ARGE Media-Analysen: Verwarnung für "Österreich"

| 18.04.2018

Wolfgang Fellner fordert Reformprozess für die MA.


Der Vorstand des Vereins ARGE Media Analysen sprach einmal mehr eine öffentliche Verwarnung gegen die Mediengruppe Österreich aus, wie schon im vergangenen Oktober geht es um "Herabwürdigung der MA-Bedeutung". Grund für das schwierige Verhältnis zwischen der Media Analyse und der Mediengruppe sei die Verletzung der Mitgliedspflichten, der Verlag habe im Zuge der Veröffentlichung der ÖAK vor einem halben Jahr Maßnahmen ergriffen, die die Bedeutung der MA in der Öffentlichkeit herabwürdigen würden.

Bei dieser Ordnungsmaßnahme dreht es sich um eine kürzlich erschienene Meldung auf der Seite oe24.at, in welcher Österreich-Geschäftsführer Oliver Voigt sich dahingehend über die neuen ÖAK-Daten äußert, dass diese "zu einem Umdenken bei der Erhebung der Media Analyse führen“ sollten. Die streng kontrollierten harten Fakten der Auflagenkontrolle stünden in krassem Widerspruch zu den nur per Umfrage erhobenen Meinungsforschungsdaten der Media-Analyse wird Voigt vom Horizont zitiert.

Diese Widersprüchlichkeit der ÖAK-Werte und den nur per Umfrage erhobenen MA-Daten wäre aber "dazu geeignet, die Bedeutung der MA in der Öffentlichkeit herabzuwürdigen", so die MA. Außerdem würde diese allein auf dem Verhältnis zwischen Auflage und Reichweite basieren, eine Steigerung der Auflage sei aber nicht ausschlaggebend für eine Steigerung der Reichweite.

“Wiederholte Verstöße der Mediengruppe Österreich gegen die Statuten des Vereins […] haben diese öffentliche Verwarnung unumgänglich gemacht. Dies insbesondere auch, weil aus den Marktstudien anderer Mediengattungen (Radiotest, Teletest etc.) auch nur annähernd ähnliche, die eigene Mediengattung schädigende Verhaltensweisen – bis jetzt jedenfalls – nicht gesetzt wurden. Wirtschaftlicher Egoismus darf nicht dazu führen, dass die relevanteste ‚Währung‘ der Werbebranche für Tageszeitungen, Wochenzeitungen und Magazine faktenwidrig öffentlich beschädigt wird“, erklärt Helmut Hanusch, Präsident des Vereins ARGE Media Analysen den Fall.

Wolfgang Fellner selbst reagierte allerdings gelassen auf die Rüge, schließlich fordere man schon seit langem eine Reform der MA. Konkret kritisiert Fellner, dass die Online-Nutzung von Print-Marken nicht per Kontrollfrage erhoben werde. Somit werde die MA "immer stärker zur Brand-Analyse - da sind wir das Opfer, weil unsere Seite oe24.at anders heißt als die Zeitung." Titel wie der "Standard" würden dagegen überdurchschnittlich profitieren. Darüber hinaus erkennt Fellner in seiner Aussage, "dass die Auflagenkontrolle auf harten Fakten beruht, während die Media-Analyse eine Umfrage ist", nichts Verwerfliches. Dagegen kündigte Fellner annähernde Gespräche mit Herrn Hanusch an, im Gegenzug erwartet Fellner allerdings einen Reformprozess für die MA an dem er konstruktiv mitarbeiten wolle.

Einen Austritt aus der MA ziehe er nur im Falle einer kompletten Reform-Unwilligkeit in Betracht: "Ich glaube auch, dass das nicht sinnvoll wäre, da die Werbebranche großes Interesse an einer harten Währung hat, und deswegen stehen wir zu MA", so Fellner abschließend. (jr)

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