Ikea: "Die Woche nach dem Lockdown war die beste aller Zeiten"

Möbelriese hat die Coronakrise gut überstanden – Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit im neuen Geschäftsjahr.

Die Coronakrise war auch für den schwedischen Möbelriesen Ikea eine Herausforderung. Glücklicherweise sei das Onlinegeschäft während des Lockdowns massiv gewachsen, berichtete Ikea Österreich-Chef Alpaslan Deliloglu am Dienstag im Rahmen eines virtuellen Pressegesprächs: "Das hat uns geholfen zu überleben."

Die Woche nach dem Lockdown, Anfang Mai, sei zudem die beste aller Zeiten in Österreich gewesen. Der Umsatzausfall während des Lockdowns konnte inzwischen aufgeholt werden, zeigte sich Deliloglu zufrieden. Es sei nicht notwendig gewesen, Staatshilfen in Anspruch zu nehmen. Die anfangs angemeldete Kurzarbeit habe man wieder zurückgezogen und die alle Mitarbeiter hätten im Nachhinein 100 Prozent ihres Gehalts ausbezahlt sowie Urlaub rückerstattet bekommen, wenn sie in dieser Zeit welchen genommen hatten. Insgesamt blicke das Unternehmen "ziemlich hoffnungsvoll" in die Zukunft, so Alpaslan Deliloglu.

"Nachhaltigkeit lässt sich nicht aufschieben"

Und diese Zukunft ist ganz auf Nachhaltigkeit ausgerichtet. Das "People & Planet Positive"-Konzept, das die nachhaltige Zielsetzung des Unternehmens definiert, sieht vor, dass Ikea bis 2030 ein klimapositives Unternehmen wird. Und gleichzeitig das Engagement und die Investitionen in Inklusion, Gleichbehandlung, Trainings und sozialen Ausgleich ausbaut.

Deliloglu: "Nachhaltigkeit lässt sich nicht aufschieben. Wir müssen die Art und Weise überdenken, wie wir leben, arbeiten und reisen – und das alles innerhalb der Grenzen unseres Planeten. Wir müssen zusammenarbeiten, um Produkte nachhaltig zu beschaffen, zu produzieren und zu nutzen und Lösungen für eine sauberere, umweltfreundlichere Zukunft entwickeln."

Ikea möchte hier nach eigenen Angaben "mit gutem Beispiel vorangehen" und Produkte entwickeln, die einen gesünderen und nachhaltigeren Alltag unterstützen. Ebenfalls soll schon bei der Entwicklung darauf geachtet werden, dass Produkte nach Gebrauch alternativ genutzt, wieder verwendet, repariert, wieder verkauft oder recycelt werden können – ohne dabei im Müll zu landen und die Umwelt zu belasten. "In Österreich gibt es bereits insgesamt 1.603 Produkte, die aus recycelten Materialien erzeugt werden. Beispielsweise unser neuer 'Toftlund'-Teppich, der aus Plastik aus recycelten PET-Flaschen besteht", erzählt Florian Thalheimer, neuer Country Sustainability Manager bei Ikea Österreich.

"Ikea am Westbahnhof ist ein Vorzeigeprojekt in Sachen Nachhaltigkeit"

Darüber hinaus setzt das schwedische Unternehmen auf City-Standorte, die zu Fuß, mit dem Fahrrad oder per Öffis erreichbar sind. Der erste Ikea dieser Art weltweit entsteht am Wiener Westbahnhof und soll im Herbst 2021 eröffnen.

"Ikea am Westbahnhof ist ein Vorzeigeprojekt in Sachen Nachhaltigkeit. Autofrei und mitten in der Stadt, spart er rund 350.000 Autofahrten, also 1.000 Tonnen CO2, gegenüber einem herkömmliche Einrichtungshaus. Durch Begrünung der Fassaden und Ansiedlung von Vögeln und Bienen trägt er positiv zum Mikroklima und zur innerstädtischen Biodiversität bei", wagt Maimuna Mosser, Business Development Managerin von Ikea Österreich, einen Ausblick.

Auf dem Weg klimapositiv zu werden, sei beispielsweise auch die Umstellung auf eine Lieferung mit Elektro-Trucks geplant. Bis 2025 soll jede Kundenlieferung CO2-neutral erfolgen. Mosser: "Mit dem Fokus auf das Thema Nachhaltigkeit wollen wir über das Jahr verteilt verschiedene Aspekte beleuchten und so die Menschen in Österreich zu inspirieren und motivieren ihren Alltag nachhaltiger und gesünder zu gestalten. Damit auch unsere Konsumenten wissen, wo Nachhaltigkeit bei Ikea überall drin ist. Denn die hat viele Gesichter und hört nicht bei unseren Produkten auf." (as)

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