Stahlhändler legt Mega-Pleite hin

Von den rund 100 Millionen Euro Passiva sollen gut 85 Millionen Euro auf Bankverbindlichkeiten entfallen.

Wie der KSV1870 und der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) Ende letzter Woche bekanntgaben, wurden über das Vermögen der PISEC Group Austria GmbH sowie PISEC Group Holding GmbH am Handelsgericht Wien jeweils Konkursverfahrenen beantragt. Die Unternehmensgruppe wurde im Jahr 1950 gegründet, um Rohstoffe aus dem Osten an den Westen zu verkaufen. Konkret handelt es sich um ein Import-, Export- und Handelsunternehmen für Stahlwaren.

Bei der PISEC Group Austria GmbH sind den Angaben zufolge 18 und bei der PISEC Group Holding GmbH acht Dienstnehmer:innen beschäftigt. Deren Löhne seien bis einschließlich März 2025 bezahlt.

Verbindlichkeiten

Die österreichische Gesellschaft geht von rund 45 Gläubiger:innen aus, wobei die Bankverbindlichkeiten mit rund 86,5 Millionen Euro beziffert werden. Laut eigenen Angaben bestehen keine wesentlichen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. Des Weiteren bestehen Anleihegläubiger in der Höhe von 14,5 Millionen Euro. Insgesamt belaufen sich die Passiva also auf 100 Millionen Euro. 

Die insolvente Holding geht von 14 Gläubiger:innen und Bankverbindlichkeiten von 3,6 Millionen Euro sowie Intercompany Forderungen in der Höhe von 5,8 Millionen Euro aus. Weiters bestehe eine Patronatserklärung für eine Anleihe der PISEC Group Austria GmbH in der Höhe von 14,5 Millionen Euro und diverse Bürgschaften für Tochtergesellschaften in der Höhe von 78,5 Millionen Euro.

Gründe für die Pleite

Laut dem KSV1870 seien die Insolvenzursachen insbesondere auf den Ukraine-Krieg, die globalen Verwerfungen auf den internationalen Rohstoffmärkten sowie die stark rückläufige Nachfrage (insbesondere) in den USA und einen damit verbundenen Aufbau von Lagerkapazitäten zurückzuführen. Ob es bei den ausländischen Tochtergesellschaften auch zu Insolvenzeröffnungen kommen wird, ist derzeit ungewiss.

"Laut eigenen Angaben ist im Hinblick auf die wirtschaftliche Situation der Schuldnerin eine Unternehmensfortführung nicht darstellbar. Eine mögliche Fortführung von Teilen des Unternehmens zur Ermöglichung einer optimierten Abwicklung der Schuldnerin wird vom zu bestellenden Insolvenzverwalter zu prüfen sein", so David Schlepnik vom KSV1870.

www.ksv.at

www.akv.at

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