Interview mit dm-Geschäftsführer Thomas Köck
"Wir setzen weiterhin auf unser Dauerpreisversprechen"

| Wolfgang Zechner 
| 15.04.2025

Trotz Konsumzurückhaltung setzt dm Österreich seinen Wachstumskurs fort und freut sich über steigende Umsätze und Marktanteile. Im KEYaccount-Interview führt Geschäftsführer Thomas Köck den Erfolg auf Preisattraktivität, starke Eigenmarken und Investitionen ins Filialnetz zurück. 

KEYaccount: Die erste Hälfte Ihres Geschäftsjahrs ist vorbei. Können Sie etwas darüber verraten, wie es gelaufen ist.

Thomas Köck: Wir konnten an der sehr erfolgreichen Entwicklung im vergangenen Jahr anknüpfen und freuen uns über einen weiter steigenden Zuspruch unserer Kundinnen und Kunden. Die Steigerungen in Umsatz und Absatz bei dm kommen sowohl aus der einer Steigerung der Kunden-Anzahl beziehungsweise der Kaufakte und der Bons als auch aus einer höheren Bedarfsdeckung bzw. Menge pro Bon.

KEYaccount: Die Konsumzurückhaltung steigt auch in Österreich. Wie navigiert der Drogerie-Marktführer in diesen unruhigen Gewässern?

Köck: Wir setzen weiterhin auf unser Dauerpreisversprechen und investieren unvermindert in unsere Preisattraktivität. Das nehmen unsere Kunden sehr positiv wahr und erhöhen ihre Bedarfsdeckung bei dm. Ein wichtiger Verstärker dabei sind auch unsere attraktiven dm Marken. Parallel zur Preiswürdigkeit setzen wir vielfältige Maßnahmen, um den Sog in unsere Märkte zu verstärken – von Sortiment und Ladenbild über unsere Mitarbeiter bis hin zur Kommunikation und zu sozialen und ökologischen Initiativen.

KEYaccountKönnen Sie uns etwas über die Entwicklung der Marktanteile im DFH in den vergangenen Monaten erzählen? Konnten sie die Marktführerschaft verteidigen/ausbauen?

Köck: Im auflaufenden Geschäftsjahr sehen wir einen in der Menge kaum wachsenden Markt, die Umsatzentwicklung generiert sich demnach primär aus der Inflation. Dem gegenüber kann dm deutlich zulegen, was zu entsprechenden Steigerungen in den Marktanteilen führt – sowohl im DFH als auch im Gesamtmarkt. Das Investment in die Preise bei dm spiegelt sich in der Tatsache, dass sich unsere Marktanteile in der Menge noch kräftiger entwickeln als die Umsatzanteile.

KEYaccountWie hat sich zuletzt der Eigenmarkenanteil bei dm entwickelt und wo setzen Sie hier Schwerpunkte?

Köck: In Zeiten erhöhter Preissensibilität sprechen unsere Kunden verstärkt auf das attraktive Angebot unserer dm Marken an. Wir sehen sehr positive Entwicklungen praktisch über das gesamte Sortiment, insbesondere auch in der biologischen Ernährung mit dmBio, in der Gesundheit mit Mivolis und Sportness und in der Körperpflege mit Balea.

KEYaccountZuletzt haben Sie mit einer offensiven Preisstrategie Akzente gesetzt. Wie lange werden Sie das beibehalten können?

Köck: Wie bereits im letzten Geschäftsjahr setzen wir unsere Maßnahmen zur Produktivitätssteigerung fort und schaffen so Ressourcen, um in unsere Preisattraktivität zu investieren. Diese Maßnahmen führten zu einer verstärkten Nachfrage seitens unserer Kunden und die steigenden Mengen wiederum zu höherer Produktivität.

KEYaccountSie haben zuletzt auch massiv ins Ladennetz investiert. Wie viel werden sie dafür in den kommenden Monaten in die Hand nehmen und wo liegen ihre Schwerpunkte?

Köck: Wie auch in den vergangenen Jahren werden wir in diesem und auch im kommenden Geschäftsjahr einen Betrag von circa 30 Millionen Euro in die Weiterentwicklung unseres Ladennetzes investieren. Die Schwerpunkte liegen dabei auf der Vergrößerung und Modernisierung unserer bestehenden Filialen sowie auf dem Rollout unseres neuen Ladenbilds.

KEYaccount: Gibt es noch weiße dm-Flecken auf der österreichischen Landkarte? Wo in Österreich ist noch Platz für neue dm-Filialen?

Köck: Seit über zehn Jahren stehen wir bei einer Anzahl von um die 380 Märkten in Österreich. Insgesamt sind wir national hervorragend distribuiert. Eine nennenswert größere Anzahl an Standorten hätte keine relevanten Auswirkungen auf unsere Wahrnehmung im Sinn von Nähe seitens unserer Kunden. Vielmehr würde sie unsere Produktivität und Leistungsfähigkeit schwächen. Daher optimieren wir laufend unser Ladennetz und investieren in das qualitative Gesamterlebnis unserer Märkte, werden aber quantitativ nicht erweitern.

www.dm.at

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