Coface fordert "Aufbruch in ein neues Zeitalter"

Der Kreditversicherer hat Kund:innen, Partner:innen, Expert:innen und Meinungsbildner:innen zur traditionellen "Country Risk Conference" in den Apothekertrakt des Schloss Schönbrunn eingeladen.

"Wir wollen mit dem Titel 'Aufbruch in ein neues Zeitalter' heute nicht über Corona reden, sondern die aktuellen Herausforderungen beleuchten, inspirieren und mutig in die Zukunft schauen!" Mit diesen Worten eröffnete Dagmar Koch, Country Managerin von Coface Österreich, die 18. "Country Risk Conference". Nach einem pandemiebedingten Jahr Pause, lud der Kreditversicherer Coface am Dienstag, den 28. September 2021 Kunden, Partner, Experten und Meinungsbildner zur ihrer traditionellen Country Risk Conference in den Apothekertrakt des Schloss Schönbrunn ein.

Vier Tipps zur Entscheidungsfindung

Die Keynote gestaltete der deutsche Physiker und Kabarettist Vince Ebert. Er thematisierte in seinem launigen und unterhaltsamen Vortrag den aktuellen Prioritätenshift. "Vor der Krise sind wir der Illusion verfallen, dass wir so gut wie alles im Griff haben. Doch der Zufall beeinflusste unsere Welt mehr, als wir uns selbst eingestehen wollten."

Ebert gab den rund 100 Gästen vier Ideen mit, die dabei helfen könnten, "in einer hochkomplexen Welt, kluge Entscheidungen zu treffen": 1. Verzichten Sie auf Perfektion. 2. Den Bedenkenträgern nicht zu viel Aufmerksamkeit schenken. 3. Nicht zu viel Hoffnung ins virtuelle Arbeiten stecken und 4. Rennen Sie nicht dem Zeitgeist hinterher.

Run auf Rohstoffe, Informationsvorsprung und fortschreitende Erholung

Die Ökonomen Christiane von Berg und Grzegorz Sielewicz, gaben einen volkswirtschaftlichen Ausblick auf die aktuellen Branchen- und Länderrisiko- Einschätzung der Coface. Von Berg erwartet insgesamt eine deutliche Belebung der Wirtschaft. Besonders gute Aussichten hätte Nordamerika, denn das Investitionsprogramm von Präsident Biden verstärkt den Prozess. "Die großen Profiteure sind Kanada und Mexiko", erläutert die Coface-Ökonomin für die Region Nordeuropa, die gleichzeitig unterstreicht, dass die rohstoffreichen Länder in der aktuellen Situation einen entscheidenden Vorteil haben. Der "Run auf die Rohstoffe" werde noch anhalten, ist sie heute überzeugt.

Grzegorz Sielewicz, Coface-Ökonom für die Region Zentral- und Osteuropa, attestiert der österreichischen Wirtschaft eine "fortschreitende Erholung". Dieser Prozess halte aktuell noch an, eine weitere Welle könnte den Erholungsfortschritt jedoch limitieren. Für den CEO von Coface Zentral- und Osteuropa, Jaroslaw Jaworski, ist der Informationsvorsprung der entscheidende Faktor. "Mit unserer Online-Plattform iCON bieten wir unseren Kunden genau jenen Vorsprung, den sie benötigen, um richtige Entscheidungen zu treffen", betont Jaworski.

Eine der vielen Herausforderungen der Digitalisierung bringt das Thema Cybercrime und Cybersecurity. Hiermit beschäftigte sich der Security-Experte Thomas Hackner in seinem Vortrag. Er präsentierte live wie einfach Hacks sind und zeigte die neue Dimension der Cyberkriminalität auf: "Früher waren es Einzeltäter, heute gibt es Crime- as-a-Service. Cybercrime ist eine Evolution, keine Revolution", betont Hackner. "Der Zugang ins Darknet ist längst keine Hürde."

"Nachhaltig ist heute sexy"

Bei der abschließenden Podiumsdiskussion "Nachdenken, Vordenken, Weiterdenken", unter der Moderation von Eva Komarek von der Styria Media Group, wurden die Prioritätenverschiebung und die aktuell drängendsten Herausforderungen und Risiken im Bereich Gesundheit der Mitarbeiter, Digitalisierung, Cybercrime, Lieferengpässe und Nachhaltigkeit thematisiert.

Dagmar Koch, Country Managerin von Coface Österreich, zur aktuell gehypten Nachhaltigkeitsthematik: "Nachhaltig ist heute sexy. Aber das verleitet zum Greenwashing." Für die CEO der Rabmer Group, Ulrike Rabmer-Koller, ist die Regionalität von entscheidender Bedeutung: "Wir haben bereits vor der Krise auf regionalen Einkauf gesetzt. Dadurch haben uns unsere Partner auch während der Krise beliefert." Ihr Rezept für nachhaltiges Wachstum sind "die drei Is: Investition, Innovation und Information".

Mehr Arbeit in kürzerer Zeit

Michael Zettel, Country Managing Director von Accenture Österreich, sieht zum einen eine Herausforderung in der komprimierten Transformation. "Wir müssen mehr Arbeit in kürzerer Zeit schaffen" und warnt zum anderen davor, im Bereich des Umweltschutzes denselben Fehler zu machen wie mit dem Datenschutz. "Die Lösungswege müssen aus der Wirtschaft kommen", ist er überzeugt.

Für Matthias Winkler, CEO der Sacher Hotels, startete der Lockdown mit einer 48-stündigen Schockphase. "Die Priorität, die uns aufgezwungen wurde, war Überleben", unterstreicht er und erzählt, dass das Unternehmen zum damaligen Zeitpunkt am Weg zum Rekordjahr war. "Wenn man aus der Komfortzone herausgezwungen wird, eröffnen sich auch riesige Chancen. Durch Probieren kann man viel erreichen", ist er überzeugt. Das Thema Nachhaltigkeit müsse jeder "für sich übersetzen", denn sonst "bleiben wir im Diskutierclub und warten dennoch auf die Politik", so Winkler abschließend.

Anschließend an das Konferenzprogramm konnten die rund 100 Gäste bei einem französisch angehauchten kulinarischen Erlebnis unter dem Motto "Sunset an der Côte d'Azur", die Gelegenheit zum persönlichen Meinungsaustausch und Networking nutzen. Wer alles mit dabei war, sehen Sie in unserer Galerie. (as)

www.coface.at

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