"Elektro-Bulli" VW ID.Buzz ist in Österreich angekommen

LEADERSNET konnte in der Neuauflage des Kultbus vor seiner offiziellen Premiere in Wien eine Sitzprobe machen.

Am 9. März 2022 hat der ID.Buzz seine vielbeachtete Weltpremiere gefeiert. LEADERSNET berichtete ausführlich: den  Artikel mit allen Details zu Technik, Design, Varianten, etc. finden Sie hier. Am 20. Mai feiert der "Elektro-Bulli" seine Österreich-Premiere. Konkret wird die Neuauflage des Kultbus' im "VW City Store" in der Wiener Kärntner Straße 26 zu sehen sein. An dem noblen Standort mitten in der Bundeshauptstadt hat der Volkswagen-Konzern Anfang des Jahres seinen zweiten Standort der Mooncity, dem konzerneigenen Elektromobilitätskompetenzzentrum, eröffnet. Bisher war hier die Marke Audi mit dem "House of Progress" zu Gast. Nun zieht Volkswagen ein.

Obwohl der ID.Buzz seine offizielle Österreich-Premiere erst feiern wird, ist er bereits im VW City Store angekommen. Dort ist er jedoch noch durch Fensterbeklebungen vor Blicken der Öffentlichkeit geschützt. LEADERSNET hatte im Rahmen einer Presse-Preview jedoch bereits die Möglichkeit, den Elektro-Bulli aus nächster Nähe zu begutachten und eine Sitzprobe zu machen. Bei der Vor-Premiere waren auch einige Manager von Volkswagen-Nutzfahrzeuge aus Deutschland sowie der Porsche Holding Salzburg mit dabei, um Fragen zu beantworten.

ID.Buzz
Albert Kirzinger, Designleiter VW Nutzfahrzeuge, erklärte die optischen Finessen © Christian Houdek

Sitzprobe

Bei den eingeladenen Medienvertreter:innen hat der ID.Buzz jedenfalls einen äußerst sympathischen Eindruck hinterlassen. Wenn man vor dem Fahrzeug steht, kommen tatsächlich sofort Assoziationen mit dem legendären T1 auf. Die Optik haben die Designer wirklich gut hinbekommen. Der freundliche Blick, die (optionale) Zweifarbenlackierungen, die glatten Flächen, die kurzen Überhänge, die großen Fenster, die modernen Leuchten an Front und Heck sowie die großen Räder lassen den ID.Buzz stimmig auf der Straße  bzw. auf dem Boden des VW City Store stehen. Innen gibt es selbst in der Variante mit kurzem Radstand auf allen fünf Plätzen ein üppiges Raumangebot. Auch der Kofferraum fällt großzügig aus. Bei der Variabilität kann der Elektro-Bulli aber nicht ganz mit dem T7 Multivan mithalten. Eine verschiebbare und vorklappbare Rückbank gibt es jedoch sehr wohl. Zudem sorgt ein Gestell im Kofferraum für einen ebenen Ladeboden bzw. eine ebene Liegefläche. Das reduzierte Cockpit mit dem kleinen Infodisplay hinterm Lenkrad und dem aufgesetzten Touchscreen (10 bis 12 Zoll) in der Mittelkonsole kennen wir von den anderen VW-Modellen der ID.-Reihe, die alle auf dem modularen Elektrobaukasten (MEB) basieren. Dazu zählen ID.3, ID.4 oder ID.5. Die Bedienung erfolgt fast ausschließlich über Touchflächen und den Touchscreen, was nicht unbedingt der Weisheit letzter Schluss ist. Dafür wirken die verarbeiteten Materialien im Sichtbereich durchgängig hochwertig.

ID.BuzzLEADERSNET-Redakteur Tobias Seifried bei der Sitzprobe im VW ID.Buzz © Christian Houdek

Österreich-Infos

Im Rahmen des Pressetermins wurden auch einige österreichspezifische Details verraten. So wird der Verkauf der beiden Varianten des ID.Buzz (Pkw und Nutzfahrzeug "Cargo") hierzulande im Juni starten. Dann werden auch die Preise verraten. Los geht es mit dem 204 PS (150 kW) starken Modell mit Heckantrieb und 77 kWh-Batterie, die eine WLTP-Reichweite von mindestens 400 km bieten soll. Die maximale Ladeleistung liegt bei sehr guten 170 kW. Von der Familienvariante wird es ab Mitte 2023 auch eine Version mit langem Radstand (knapp unter fünf Meter Gesamtlänge) und zwei zusätzlichen, herausnehmbaren Einzelsitzen geben. Den ID.Buzz Cargo wird es ausschließlich in der kürzeren Standardversion (4,71 Meter) geben. Hier fasst der Laderaum 3,9 Kubikmeter. Auf Wunsch wird es für die Trennwand eine Durchreiche geben, die die Ladelänge verlängert. Das dürfte vor allem Firmen wie Installateure freuen, die häufig Rohre transportieren müssen. Zwei Europaletten haben im Cargo ebenfalls Platz. Statt einer Heckklappe können hier auch Flügeltüren geordert werden. Für das zweite Halbjahr sind für beide Modelle weitere Akkugrößen (kleinere und größere) angekündigt. Den ID.Buzz mit langem Radstand wird es aber ausschließlich mit der 77 kWh sowie der größeren Batterie geben. Und im Jahr 2024 wird die Modellpalette um eine Allradvariante mit zusätzlichem Elektromotor an der Vorderachse angeboten.

Nachfrage höher als das Angebot

Bei der Verfügbarkeit dürfte es zunächst nicht allzu gut aussehen. Die ersten ID.Buzz sollen noch Ende dieses Jahres auf Österreichs Straßen kommen. Insgesamt sollen einige Hundert Fahrzeuge geliefert werden, von den das Gros jedoch Vorführwagen für die Händler:innen ausmacht. 2023 kämpft der heimische Importeur um höhere Stückzahlen, viel mehr als Tausend werden es aber auch nicht werden. Und da die Nachfrage das Angebot bei weitem übersteigt, dürfte es für viele Kund:innen ein Geduldsspiel werden, bis sie ihren Elektro-Bulli in Empfang nehmen können. Die Jahresproduktion im ersten Volljahr (2023) liegt für den Weltmarkt – sollte es zu keinen weiteren Lieferengpässen bei Chips und Kabelbäumen kommen – bei 60.000 Einheiten. VW Nutzfahrzeuge rechnet übrigens damit, dass global rund 60 Prozent der verkauften Fahrzeuge auf die Cargo-Variante entfallen werden. In Österreich soll der Anteil hingegen ausgewogen sein (50:50).

ID.Buzz
Große Fenster, durchgehendes Leuchtenband und hintere Schiebetüren. © Christian Houdek

Ausblick auf die Preise

Die VW-Verantwortlichen sind vom ID.Buzz jedenfalls begeistert. So sagten sie in Wien, dass die Wiedergeburt der Ikone gelungen sei. Das Fahrzeug sei weiterhin klassenlos.  Es könne von einer Arbeiterfamilie genauso gefahren werden wie von einem Weltstar. Ob das tatsächlich stimmt, werden aber erst die finalen Preise zeigen. Denn ein Schnäppchen dürfte der Elektro-Bulli nicht werden. In Deutschland kostet die 204 PS-Familienversion mit 77 kWh Batterie in der besser ausgestatteten Pro-Version etwas über 64.500 Euro (inkl. MwSt.). Beim Cargo geht es in unserem Nachbarland zunächst ab gut 54.400 Euro (inkl. MwSt.) bzw. 45.740 Euro (netto) los. In Österreich dürften sich die Preise auf ähnlichem Niveau bewegen. Aber egal wie hoch die Preise letztendlich ausfallen, ein Sympathieträger für die Marke VW ist der "Elektro-Bulli" auf alle Fälle. (ts)

www.volkswagen.at

www.vw-nutzfahrzeuge.at

Kommentar schreiben

* Pflichtfelder.

leadersnet.TV