Millionenpleite eines Photovoltaikspezialisten: 94 Dienstnehmer betroffen

| Tobias Seifried 
| 11.12.2023

Kreditschützer beziffern die Passiva auf rund 19 Millionen Euro. Ob die Arbeitsplätze gerettet werden können, sei fraglich.

Wie der KSV1870 und der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) mitteilen, wurde über das Vermögen der Energetica Industries GmbH ein Insolvenzverfahren am Landesgericht Klagenfurt eröffnet. Das Solarenergieunternehmen mit Sitz in 9556 Liebenfels war auf die Herstellung von intelligenten Photovoltaiklösungen (Photovoltaikmodule und PV-Systemkomponenten) spezialisiert.

Die Gesellschaft war bereits im Jahr 2021 insolvent und hatte mit den Gläubiger:innen einen 20 prozentigen Sanierungsplan abgeschlossen. Laut KSV1870 gibt das Unternehmen nun folgenden Grund für die neuerliche Pleite, bei der es sich um ein Konkursverfahren handelt, an: "Über die Energetica Industries GmbH wurde am 22. November 2021 ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet. Das Verfahren wurde am 11. Mai 2022 nach Abschluss eines Sanierungsplans (20 Prozent in zwei Raten bis 12. April 2023) aufgehoben. Der Sanierungsplan wurde erfüllt. Jedoch ist eine Sanierung auf Dauer nicht gelungen."

Rettung der Arbeitsplätze fraglich

Die Passiva betragen laut dem Kreditschutzverband rund 19 Millionen Euro. Die Aktiva müssten erst im Zuge des Verfahrens genau eruiert werden. Von der Insolvenz sind rund 120 Gläubiger:innen und 94 Dienstnehmer:innen betroffen. Ob die 94 Arbeitsplätze gerettet werden können, ist dem AKV zufolge derzeit fraglich.

Laut Insolvenzantrag gebe es bereits starkes Interesse verschiedener Investor:innen und Industrieunternehmen für den Erwerb des Unternehmens "angesichts des erstklassigen Industriestandortes mit seinen modernen Produktionshallen und der ausgezeichneten Produkte und Patente mit ihrer Eignung speziell für Schlechtwetter und ihrer hohen Leistungsfähigkeit."

2004 gegründet

Die Gesellschaft wurde bereits im Jahr 2004 gegründet. Gesellschafterin ist mit 100 Prozent die Peak Power Holding GmbH, welche erst im Mai 2023 gegründet wurde. An dieser Gesellschaft hält die Raiffeisen Beteiligungsholding GmbH einen Anteil von 50 Prozent. Ebenso einen Anteil von 50 Prozent hat hier die IRMA Investments GmbH.

Abschließend teilt der AKV mit, dass bei der Energetica Industries GmbH fällige Verbindlichkeiten von rund 1,6 Millionen Euro bestehen. Da das Unternehmen nur über liquide Mittel von rund 430.000 Euro verfüge, sei die Zahlungsunfähigkeit eingetreten.

www.ksv.at

www.akv.at

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