"Was Moderna und Biontech für virale Krankheiten sind, wird Sensei für Krebs sein"

Start-Up will Impfstoff gegen Krebs auf den Markt bringen. Neben dem deutschen Hauptinvestor Christian Angermayer ist auch Hollywood-Star Uma Thurman beteiligt. 

Die schnelle Forschung und Entwicklung der Corona-Impfstoffe ebnet den Weg auch für neue Krebs-Medikamente. So arbeitet Sensei Biotherapeutics erfolgreich an der Entwicklung von Krebstherapien, die das Immunsystem darauf trainieren, kranke Zellen mit Hilfe von gentechnisch veränderten Viren, sogenannten Bakteriophagen, zu bekämpfen.

Das Unternehmen ziehe Parallelen zu Krankheiten wie Polio oder Pocken, die gemäß WHO von Wissenschaftlern weltweit ausgerottet werden konnte. So wollen Senseis Experten Medienberichten zufolge "den Grundstein für die Eroberung der verheerendsten Krankheiten unserer Zeit legen".

Debüt an der New Yorker Technologiebörse 

Vor rund einem Monat ist die Bostoner Firma an die New Yorker Technologiebörse Nasdaq gegangen (am 4. Februar 2021 zu 19 Dollar – erster Kurs: 24,70 Dollar - letzter Kurs: 15,05 Dollar) und wird seither mit Spannung beobachtet: Denn neben Uma Thurman sind auch Schauspieler Paul Wesley, Hedgefondsmilliardär Louis Bacon (Moore Capital), der Elon-Musk-Freund und Wagniskapitalgeber Steve Jurvetson, Verwaltungsrat bei Tesla und Space X, die deutsche Brauerfamilie Schadeberg (Krombacher) und der bekannte deutsche Biotech-Investor Christian Angermayer als Investoren an Bord.

Letzterer gilt in der Branche als Indikator. Er hat die Biotech-Firmen Compass Pathways aus London, die ein Anti-Depressivum basierend auf der Hippie-Droge Magic Mushrooms entwickelt hat, und Abcellera aus Vancouver, das mit einem Covid-Antikörper-Mittel für Aufsehen gesorgt hat, beim erfolgreichen Gang aufs Parkett begleitet.

Angermayers Biotechunternehmen Atai Life Sciences hat bei Investoren dieser Tage weitere 157 Millionen Dollar eingesammelt. Die Finanzierungsrunde sei von Angermayers Family Office Apeiron sowie Thiel Capital des deutschstämmigen US-Investors Peter Thiel angeführt worden. Gerüchten zufolge wurde das erst 2018 in Berlin gegründete Unternehmen dabei mit zwei Milliarden Dollar bewertet. Das frische Geld soll vorrangig in die Entwicklung von Medikamenten und Technologien gesteckt werden.

Dritter Börsengang innerhalb eines Jahres

Sensei ist für den Star-Investor der dritte Börsegang innerhalb eines Jahres. Sensei hat vor dem Gang auf das Parkett bei Investoren knapp 60 Millionen Dollar eingesammelt und Angermayer zufolge alle Chancen, in große Fußstapfen zu treten. "Das ultimative Ziel für mich ist es, einen Weg zu finden, Krebs von vornherein zu verhindern: ergo einen Impfstoff gegen Krebs zu entwickeln. Sensei wird für den Krebs sein, was Moderna und Biontech für virale Krankheiten sind", ist sich Angermayer sicher. Getestet wird aktuell bei verschiedenen Krebsarten in frühen Stadien (Phase 1/2), die bisherigen Zwischenergebnisse sehen Experten zufolge recht vielversprechend aus. (jw)

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