Red-Bull-Gründer Didi Mateschitz ist tot – ein Nachruf

Der Multi-Milliardär hat sich über die Jahre ein gigantisches Firmenimperium aufgebaut.

22.10.2022: Dietrich "Didi" Mateschitz ist tot. Der 78-jährige ist aus dem Leben geschieden. Da der Red-Bull-Gründer zu den wichtigsten Wirtschaftsreibenden des Landes zählte, bringt LEADERSNET einen Nachruf mit einigen Höhepunkten seiner beruflichen Karriere. Mit einem geschätzten Vermögen von rund 25 Milliarden Euro war er bis zuletzt der reichste Österreicher.

Erste Schritte im Unternehmertum

Mateschitz absolvierte die Hochschule für Welthandel in Wien als Diplomkaufmann und war danach unter anderem als Handelsvertreter für Jacobs Kaffee und den Zahnpastahersteller Blendax im Marketing tätig.

Der Durchbruch als Unternehmer gelang Mateschitz mit Red Bull. 1984 gründete er zusammen mit der thailändischen Unternehmerfamilie Yoovidhya die Red Bull GmbH, an der er bis zu seinem Tod mit 49 Prozent beteiligt war. Nach einer Abwandlung der Rezeptur des thailändischen Krating Daeng und der Entwicklung eines Marketingkonzepts wurde Red Bull 1987 im Markt eingeführt.

In der Folgezeit wurde das Getränk zum Weltmarktführer bei Energydrinks und löste einen wahren "Brauseboom" aus.

Das Spiel mit dem Verbot

Besonders zu Beginn der Markeneinführung spielte man gezielt mit Verboten. So war Red Bull bis Mitte der 90er in Deutschland verboten. In Frankreich sogar noch länger.

Daraufhin kam es in den 1990er Jahren bei Grenzkontrollen der deutschen Polizei im Grenzgebiet zu Österreich immer häufiger vor, dass "Energydrinkschmuggler" entdeckt wurden und zahlreiche Strafen zahlen mussten. So entstand in den Jahren von 1990 bis 1994 ein regelrechter Schwarzhandel mit diesen Getränken und stärkte die Faszination am "Verbotenen" bei der Marke. Knapp 15 Jahre später versuchte man dieses Kunststück mit der Einführung von "Red Bull Cola" zu wiederholen.

Ein Imperium entsteht

Durch den Erfolg von Red Bull beflügelt, wurde der Unternehmer in zahlreichen anderen Sparten und Branchen tätig. Vor allem Sponsoring wurde von Anfang an groß geschrieben. Egal ob Skifahrer, -flieger, Pilot oder Motorradfahrer – bei kaum einer Veranstaltung waren die beiden ikonischen roten Bullen nicht zu sehen.

Im April 2005 platzte schließlich eine sportliche Bombe: Red Bull übernahm den Kultverein Austria Salzburg. Mateschitz wechselte in weiterer Folge den Namen zu "Red Bull Salzburg" und ersetzte das komplette Management. "Das ist ein neuer Klub ohne Geschichte", sagte der Unternehmer damals. Der Fußballklub hat seitdem 13 Bundesliga Titel gewonnen und konnte letztes Jahr zum ersten mal in die KO-Phase der Championsleague einziehen.

In den 2000er Jahren beschloss Mateschitz außerdem sich am Asphalt mit Ferrari und Co. zu messen. Ab 2010 konnte man als "Red Bull Racing" in der Formel 1 vier Konstrukteurs- und fünf Fahrerweltmeisterschaften erringen. Auch diese Erfolge führten dazu, dass man gerne behauptete: "Was Mateschitz anfasst, wird zu Gold".

2009 wurde "RB Leipzig" in die (Fußball)Familie einverleibt. Der Klub kämpfte sich in den folgenden Jahren bis in die deutsche Bundesliga und ist dort mittlerweile Stammgast in den Top 3. 2009 startete außerdem der Privatsender ServusTV, welcher sich rasch in der Österreichischen Medienlandschaft etablieren konnte.

Sohn tritt in große Fußstapfen

Mateschitz war nie verheiratet. Er hinterlässt einen Sohn, der in den letzten Jahren immer mehr Aufgaben im Firmenimperium übernommen hatte.

www.redbull.at

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