Lindlpower: Frauen wollen nicht führen

Karriereportal wiederholte Studie aus 2006 zu Frauen in Führungspositionen.

Das Karriereportal Lindlpower Personalmanagement präsentiert die aktuelle die Studie „Wollen Frauen führen?“. Eine Untersuchung, die 2006 bereits einmal durchgeführt und nun zehn Jahre später wiederholt wurde. Die österreichweite Erhebung sollte herausfinden, wie sich das Verhalten von Frauen in Hinblick auf das Anstreben von Führungspositionen innerhalb der letzten zehn Jahre verändert hat. Das ernüchternde Fazit: Fast gar nicht.

Frauen planen der Umfrage zufolge nach wie vor ihre Karriere weniger zielstrebig als Männer, definieren sich weiterhin über Soft Skills und scheitern immer noch an der Vereinbarkeit von Job und Familie. Lindlpower-Geschäftsführerin Manuela Lindlbauer und Studienleiterin Helene Karmasin von Karmasin Behavioural Insights stellten die aktuellen Zahlen im Bene Flagshipstore vor.

Kein Gender Shift in Österreich

„Mein Gefühl hat mich nicht getäuscht“, sieht sich Manuela Lindlbauer nach Veröffentlichung der Studienergebnisse bestätigt. „Ich beobachte seit Jahren Frauen und ihre Karrieren und behaupte immer schon, dass Frauen mit einem völlig anderen Einstellungs- und Motivationsset im Berufsleben stehen. Ich konnte es schon mit unserer ersten Studie im Jahr 2006 belegen: Frauen wollen selbst gar nicht im selben Ausmaß führen wie Männer.“

Einen Gender Shift, wie er seit Jahren als internationaler Megatrend ausgerufen ist, kann Lindlbauer in Österreichs Führungsetagen nicht erkennen. Zwar haben der Einfluss von Männerbünden und die offene Diskriminierung der Frauen nachgelassen. Lindlbauer, die mit Female Capital eine Plattform betreibt, die Top-Managerinnen und Unternehmen zusammenbringt, hat allerdings ein anderes Problem: „Wir schaffen es oft nicht, geeignete Frauen zu motivieren, sich für die obersten Führungsebenen zu bewerben.“ Den Unternehmen könne man da mittlerweile kaum mehr Vorwürfe machen: Es habe sich mittlerweile herumgesprochen, dass gemischte Führungsteams produktiver sind. Die Nachfrage nach weiblichen Top-Managerinnen übersteige bei weitem das Angebot.

Zeitliche Flexibilität bleibt großer Hemmschuh

Woran scheitern Frauen also auf dem Weg nach oben, obwohl mittlerweile eigene Programme und Initiativen ambitionierte Managerinnen fördern? Die Antworten der Studie: Frauen arbeiten lieber in den „soften“ Abteilungen, für die man soziale Kompetenz braucht und Einfühlungsvermögen, aus denen aber selten der Weg in die erste Führungsebene führt. Frauen definieren sich über Soft Skills. Frauen haben weniger Selbstbewusstsein. Frauen steuern weniger bewusst eine Führungsposition an.

Top-Managerinnen unterscheiden sich aber in genau diesen Punkten signifikant von ihren Geschlechtsgenossinen, so Lindlbauer. Sie ordnen sich selbst stärker Hard Skills zu und streben auch deutlich bewusster nach Führungspositionen. Was allerdings für alle Frauen gilt: Die steigende Anforderung an zeitliche Flexibilität bleibt ein großer Hemmschuh. Ihr können Frauen – egal, ob Top-Management, mittleres Management oder Berufseinsteigerinnen –nur schwer gerecht werden, sobald sie sich dafür entscheiden, eine Familie zu gründen. Auch im Jahr 2016 ist die Vereinbarkeit von Job und Familienleben immer noch ein großes Hindernis, an dem Karrierewünsche scheitern. (as)

www.lindlpower.com

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