Urlaub daheim: Wer vom Heimattourismus während der Coronakrise profitiert – und wer verliert

Krisenbedingtes Nächtigungsminus trifft weite Teile des Landes hart – Wien leidet mit bis zu minus 75 Prozent am stärksten unter Ausfällen.

Dass die Coronakrise den Tourismus mit am stärksten trifft, ist kein Geheimnis. Trotz aller Bemühungen der Branche, die Österreicherinnen und Österreicher zu einem "Urlaub Daheim" zu animieren und teils sehr positiver Resonanzen auf diese Initiativen, kommen nicht alle Bundesländer "mit einem blauen Auge" davon. Die bisherige Sommersaisonbilanz ist erwartungsgemäß stark geprägt von COVID-19 – am härtesten trifft das "Corona-Minus" hier die Bundeshauptstadt Wien.

Auch im September sind die Übernachtungszahlen in Österreich abgesackt: um 14,1 Prozent auf 9,84 Millionen. Die Nächtigungen ausländischer Gäste brachen um 26,2 Prozent ein, der Trend zum Urlaub daheim federte dies ein wenig ab. Bei Gästen aus Österreich gab es nämlich ein Nächtigungsplus von 13,9 Prozent, so die Statistik Austria am Dienstag in einer Aussendung.

Während Wiens Tourismus weiter massiv unter den Corona-Bekämpfungsmaßnahmen leidet – das Nächtigungsminus betrug in der Bundeshauptstadt im September 75,1 Prozent –, freuten sich das Burgenland (plus 23 Prozent), Kärnten (plus 14,5 Prozent) und die Steiermark (plus 4,1 Prozent) über ein deutliches Übernachtungsplus.

Wien am stärksten betroffen

In der bisherigen Sommersaison, von Mai bis September, liegen die Nächtigungen um 29,9 Prozent unter dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Die Zahl der Nächtigungen ausländischer Gäste ist dabei um 40,6 Prozent zurückgegangen, jene der Inländer nur um 3,6 Prozent. Die Ankünfte in der bisherigen Sommersaison schrumpften um fast 41 Prozent auf 13,33 Millionen.

"Für die wichtigsten Herkunftsländer wurden durchwegs zweistellige Nächtigungsrückgänge gemeldet, wobei die Abnahme bei den deutschen Gästen mit 20,9 Prozent auf 20,91 Millionen Nächtigungen am relativ geringsten ausfiel, während die anderen Herkunftsländer zum Teil deutlich über der 30-Prozent-Marke liegen", so die Statistik Austria zu ihren vorläufigen Zahlen.

Am weitaus stärksten fiel der Übernachtungsrückgang von Mai bis September mit mehr als 80 Prozent in Wien aus, Kärnten kam mit minus 11 Prozent am glimpflichsten davon. Im bisherigen Kalenderjahr 2020, von Jänner bis September, blieben die Nächtigungen in Österreich um 27,7 Prozent unter dem Vorjahresniveau, die Ankünfte lagen um 37,2 Prozent darunter. (red)

www.statistik.at

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