ÖBB mit zweitbestem Ergebnis der Unternehmensgeschichte

Nach Fahrgastrekord auf Schiene soll das Angebot weiter ausgebaut werden.

Umsatzwachstum, Ergebnis-Plus und ein starker Fahrgastzuwachs im Fernverkehr: Die ÖBB waren im Jahr 2017 auf Erfolgskurs. Der Konzernumsatz ist gegenüber dem Vorjahr um rund fünf Prozent auf mehr als 5,5 Milliarden Euro gestiegen. Das Vorsteuerergebnis (EBT) legte um sechs Prozent auf 176,3 Millionen Euro zu. Die ÖBB verzeichnen damit das zweitbeste Ergebnis in der Geschichte des Unternehmens.

Fahrgastrekord auf der Schiene

Alle Teilkonzerne haben 2017 neuerlich positive Ergebnisse erwirtschaftet. "Besonders erfreulich war das Abschneiden des Personenverkehrs, der sein EBT um sechs Prozent auf 86,7 Millionen Euro (+ 4,8 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr) steigern konnte", so das Unternehmen in einer Aussendung. Die Rail Cargo Group liegt mit 42,3 Millionen Euro (- 2,0 Millionen Euro) leicht unter dem Niveau des Vorjahres. Die ÖBB Infrastruktur lieferte ein Ergebnis von 47,1 Millionen Euro (- 2,5 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr).

Die ÖBB konnten im Jahr 2017 so viele Fahrgäste in ihren Zügen begrüßen, wie noch nie. 246 Millionen Menschen haben sich für die Bahn entschieden. Wichtigste Wachstumstreiber mit einem Plus von vier Prozent waren im Fernverkehr der neue Stundentakt am Arlberg und die nochmals verdichtete Anbindung an den Flughafen Wien. In den Nachtzügen, die als ÖBB Nightjets in Europa unterwegs sind, konnten rund 1,4 Millionen Fahrgäste begrüßt werden.

Hoher Druck in der Logistikbranche

Die Güterverkehrssparte Rail Cargo Group konnte 2017 mit einem Ergebnis von 42,3 Millionen Euro als eines der wenigen europäischen Güterbahnunternehmen erneut Gewinne im zweistelligen Millionenbereich einfahren. Dank konjunkturellem Rückenwind sind die transportierten Mengen neuerlich gestiegen. "Allerdings ist der Druck auf die Margen in der Logistikbranche weiterhin enorm", gibt die ÖBB zu bedenken.

Seit dem Jahr 2017 ist die ÖBB Rail Cargo Group auf allen Routen der Seidenstraße aktiv. Der erste Direktzug von Chengdu nach Wien wird am 27. April im Güterzentrum Wien Süd erwartet. Die Expansionsstrategie nach Asien beinhaltet auch den Aufbau neuer Verbindungen innerhalb Europas, insbesondere zu Häfen, die als Logistik-Drehscheibe rasant an Bedeutung gewinnen und der RCG attraktives Potenzial für weiteres Wachstum bieten. Insgesamt ist die Rail Cargo Group in 18 Ländern vertreten, in zehn davon mit eigener Traktion. Der Marktanteil in Österreich liegt bei 72,9 Prozent. Der Anteil der Bahn am Transport von Gütern liegt stabil bei mehr als 30 Prozent.

1,8 Milliarden für Ausbau der Infrastruktur

Rund 1,8 Milliarden Euro hat die ÖBB in die Erhaltung und den Ausbau der Infrastruktur investiert. Mehr als 200 Planungs- und Bauprojekte sind 2017 im vorgegebenen Zeit- und Kostenrahmen abgewickelt worden. Zu den wichtigsten Vorhaben, die 2017 fertiggestellt wurden, zählten der Lückenschluss St. Pölten–Loosdorf und der Streckenausbau von Salzburg Hauptbahnhof nach Freilassing. Darüber hinaus sei man optimistisch ab 2026 Wien mit Klagenfurt in 2 Stunden 40 Minuten zu verbinden.

Im Personenverkehr wird 2018 der Nachtverkehre mit dem ÖBB Nightjet ausgebaut. Ab Anfang Dezember wird zwischen Wien und Berlin nicht nur ein Tagzug fahren, sondern auch die beliebte Nightjet-Verbindung wieder ins Programm aufgenommen. Gleichzeitig läuft die Modernisierung der Nahverkehrsflotte durch Umrüstungen der bestehenden Züge auf Cityjet-Niveau sowie die Beschaffung neuer Garnituren.

Stärkung des interantionalen Auftritts

Mit der Rail Cargo Group wird der internationale Auftritt der ÖBB weiter gestärkt. Neben Logistikangeboten in Europa wird die RCG heuer neue Verbindungen nach China aufnehmen. Im Jahr 2018 plant die RCG bis zu 600 Verbindungen auf den Routen zwischen Europa und China. Darüber hinaus werden neue Shuttle-Verkehre wie etwa zwischen Linz und dem Rhein-Ruhr-Gebiet implementiert und Verkehre von und zu den Häfen ausgebaut. Weiters läuft die Beschaffung von modernen Vectron Mehrsystemlokomotiven und Güterwagen werden mit GPS ausgestattet.

2018 wird die ÖBB Infrastruktur rund 1,9 Milliarden Euro investieren. Der Fokus liegt weiterhin auf dem Ausbau der Südstrecke. Ebenso werden Projekte wie der Marchegger Ast für eine bessere Verbindung von Wien und Bratislava umgesetzt. Erhebliche Investitionen sind auch für den Ausbau der Pottendorfer Linie, den 4-gleisigen Ausbau der Strecke Linz – Wels sowie Bahnhofsmodernisierungen geplant. (as)

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