Workmonitor 2025
Dieser eine Faktor ist Arbeitnehmern wichtiger als das Gehalt

Eine aktuelle Erhebung zeigt, wie die Wirtschaftskrise und der Generationswechsel die Werte und Motive am heimischen Arbeitsmarkt verändern. Zum allerersten Mal in der 22-jährigen Geschichte der Studie werden dabei die Finanzen als bedeutsamster Aspekt von ihrem Thron gestoßen.

Das Jahr 2025 nimmt so langsam Fahrt auf. Zeit also nachzufragen, was die Menschen hierzulande aktuell umtreibt. Wir wissen, dass noch immer die Wirtschaftskrise, Teuerungen und der Generationswechsel Einfluss auf den heimischen Arbeitsmarkt nehmen. Wie sich das auf die Einstellungen und Erwartungshaltungen von Arbeitnehmer:innen auswirkt, sollte nun eine neue Umfrage zeigen. Gefragt wurden für den sogenannten "Workmonitor 2025", publiziert von Randstad, 750 Österreicher:innen zwischen 18 und 67 Jahren. 

Insgesamt untersucht der international tätige Personaldienstleister 35 Märkte – darunter auch Österreich. Dabei wird unter anderem erhoben, welche Motivationsfaktoren Arbeitnehmer:innen eine besonders hohe Bedeutung zuschreiben. Für gewöhnlich erzielen hierbei die Aspekte Gehalt, Work-Life-Balance und die Arbeitsplatzsicherheit die höchsten Werte. Doch in diesem Jahr zeigt sich eine Abweichung.

Gehalt nicht mehr der wichtigste Aspekt

Zum allerersten Mal in der 22-jährigen Geschichte der Studie belegt hierzulande nicht das Gehalt den ersten Platz der Motivationsfaktoren, sondern die Jobsicherheit (75 vs. 79 Prozent), gefolgt von der Work-Life-Balance (71 Prozent). Global betrachtet sind Work-Life-Balance und Jobsicherheit wiederum gleich auf (83 Prozent), während das Gehalt mit 82 Prozent knapp dahinter liegt. 

 © Randstad

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Kündigungen stehen hoch im Kurs

Doch trotz des Wunsches nach Jobsicherheit ist auch die Bereitschaft, seine Anstellung zu kündigen, gestiegen. Den stärksten Anstieg innerhalb der Studie erfuhr dabei die Aussage "Ich würde einen Job kündigen, wenn ich das Gefühl hätte, nicht dazuzugehören". Während dieses Statement 2023 bei nur 19 Prozent Anklang fand, sind es heuer mit 55 Prozent fast dreimal so viele, die der Aussage zustimmen.

"Beruflicher Erfolg wird heutzutage nicht mehr nur durch die Tätigkeit selbst definiert, sondern auch dadurch, warum, wie und mit wem gearbeitet wird. Daher ist nachvollziehbar, dass Unzufriedenheit mit einem oder mehreren dieser Faktoren unweigerlich zur Frustration im Job führt – selbst, wenn die eigentliche Tätigkeit Spaß macht", erklärt Bjørn Toonen, Managing Director von Randstad Österreich.

Keine Zukunftsperspektiven, keine Motivation

Aus der Studie hervorgeht ebenso die Erkenntnis, dass der Wunsch nach einem arbeitgeberseitigen Angebot an Weiterbildungsmöglichkeiten und Karrierechancen weiter zunimmt. Eine Stelle ohne Optionen, die eigenen Fähigkeiten und Kenntnisse für künftige Anforderungen zu optimieren, würden vier von zehn Befragten gar nicht erst annehmen (39 Prozent). Zum Vergleich: 2023 wäre das gerade einmal für 26 Prozent ein Ausschlussgrund gewesen. 

Auch fehlende Entwicklungs- und Lernmöglichkeiten werden als Kündigungsgrund bestätigt. So gab jede:r fünfte Arbeitnehmer:in an, aus ebendiesem Grund bereits einen Arbeitgeber verlassen zu haben. Damit hat sich dieser Anteil in Österreich seit dem vergangenen Jahr geradezu verdoppelt. 

Kündigung als Druckmittel

Einher mit der wachsenden Bereitschaft, einen Job aufzugeben, geht auch jene, mit einer in Erwägung gezogenen Kündigung Druck auszuüben. 33 Prozent der Befragten, und somit jede:r Dritte, gaben an, am Arbeitgeber bereits mit einer Kündigung gedroht zu haben, um ein besseres Gehalt oder veränderte Arbeitsbedingungen zu erwirken. Auch dieser Wert hat sich seit der letzten Befragung nahezu verdoppelt (2023: 18 Prozent). 

 © Randstad

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"Trotz der Unsicherheit am Arbeitsmarkt, die durch Jahre der Krisen hervorgerufen wurde, scheinen Menschen nun eher bereit zu sein, Risiken einzugehen. Die Erwartungen an Jobs und die Prioritäten der Arbeitnehmer:innen werden vielschichtiger. Dies sollten Arbeitgeber in Österreich künftig noch stärker beachten, um Mitarbeitende langfristig zu binden und Talente anzulocken", so Toonen abschließend.

Nähere Informationen zur Studie finden Sie hier

www.randstad.at

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