Mobilfunk-Datenvolumen knackte erstmals 4-Milliarden-Gigabyte-Marke

| Tobias Seifried 
| 27.04.2023

Aufgrund der intensiven Smartphone-Nutzung ist auf den österreichischen Daten-Highways die Hölle los.

Das Forum Mobilkommunikation (FMK) hat am Donnerstag seinen Jahresbericht vorgestellt. Dabei zeigt sich u.a., dass die Mobilfunknutzung nach Corona im Wandel ist, immer mehr SIM-Karten im Umlauf sind und sich der Datenverbrauch weiter auf Rekordjagd befindet. Außerdem wickeln immer mehr Österreicher:innen (84 Prozent) ihre Bankgeschäfte via Smartphone ab.

Präsentiert wurden die Zahlen für das Jahr 2022 von Volker Libovsky, Präsident des FMK und CTIO von Magenta Telekom und Margit Kropik, Geschäftsführerin des FMK.

SIM-Karten, Gesprächsminuten und Datenvolumen

Zum Stichtag 31. Dezember 2022 befanden sich in Österreich 24,03 Millionen aktive SIM-Karten im Umlauf. Damit hat sich die Anzahl gegenüber dem Vorjahr um etwa 3,2 Millionen Karten erhöht. Das hat einerseits mit der wachsenden Anzahl an M2M-Karten, die in Maschinen verbaut sind -, andererseits auch mit der stetig steigenden Anzahl an SIM-Karten in Tablets und Laptops zu tun.

Der Trend zu mehr Home-Office spiegelt sich wiederum in den Gesprächsminuten wider: Während im "Jahr der Lockdowns" ein Rekord von 29,1 Milliarden Minuten mobilem Telefonieren erreicht wurde, ging dieser Wert in den letzten beiden Jahren wieder zurück. Dennoch bedeuten die 23,7 Milliarden Gesprächsminuten im Jahr 2022 ein Plus von 1,4 Milliarden gegenüber der Vor-Corona-Zeit. 

Das via Mobilfunknetze übertragene Datenvolumen betrug 2022 erstmals über vier Milliarden Gigabyte - exakt waren es 4,061 Milliarden. Zum Vergleich: Vor zehn Jahren, kurz vor der Einführung von LTE, betrug das Datenvolumen nur etwa ein Fünfzigstel. Zur neuen Rekordmarke tragen viele Faktoren bei. So habe sich mit der zunehmend lückenlosen Netzabdeckung das Smartphone auch als Navi durchgesetzt. Die Nutzung der Videotelefonie am Handy habe sich mehr als verdoppelt. Ein weiterer Grund für den neuen Rekord sei eine breite Akzeptanz von 5G in Regionen, wo der Ausbau schon fast abgeschlossen ist.

Gesamtumsatz und 5G-Ausbau

2022 verzeichneten die Mobilfunknetzbetreiber laut FMK einen Gesamtumsatz von 3,375 Milliarden Euro, was einem kleinen Anstieg entspricht (2021: 3,290 Milliarden).

Mit insgesamt rund 18.500 Mobilfunkanlagen verfügt Österreich über eine nahezu flächendeckende Mobilfunkversorgung. Mehr als 9.000 dieser Anlagen sind inzwischen mit 5G-Systemen ausgestattet. Damit sei der Anteil aller Österreicher:innen, die über zumindest einen Netzbetreiber mit 5G-Mobilfunk versorgt sind, von 67 Prozent im Jahr 2021 auf 90 Prozent 2022 gestiegen.

In der Bevölkerung herrscht laut einer Studie zum größten Teil Zustimmung für den 5G-Ausbau der Mobilfunknetze. Eine vom FMK beauftragte MAKAM-Umfrage habe ergeben, dass sich die Nutzer:innen von 5G eine noch schnellere (63 Prozent) und stabilere (48 Prozent) Mobilfunkverbindung erwarten.

Das FMK könne auch mit einem oft zitierten Missverständnis aufräumen. So würden sich 5G-Mobilfunk-Infrastruktur und Glasfaser-Infrastruktur nicht ausschließen, sondern einander ergänzen.

www.fmk.at

 

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