Mieten oder Kaufen? Frühlingserwachen am Immobilienfinanzierungsmarkt!

LEADERSNET: Frau Karatzis, welche Auswirkungen erwarten Sie am Immobilienmarkt, insbesondere für Jungfamilien?

Karatzis: Die Zinssenkungen bedeuten vor allem eines: Kredite werden wieder attraktiver und leistbarer, weil die monatliche Ratenhöhe sinkt. Das könnte für viele Jungfamilien der entscheidende Impuls sein, sich den Traum von der ersten eigenen Immobilie zu erfüllen. Im Moment ist auch das Wohnungsangebot noch gut und damit die Auswahl groß.

LEADERSNET: Das heißt, Sie erwarten bezüglich dem Wohnungs-Angebot eine Trendwende?

Karatzis: Ja das könnte passieren. Aufgrund der hohen Zinsen haben Bauträger:innen und Wohnbaugenossenschaften die Bautätigkeit die letzten Jahre massiv reduziert. Man sieht dies an den Baubewilligungen – diese haben sich fast halbiert. Was heute nicht bewilligt wird, fehlt in 1 – 2 Jahren an fertigen Neubauwohnungen. Das Angebot wird knapper – die Nachfrage ist aber da! Unsere Kund:innen wollen nicht dauerhaft in Miete, und damit in Abhängigkeit, bleiben.

LEADERSNET: Dennoch bleibt es schwierig, sich die erste Eigentumswohnung leisten zu können oder nicht?

Karatzis: Wir erwarten bei variablen Krediten heuer noch ca. 1% Zinssenkung und die langfristigen Fixzinskredite liegen wieder auf einem vernünftigen Preisniveau. Mit etwas Eigenkapital liegt die Rückzahlungsrate im Vergleich oft überraschend nahe bei den monatlichen Mietkosten. Es gibt aber mehrere gravierende Vorteile beim Kauf: Durch die Indexanpassung steigt die Miete Jahr für Jahr, aber die Fixzinsrate bleibt aber gleich! Die Miete ist 100% "weg" – in jeder Kreditrate steckt aber neben den Zinsen die Rückzahlung. Das heißt, man baut mittel- und langfristig eigenes Vermögen auf!

LEADERSNET: Sie sprechen vom klassischen Mehrwert einer "Start-Wohnung": selbst nutzen und Vermögen aufbauen?

Karatzis: Genau. In einem Fonds oder ETF – so sinnvoll diese zur Veranlagung in bestimmten Fällen sein mögen – kann man nicht Wohnen. Immobilien bieten aber diesen langfristigen Doppelnutzen. Über die Lebensphasen "hantelt" man sich dann üblicherweise weiter. Von der ersten kleinen Starterwohnung bis hin zum später größeren Familiendomizil.

LEADERSNET: Stichwort Eigenkapital – das ist wohl der größte Knackpunkt oder?

Karatzis: Neben hohen Mietkosten sich etwas zu ersparen, ist tatsächlich eine Herausforderung. Auch bei gutem Einkommen! Allerdings kommen wir durch die Aufbauleistung unserer Eltern schrittweise zur "Erbengeneration". Hier gibt es gute und sichere Optionen, wie Eltern ihre Kinder mit Eigenkapital oder zusätzlichen Sicherheiten beim ersten Wohnungskauf unterstützen können.

LEADERSNET: Stichwort Förderung: Welche Bedeutung haben Förderungen bei der Wohnungsnachfrage?

Karatzis: Förderungen sind gerade für Jungfamilien oft ein weiterer entscheidender Baustein, um die erste Immobilie finanzieren zu können. Ob es sich um zinsgünstige Darlehen, Zuschüsse für energieeffiziente Bauprojekte oder steuerliche Entlastungen handelt, Förderprogramme wirken positiv auf die Nachfrage und können helfen, soziale Ungleichheiten abzumildern. Die Herausforderung bei diesem Thema ist den Überblick zu bewahren und somit das Optimum an Fördermöglichkeiten zu nutzen. Je nach Bundesland und Objektart gibt es viele unterschiedliche Möglichkeiten. In einem persönlichen Gespräch können wir diese gerne erörtern und die nächsten Schritte besprechen.

LEADERSNET: Ihr Fazit?

Karatzis: Die Zinssenkung der EZB gibt Jungfamilien berechtigten Grund zu Optimismus. Die Lohn- und Gehaltserhöhungen der letzten beiden Jahre helfen dabei mit! Der Traum vom Eigenheim nimmt also wieder Fahrt auf – speziell die "erste" eigene Wohnung kann der Start in die Vermögensbildung und Unabhängigkeit sein. Die Talsohle am Finanzierungs- und Immobilienmarkt ist definitiv durchschritten, jetzt heißt es aktiv werden und einsteigen!

Es ist Zeit für Finanzierungsprofis – ich freue mich, wenn Sie mich kontaktieren oder besuchen Sie uns am Messestand bei der WIM – Wiener Immobilienmesse 2025.

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