Millionenpleite des Anhänger-Herstellers Pongratz

| Redaktion 
| 13.09.2023

Von der Insolvenz des für seine Tief- & Hochlader, Auto- & Viehtransporter, Kipp-, Falt- & Bootsanhänger, etc. bekannten Traditionsunternehmens sind 54 Dienstnehmer:innen und 140 Gläubiger:innen betroffen.

Wer schon einmal auf Österreichs Straßen unterwegs war, hat mit ziemlich großer Wahrscheinlichkeit bereits einen Anhänger aus dem Hause Pongratz gesehen. Das Unternehmen mit Sitz in Traboch stellte zunächst landwirtschaftliche Maschinen und Equipment her, baute sein Produktportfolio im Laufe der Jahre jedoch ständig aus. Mittlerweile umfasst es Pritschenanhänger, Uploader, Kippanhänger, Motorradtransporter, Fahrzeugtransporter, Viehtransporter, Bootsanhänger, Faltanhänger und eine Vielzahl von Spezialfahrzeugen.

Ob den Kund:innen dieses Angebot auch in Zukunft zur Verfügung stehen wird, ist noch nicht sicher. Denn über das Vermögen der Pongratz Trailer-Group GmbH wurde die Eröffnung eines Sanierungsverfahrens mit Eigenverwaltung beantragt. Das teilten der KSV1870 und der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) unlängst mit. Laut den Kreditschützern sind von der Insolvenz 54 Dienstnehmer:innen (25 Angestellte, 26 Arbeiter:innen und drei nach deutschem Arbeitsrecht beschäftigte Vertriebsmitarbeiter) und 140 Gläubiger:innen betroffen. Passiva von rund 14,2 Millionen Euro stehen Aktiva von rund 7,07 Millionen gegenüber, heißt es in einer Aussendung des AKV.

Gestiegene Kosten

Hauptgrund für die Pleite sind gestiegene Kosten. Bis zum Geschäftsjahr 2021/2022 konnte Pongratz die Umsätze zwar steigern, dennoch wurde laut AKV ein Jahresverlust von rund gut 1,2 Millionen Euro erwirtschaftet. Zurückzuführen sei dies auf eine deutliche Steigerung der Wareneinsatzquote sowie steigende Personalkosten. Für das Geschäftsjahr 2022/2023 werde mit einem deutlichen Jahresverlust gerechnet.

Angestrebt wird eine Fortführung des Unternehmens unter Setzung von Reorganisationsmaßnahmen wie eine Sortimentsbereinigung, Preisverhandlungen mit Lieferant:innen oder die Senkung der Personalkosten. Letzteres wird wohl Kündigungen zur Folge haben. Weiteres Einsparungspotenzial erblicke man Pongratz zufolge im Zusammenhang mit den erforderlichen Transportwegen zwischen dem Werk in Traboch und jenem in der Slowakei (Modra).

Letztendlich soll mit den Gläubiger:innen ein Sanierungsplan abgeschlossen werden, derzeit werden 30 Prozent binnen zwei Jahren angeboten. "Die Finanzierung soll insbesondere durch eine Refinanzierung der betriebsnotwendigen Liegenschaft in Traboch, die weitere Veredelung der Vorratsbestände bzw. allenfalls auch mit Unterstützung eines strategischen Partners erfolgen", so der AKV abschließend.

www.akv.at

www.ksv.at

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