"Die wirkliche Veränderung beginnt jetzt erst – das Internet ist dafür nur die Basis"

"Fit für 2030": 1000 Teilnehmer tauschten sich beim OÖ ZUkunftsforum 2019 über Zukunftstrends aus.

Anfang des Monats ging das Oberösterreichisch Zukunftsforum  für Technologie & Wirtschaft in Linz über die Bühne. Drei Tage lang war Future Talk das Gebot der Stunde, Highlight des Zukunftsforums war die Abendveranstaltung "UP Date". Sie drehte sich um die Herausforderungen für den Standort Oberösterreich mit Blick auf das Jahr 2030.

Die vier "Gamechanger" der nächsten Jahre

Zum "Hochamt der Wirtschaft", wie Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner die Veranstaltung "UP Date Standort Oberösterreich" bezeichnete, kamen mehr als 400 Gäste ins Palais Kaufmännischer Verein in Linz. Achleitner nannte in seinem Eingangsstatement auch gleich die vier "Gamechanger", die die nächsten Jahre prägen werden: die demografische Entwicklung und damit Fachkräfte, Energie, Mobilität und die digitale Transformation.

Letztere stand im weiteren Verlauf des Abends dann klar im Vordergrund. Das lag nicht zuletzt an Keynote-Speaker Christian Baudis, Digitalunternehmer und ehemaliger Chef von Google Deutschland. Denn er stellte zur digitalen Transformation fest: "Die wirkliche Veränderung beginnt jetzt erst. Das Internet, wie wir es kennen, ist dafür nur die Basis. Daraus lassen sich jetzt Geschäftsmodelle und Wettbewerbsvorteile machen – wenn die Unternehmen lernen, damit umzugehen."

Wer beispielsweise in der Lage ist, aus Daten Vorhersagen und damit Kundennutzen zu generieren, der werde zu den großen Gewinnern der digitalen Transformation zählen. Wie diese These bei der anschließenden Podiumsdiskussion mit WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer, IV-Präsident Axel Greiner und RLB-OÖ-Generaldirektor Heinrich Schaller gesehen wurde, lesen Sie im Nachbericht.

Der Faktor Mensch

Den Fachkräften und wie sie für Oberösterreich gewonnen werden können, waren mehrere Sessions gewidmet. Beim Zukunftsforum Arbeitsmarkt gab Keynote-Speaker Axel Haitzer gleich konkrete Tipps, wie man sich als Arbeitgeber erfolgreich bei potenziellen Mitarbeitern bewirbt – regional und international. Denn für Haitzer ist klar: längst können sich gut qualifizierte Bewerber passende Unternehmen aussuchen.

In der Podiumsdiskussion mit den HR-Leitern Margit Bencic von MIC Datenverarbeitung und Andreas Berger von Rosenbauer sowie AMS-OÖ-Chef Gerhard Straßer und Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner ging es unter anderem um internationale Fachkräfte. "Mit uns Oberösterreichern allein werden wir den Arbeitskräftebedarf nicht decken können", betonte Achleitner, "darum müssen wir qualifizierte Fachkräfte nach Oberösterreich holen".

"Wir brauchen eine Willkommenskultur"

Die beiden Unternehmensvertreter zeigten aber auch auf, dass das in den Organisationen viele Ressourcen braucht. Gerhard Straßer forderte: "Wir brauchen eine Willkommenskultur. Internationale Arbeitskräfte brauchen Unterstützung vom Kindergartenplatz, geeigneten Schulen bis zum Job für den Partner. Mit Business Upper Austria haben wir nun gemeinsame Anlaufstellen im ganzen Land."

Unternehmensvertreter, internationale Fachkräfte und Experten aus Bildungseinrichtungen erarbeiteten in dem von der Academia Superior organisierten Workshop konkrete Maßnahmen zur Erreichung dieses Ziels für Unternehmen, Politik und Gesellschaft. Unter den Empfehlungen waren unter anderem, die im Recruiting-Prozess handelnden Mitarbeitern und Akteure dazu aufzufordern, eine Perspektivenwechsel vorzunehmen: was würde man selbst an einem neuen Arbeits- oder Studienort in einem anderen Land erwarten und vorfinden wollen, um dort dauerhaft glücklich zu werden? Damit im Zusammenhang steht auch der Auftrag, regelmäßig die eigene (Unternehmens-) Kultur zu hinterfragen und entsprechend an die Bedürfnisse der Mitarbeiter anzupassen.

Eindrücke vom OÖ Zukunftsforum 2019 in Linz finden Sie in unserer Fotogalerie. (red)

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