Risiken in Schwellenländern steigen wieder

Coface-Studie: Politische Instabilität, Protektionismus und Kreditblasen als Warnzeichen.

Trotz stabilen Wachstums, das in diesem Jahr 5,1 Prozent betragen dürfte, sowie verbesserter staatlicher und externer Rahmenbedingungen sind die Schwellenländer nicht frei von Risiken. Coface sieht drei wesentliche Gefahren. Politik: Die Spannungen haben zugenommen, nicht nur in Nordafrika und dem Mittleren Osten, sondern nun auch in Russland und Indien. Wirtschaft: Der Protektionismus wird stärker. Finanzmarkt: Die enorme Zunahme der Bankkredite im privaten Sektor in einigen Ländern schürt die Furcht vor einer Kreditblase, besonders in Asien.

Mexiko, Südafrika und Türkei offen für internationalen Handel

Seit 2008 setzen Schwellenländer Mittel zur Kapitalkontrolle und protektionistische Maßnahmen ein, um ihre Wirtschaft vor externen Entwicklungen zu schützen. Dies stellt aber auch ein Risiko für Unternehmen dar. Russland, Argentinien und – in einem geringeren Ausmaß – Indien haben bei weitem den höchsten Grad an Protektionismus. Mexiko, Südafrika und die Türkei sind dagegen weiterhin weitgehend offen für den internationalen Handel.

Risiko einer Kreditblase in asiatischen Wachstumsmärkten steigt

Die expansive Geldpolitik in Wachstumsmärkten seit der Krise 2008/2009 und Versäumnisse in der Kontrolle haben für eine stetige Zunahme der Bankkredite gesorgt bis hin zur Bildung von Kreditblasen. Beim Vergleich des Kreditvolumens und des Kreditwachstums als Indikatoren für eine Blase sieht Coface die Schwellenländer in Asien am meisten gefährdet: Malaysia, Thailand und – etwas geringer – Südkorea, China und Taiwan. Obwohl das Kreditvolumen an den privaten Sektor in anderen Ländern nicht so hoch ist, wächst es dennoch schnell. Chile, die Türkei, Russland und Venezuela stehen ebenfalls kurz vor einem Kreditboom. (red)

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