HDI Versicherung AG bilanziert 2024
Prämiensteigerung und strategische Vertriebsausrichtung als Erfolgsfaktoren

| Redaktion 
| 15.04.2025

Naturkatastrophen, strukturelle Weiterentwicklung und die Vorbereitung auf neue rechtliche Anforderungen prägten das vergangene Geschäftsjahr der HDI Versicherung.

Im vergangenen Jahr kam es erneut zu einer Naturkatastrophe. In Österreich war ein Gebiet vom Salzburger Flachgau bis ins nördliche Burgenland und die Obersteiermark betroffen, in den Nachbarländern besonders Tschechien und der Süden Polens. Enorme, teilweise noch nie aufgezeichnete Regenmengen in Kombination mit Sturm und Schneefällen im Hochgebirge und regional extremen Hochwasserabflüsse waren zu bewältigen. Am schwersten betroffen waren und sind Niederösterreich und Wien.

Vor diesem Hintergrund war auch das Geschäftsjahr der HDI Versicherung geprägt. Vor einigen Tagen wurde das vergangene Jahr Revue passiert und eine Bilanz gezogen.

Prämien gestiegen

In Österreich stiegen die verrechneten Prämien um 6,4 Prozent auf 289 Millionen Euro. 2023 waren es noch 272 Millionen Euro. Die Combined Ratio brutto lag bei 90,5 Prozent (2023: 72,8 Prozent). Das ursprüngliche Rating des Unternehmens wurde zwischenzeitlich von "A" durch die Ratingagentur S&P Global Ratings auf "A+" (Strong) mit stabilem Ausblick hochgestuft. Hintergrund ist, dass Anfang 2025 das Rating der Talanx Erstversicherungsgruppe auf Rating "AA-" (Very Strong) erhöht wurde. Als strategisch wichtiges Unternehmen im Talanx Konzern wurde auch die HDI Versicherung aufgewertet.

Kapitalanlagen und Bilanzgewinn

2024 wurde ein Kapitalanlagenergebnis von 6,1 Millionen Euro erzielt. Im Vergleich zu 2023 ist das eine Steigerung. Damals waren es 2,2 Millionen Euro. Die Combined Ratio netto sank von 89,4 Prozent (2023) auf 85,3 Prozent (2024). Der Bilanzgewinn stieg auf rund 31,9 Millionen Euro (2023: 22,4 Millionen Euro).

Die Prämien konnten aber auch im Firmen- und Industrieversicherungsmarkt in Österreich, aber auch in den Niederlassungen in Tschechien, Ungarn und der Slowakei weiter gesteigert werden, insbesondere in den Sparten Feuer, Kfz-Haftpflicht, Kfz-Kasko und technische Versicherung.

Im Privatbereich stiegen die verrechneten Prämien um 3,3 Prozent gegenüber 2023, begünstigt durch die wieder steigenden Pkw-Neuzulassungen.

Neuaufstellung im Vertrieb und digitale Resilienz

Das vergangene Geschäftsjahr wurde aber auch strategisch genutzt, um sich auf zukünftige Entwicklungen und Herausforderungen vorzubereiten. Durch die Einrichtung einer zentralen Vertriebsabteilung soll nun das gemeinsame Potenzial von Privat- und Firmengeschäft noch effizienter genutzt werden. Parallel dazu wurden die Vertriebsregionen in Österreich neu strukturiert.

"Mit der neuen Vertriebsaufstellung setzen wir auf Synergien im Retail- und Industriebereich, um unseren Vertriebspartner:innen und Kund:innen optimalen Service zu bieten. Schon kurz nach der Umstellung bestätigt sich unsere Entscheidung, da wir die internen Abläufe spürbar effizienter gestalten konnten", sagt HDI CEO Thomas Lackner.

Zudem wurde der Digital Operational Resilience Acts (DORA) umgesetzt. Durch die Überarbeitung interner Abläufe und die Erweiterung der Governance ist das Unternehmen nun laut eigenen Angaben auf die neuen gesetzlichen Anforderungen vorbereitet und kann ihre operative Resilienz weiter ausbauen. Als Maßnahmen zur Digitalisierung wurden Einsatzbereiche für Künstliche Intelligenz geschaffen und der Datenaustausch über den Schnittstellen-Standard OMDS 3.0 optimiert.

Nachhaltigkeit im Fokus

Der Energie- und Kraftstoffverbrauch für Gebäude und Fuhrpark wurde 2024 reduziert und die Energieerzeugung der Photovoltaikanlagen in Wien gesteigert. Dabei wurden laut HDI durch die Umstellung des Fuhrparks auf Elektrofahrzeuge rund 3.000 Liter Treibstoff bzw. rund 10,9 Tonnen CO₂-Äquivalent eingespart.

Die Photovoltaikanlage auf dem Dach der HDI Zentrale in Wien produzierte so viel Strom, dass überschüssige Energie ins Netz eingespeist werden konnte. Das Ziel, die CO₂-Intensität bis 2025 um 30 Prozent gegenüber 2019 zu senken, soll dadurch übertroffen worden sein.

Das Versicherungsunternehmen konnte 2024 auch die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) implementieren. Diese EU-Richtlinie regelt die Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen.

Ausblick

Das Unternehmen erwartet für 2025 im Euroraum aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Prognosen niedrige Wachstumsraten. HDI rechnet aber auch im Jahr 2025 mit einer positiven Geschäftsentwicklung, insbesondere im Firmengeschäft in Österreich, Tschechien, Ungarn und der Slowakei.

www.hdi.at

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