S-Immo AG: Aktionäre votieren gegen die Aufhebung des Höchststimmrechts

Bedingung des Übernahmeangebots der Immofinanz nicht erfüllt.

Die von der Immofinanz AG veranlasste außerordentliche Hauptversammlung der S-Immo AG hat sich am Donnerstag gegen die vorläufige Streichung des Höchststimmrechts ausgesprochen.

Bruno Ettenauer, CEO der S-Immo AG, erklärt: "Wir sehen die Ablehnung der beantragten Satzungsänderung als ein Vertrauensvotum unserer Aktionäre und bedanken uns für die wichtige Rückenstärkung, die wir heute erhalten haben. Das Votum ist – insbesondere auch angesichts der vom Übernahmeangebot losgelösten Empfehlungen der internationalen Stimmrechtsberater – ein klarer Indikator, dass der gebotene Preis von 22,25 Euro pro Aktie bei weitem zu niedrig ist." Das Angebot spiegle den Wert der Aktie und das wirtschaftliche Potenzial der S-Immo AG nicht wider, ist Ettenauer überzeugt.

Aktionäre sollen abwarten

Durch das Stimmverhalten in der außerordentlichen Hauptversammlung ist eine wesentliche Bedingung des Übernahmeangebots der Immofinanz nicht erfüllt. Es liegt nun an der Bieterin, ob sie die Übernahmeabsicht aufgibt, auf den Eintritt der aufschiebenden Bedingung verzichtet oder das Angebot substanziell verbessert.

"Unabhängig von einer eventuellen Nachbesserung des Offerts empfehlen wir allen Aktionären, mit der Entscheidung über eine eventuelle Annahme noch zuzuwarten. Wir veröffentlichen demnächst die externe Bewertung unseres gesamten Immobilienportfolios zum 30. Juni 2021. Die erfreuliche gesamtwirtschaftliche Entwicklung lässt vermuten, dass die Wertanalyse, die zum 30. April 2021 ein Wertsteigerungspotenzial von 85 Millionen Euro aufwies, bei der Bewertung zum 30. Juni 2021 zumindest bestätigt oder sogar übertroffen werden wird. Erst danach können die Anteilseigner auf Basis der aktuellen Zahlen eine informierte Entscheidung treffen", wendet sich Ettenauer an die Aktionäre.

Ettenauer plant weiter Stand-Alone-Szenario an

Wenn die erforderliche Schwelle für die Annahme des Übernahmeangebots von 50 Prozent der ausstehenden Aktien erreicht werden sollte, haben alle Aktionäre, die das Angebot innerhalb der ursprünglichen Annahmefrist nicht angenommen haben, das Recht, ihre Aktien der Bieterin innerhalb einer dreimonatigen Nachfrist zu denselben Bedingungen anzudienen (Put-Option – Anm. d. Red.). "Es besteht für die Aktionäre somit kein Druck, das Angebot vorschnell anzunehmen, wenn es den jeweiligen preislichen Vorstellungen nicht entspricht", teilt die S-Immo mit.

Die Alternative zur Übernahme hat CEO Ettenauer folgendermaßen vorgezeichnet: Im Stand-Alone-Szenario plant er, die Anteile an der Immofinanz AG und an der CA Immobilien Anlagen AG zu veräußern und die dadurch lukrierten Mittel – er rechnet mit "deutlich über 500 Millionen Euro" – für den Ankauf von "sofort ertragswirksamen Immobilien und für Projektenwicklungen" zu verwenden.

Immofinanz will sich zeitnah äußern

Die Immofinanz hat sich am Donnerstag noch nicht zu den Ereignissen bei der Hauptversammlung der S-Immo-AG geäußert. Man wolle eine "Entscheidung zum Übernahmeangebot" aber "zeitnah kommunizieren". (as)

www.simmoag.at

www.immofinanz.com

Kommentar schreiben

* Pflichtfelder.

leadersnet.TV