Ende einer Ära
Nach 22 Jahren steht Skype vor dem Aus

| Larissa Bilovits 
| 02.03.2025

Über die Jahre hat der Videotelefonie-Dienst mit Kultstatus zunehmend an Relevanz verloren, da User:innen zu moderneren Alternativen wie Teams, Zoom und Co. abgewandert sind. Das scheint nun auch Mutterkonzern Microsoft einzusehen – und will die Plattform schon in Kürze abdrehen.

Seit 2003 ist Skype die Plattform für Videotelefonie schlechthin – so findet sich gar "skypen" als Ausdruck für "über das Internet telefonieren" im offiziellen Duden. Aufgrund des einstigen Erfolgs entschloss sich Tech-Gigant Microsoft 2011, die Software für satte 8,5 Milliarden Dollar aufzukaufen, etwa um sie in verschiedene, eigene Produkte (wie das jämmerlich gescheiterte Windows Phone) zu integrieren.

Der Abstieg von Skype

Allerdings nahm die Relevanz des Dienstes immer weiter ab, während ähnliche Tools wie Teams, Zoom oder Slack vor allem dank der Corona-Pandemie an Nutzer:innen und Bekanntheit zulegten. Und neben dem Business-Kontext ist es auch für Privatpersonen inzwischen eher unnütz, da man heutzutage über sämtliche Chat- und Social-Media-Dienste, sei es WhatsApp, Instagram oder Facebook, videotelefonieren kann. So wurden aus den einst 660 Millionen Nutzer:innen im Jahr 2010 schließlich gerade einmal 36 Millionen im Jahr 2023. 

Dass Skype quasi tot ist, hat auch Microsoft längst eingesehen. So gab es beispielsweise nur noch sporadisch Updates für die Plattform, wie zuletzt im Sommer 2024, wo eine bessere Einbindung des KI-Tools Copilot sowie Werbefreiheit wieder User:innen generieren sollten. Allerdings ohne Erfolg. Also scheint der Konzern Skype nun endgültig einstellen zu wollen. 

Versteckter Hinweis im Code

Ein offizielles Statement dazu hat Microsoft zwar noch nicht veröffentlicht, allerdings gibt es deutliche Hinweise darauf in der neuen Windows-Insiderversion von Skype. Hier finden sich Code-Zeilen, in denen steht: "Ab Mai wird Skype nicht mehr verfügbar sein. Setzen Sie Ihre Anrufe und Chats in Teams fort." Dieser Text soll wohl auf einem Dialogfeld angezeigt werden, das User:innen auf direktem Weg ermöglicht, sich die Teams-App herunterzuladen. Zudem sollen die Nutzer:innen im Zuge dessen darauf hingewiesen werden, welche Personen aus der Skype-Freundesliste Teams bereits verwenden.

Offizielles Statement noch ausständig

Bisher ist dies allerdings nur im Code zu finden und wird User:innen noch nicht angezeigt. Sollte der Dienst wirklich schon im Mai dieses Jahres abgeschaltet werden, wäre das ein durchaus ambitioniertes Vorhaben, da man die immer noch Millionen User:innen rund um den Globus in kürzester Zeit zum Umstieg bewegen müsste. Denkbar wäre es dennoch, hat Microsoft doch in den letzten Jahren kaum noch Arbeit in die Weiterentwicklung der Plattform gesteckt. Letztlich bleibt also abzuwarten, ob und wann Microsoft sich offiziell dazu äußert.

www.skype.com

www.microsoft.com

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