Trotz Teuerung wird bei Begräbnissen nicht gespart

Kurz vor Allerheiligen gibt der Sterbereport 2023 Aufschluss darüber, was die Österreicher:innen wirklich über den Tod denken, was sie für Trauerfeiern ausgeben und welche Bestattungsformen im Kommen sind.

In Österreich werden pro Tag rund 250 Begräbnisse von 517 Bestattungsunternehmen durchgeführt. Bestattung Himmelblau analysierte den heimischen Bestattungsmarkt und präsentierte nun die Ergebnisse im landesweit ersten Sterbereport. "Der Tod betrifft uns alle und doch bewegt sich die Branche im Verborgenen. Warum also nicht das Schweigen brechen?", so Alexander Hovorka, Geschäftsführer von Bestattung Himmelblau, der das Thema in den Fokus der Gesellschaft rücken und zur Aufklärung beitragen will.  

Trotz Teuerung wird beim Begräbnis nicht gespart

Die Österreicher:innen sind im Jahr 2023 bereit, mehr für ein Begräbnis auszugeben und das trotz Teuerung. So wollten 2021 noch rund 54  Prozent bei den Kosten für ein Begräbnis unter 7.500 Euro bleiben, 2023 sind es nur noch 51 Prozent. Und jede:r Fünfte (21 Prozent) ist sogar bereit, mehr als 7.500 Euro für das letzte Fest auszugeben. 2021 lag dieser Wert noch bei 18 Prozent.

"Ein großes, letztes Fest auszurichten ist für die Österreicher:innen bedeutsamer als der finanzielle Aspekt. Das zeigt die Umfrage auch in diesem Wert: 62 Prozent der Befragten gaben an, dass eine Beerdigung bzw. eine Trauerfeier sich wie eine (Familien-)Feier anfühlen darf", erklärt Alexander Hovorka.

Laut Studie ist es für 56 Prozent der Österreicher:innen mittlerweile recht einfach, in der Familie über das Sterben zu sprechen. 7 von 10 Österreicher:innen (68 Prozent) fällt es heute leichter, mit der Familie über den Tod zu sprechen, als noch ein paar Jahre zuvor. Auch Kinder sollten Teil des Gesprächs sein: 60 Prozent der Befragten finden, dass bereits Volksschulkinder mit dem Tod und der Sterblichkeit naher Angehöriger konfrontiert werden sollten.

Das Nachleben in sozialen Netzwerken

43 Prozent der Bevölkerung sind dem Tod bereits auf diversen Social-Media-Plattformen begegnet. Themen gibt es viele: Nachrufe und Traueranzeigen von betroffenen Privatpersonen nehmen mit Abstand den größten Anteil ein (29 Prozent), gefolgt von Nachrichtensendungen, die den Tod aufgreifen (14 Prozent). 11 Prozent der Social-Media-Beiträge waren Informationen über Tod und Bestattungen, vier Prozent Werbung von Bestattungsinstituten.

Mehr als ein Drittel der österreichischen Bevölkerung (36 Prozent) sieht in den sozialen Medien eine geeignete Plattform, um sich über den Tod auszutauschen. Am offensten sind diejenigen, die bereits mit dem Thema auf Social Media in Berührung gekommen sind (56 Prozent). Auch innerhalb der LGBTQIA+ Community besteht eine überwiegend positive Haltung. Etwas mehr als die Hälfte (51 Prozent) ist der Meinung, dass der Tod auch auf Social Media Platz hat.

Queere Bestattung und Death Positivity

Die LGBTQIA+ Community in Österreich zeigt sich dem Thema Tod besonders offen. Zwischen 66 und 74 Prozent der Community schätzt es, wenn Bestattungsunternehmen aktiv auf diverse Gruppen zugehen. Im Gegensatz dazu lehnen 10 bis 19 Prozent der Menschen außerhalb der Community eine solche Offenheit eher ab. Jede:r Dritte (29 Prozent), der sich der LGBTQIA+ Community zugehörig fühlt, gibt an, auf Barrieren zu stoßen. 26 Prozent sehen sich mit Ablehnung und Diskriminierung konfrontiert. "Death Positivity bedeutet offen gegenüber allen Kulturen und Lebensformen zu sein. Als Bestattungsunternehmen ist es unsere Aufgabe bestehende Informationslücken zu schließen und allen Bedürfnissen Raum zu geben", so Alexander Hovorka, Geschäftsführer von Bestattung Himmelblau.

Viele Frauen sind dazu bereit, auf ein Grab zu verzichten

Zwei Drittel der Frauen (67 Prozent) sind dazu bereit, auf ein Grab zu verzichten, um ihre Angehörigen mit der Grabpflege zu entlasten. Bei den Männern liegt dieser Anteil bei 58 Prozent.  "Eine Zahl, die nicht überrascht", sagt Alexander Hovorka, Geschäftsführer von Bestattung Himmelblau: "Traditionell gesehen ist es nach wie vor die Rolle der Frauen, die Grabpflege zu übernehmen. Sie wissen somit besser über den Aufwand Bescheid und wollen diesen ihren eigenen Angehörigen ersparen."

Die Steirer:innen sind bereit, am meisten in Begräbnisse zu investieren. Knapp ein Viertel (24 Prozent) würde über 7.500 Euro ausgeben, dicht gefolgt von Salzburg (23 Prozent) und Oberösterreich sowie Kärnten (je 21 Prozent). Der Westen Österreichs ist am sparsamsten: In Tirol würden 15 Prozent mehr als 7.500 Euro ausgeben, in Vorarlberg sind es 18 Prozent, genauso wie im Burgenland.

Bestattungstrends

Eine Erdbestattung als beliebteste Bestattungsform ist passé: Mehr als die Hälfte der Österreicher:innen (55 Prozent) wünscht sich eine Feuerbestattung. Etwa ein Drittel (31 Prozent) präferiert eine Naturbestattung, die zumeist eine Feuerbestattung bedingt. 13 Prozent bevorzugen eine Erdbestattung.

Doch es gibt auch regionale Unterschiede: Am beliebtesten ist die Feuerbestattung im Burgenland (70 Prozent), in Wien mit 47 Prozent am unbeliebtesten. Jede:r dritte Niederösterreicher:in legt Wert auf eine Naturbestattung (37 Prozent). Somit sind sie österreichische Spitzenreiter:innen.

www.bestattung-himmelblau.at

Kommentar veröffentlichen

* Pflichtfelder.

leadersnet.TV