Twitter als Marktforschungstool

| 17.05.2010

Die Ergebnisse einer Untersuchung von Computerwissenschaftlern zeigten, dass die Web-2.0-Plattform in puncto Analysequalität mit traditionellen Methoden wie etwa Telefonumfragen mithalten kann.


Das der beliebte Micro-Blogging Dienst Twitter weit mehr ist als nur ein hippes Kommunikationstool, beleget eine unlängst veröffentliche Studie der Carnegie Mellon University in Pittsburgh. Ziel der Untersuchungen war es, das marktforscherische Potential der Web-2.0-Plattform auszuloten. Die Ergebnisse überraschten - in puncto Analysequalität hält das Kommunikationstool durchaus mit traditionellen Methoden wie Telefonumfragen mit. Laut einem Praxistest kam es zu einer Übereinstimmung von 79% bezüglich der via Twitter generierten Daten.

Hohes Datenvolumen & gravierende Probleme

Für die Durchführung der Studie griffen die US-Forscher auf eine enorme Datenmenge zurück - rund eine Milliarde Tweets der Jahre 2008 und 2009 wurden mit einer eigenen Textanalyse-Software nach bestimmten Schlüsselthemen und -begriffen durchforstet. Beispielsweise wurde nach negativ und positiv Meldungen und Nennungen des US Präsidenten Barack Obama geuscht. Die Ergebnisse korrelierten hierbei mit einer im direkten Vergleich durchgeführten Telefonumfrage des Gallup Institutes mit 79%.

Trotz des überraschenden Erfolges sehen die Forscher auch einige Probleme bezüglich des Ansatzes - eine derart hohe Korrelation wie im Fall des Obama-Verlgeichs kann nur dann möglich sein, wenn die Wortmeldungen der Web-Community über mehrere Tage hinweg gesammelt werden. Eine tageweise Auswertung würde hingegen nur sehr inkonsistente Ergebnisse liefern. Weiters ergeben sich Probleme mit der verwendeten Analysesoftware, da diese in vielen Fällen nicht die subtilen Inhalte der Postings "verstehen" kann - hierfür müssten noch zusätzlich Menschen eingesetzt werden, welche die positive oder negative Wertung erkenne. (pte)

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