Weißmann: 700.000 Haushalte, die aktuell keine GIS zahlen, sollen das künftig machen

| Christoph Aufreiter 
| 08.03.2023

Außerdem kündigte der ORF-Generaldirektor eine Ethikkommission mit einer "Top-Managerin" an

In den letzten Wochen und Monaten kam der ORF auch Abseits der GIS-Debatte in die Schlagzeilen: Chats eines ehemaligen TV-Chefredakteures mit einem ehemaligen FPÖ-Vizekanzler und Vorwürfe gegenüber des mittlerweile zurückgetretenen Landesdirektors in Niederösterreich, belasteten das Image der Sendegruppe. Mittlerweile haben die beiden Mitarbeiter neue Jobs im Unternehmen (LEADERSNET berichtete).

Internationale Top-Managerin für Ethikkommission

Zu diesen Vorfällen äußerte sich nun ORF-Generaldirektor Roland Weißmann in der hauseigenen Sendung Report: "Nach diesen Vorfällen werden wir in den kommenden Wochen und Monaten eine Ethikkommission mit einer internationalen Top-Managerin aus dem Medienbereich an der Spitze einsetzen."

Um wen es sich dabei genau handeln wird, wollte oder konnte Weißmann noch nicht verraten. Es sei aber klar für ihn: "Ein Rundfunk, der von der gesamten Gesellschaft finanziert wird, muss natürlich auch ein Vorbild sein, was Governance und Compliance betrifft."

Personalabbau und Abgabenhöhe

Abseits davon wurde auch über die künftige Finanzierung des Öffentlich-Rechtlichen gesprochen. Denn, jede:r im Land soll in Zukunft für den ORF zahlen müssen, unabhängig davon, ob er:sie ein Empfangsgerät besitzt, oder nicht – die Haushaltsabgabe ist so gut wie fix (LEADERSNET berichtete). Demnach sollen bis zu 700.000 Haushalte mehr für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk laut Weißmann zahlen. "Bis zu 700.000 Haushalte streamen derzeit beziehungsweise sind klassische Schwarzseher", sagte Weißmann im Interview mit Susanne Schnabl.

Aber wie hoch wird die Haushaltsabgabe denn nun? "Wir sind in Gesprächen, das muss der Gesetzgeber sagen", so Weißmann trocken. Auf die Frage, ob es die kolportierten 16 Euro werden würden, meinte er: "Ich kommentiere Zahlen nicht."

Allerdings müsse die Sendergruppe auch sparen. Auf die Frage, wie viel Personal gestrichen werden würde, sagte Weißmann: "In den nächsten Jahren werden 400 bis 500 Kolleg:innen in Pension gehen. Hier werden wir mit einer sehr restriktiven Nachbesetzungspolitik ansetzen." 

www.orf.at

Kommentar schreiben

* Pflichtfelder.

leadersnet.TV