Nach 60 Jahren
Wiener Traditions-Glaserei schlittert in Millionenpleite

Von der Insolvenz des vor mehr als 60 Jahren gegründeten Unternehmens sind mehr als 140 Gläubiger:innen betroffen.

Wie der KSV1870 und der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) mitteilten, wurde über das Vermögen der Petschenig Glastec GmbH beim Handelsgericht Wien ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet. Das Unternehmen besteht seit über 60 Jahren und betreibt an drei Standorten unterschiedliche Geschäftsfelder (Konstruktiver Glasbau, Glaserei und Isolierglasproduktion).

Laut vorliegender Gläubigerliste geht die Glaserei von Verbindlichkeiten in der Höhe von rund 1,9 Millionen Euro aus. Über etwaige Aktiva gibt es noch keine Informationen. Von der Pleite sind den Kreditschützer:innen zufolge 141 Gläubiger:innen und 36 Dienstnehmer:innen betroffen.

Gründe und weitere Vorgehensweise

Als Ursache gibt Petschenig Glastec an, dass durch die Krise in der Bau- und Immobilienbranche bereits zugesagte Aufträge nicht wie geplant umgesetzt werden konnten, wodurch man die fälligen Zahlungen nicht mehr fristgerecht leisten konnte. Darüber hinaus hätten Zahlungsausfälle seitens von Kunden zu einer weiteren Verschärfung der finanziellen Lage geführt.

Das Unternehmen möchte den Teilbetrieb der Isolierglasproduktion sowie der Glaserei fortführen. Die Bereiche "konstruktiver Glasbau" sowie "Vertrieb" sollen hingegen geschlossen werden. Durch diese Restrukturierung, der auch Dienstnehmer:innen zum Opfer fallen, soll die Sanierung gelingen.

Im Sanierungsplanvorschlag wird den Gläubiger:innen eine Quote von 20 Prozent, zahlbar innerhalb von zwei Jahren nach Annahme, angeboten. Laut KSV1870 findet die Prüfungs- und Berichtstagsatzung am 8. Juli 2025 statt. Zum Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Günther Hödl bestellt.

www.ksv.at

www.akv.at

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