"Süßer die Kassen nie klingeln"
Vierter Adventsamstag sorgte für Umsatzschub im stationären Handel

| Tobias Seifried 
| 21.12.2025

Am letzten Adventwochenende gab es im stationären Handel ein deutliches Frequenz- und Umsatzplus. Besonders in Tourismusregionen wurde stark eingekauft, auch Shopping-Center melden stabile Besucherzahlen.

Auch wenn es vor der Bescherung noch zweieinhalb Einkaufstage gibt, lässt sich bereits sagen, dass das heurige Weihnachtsgeschäft für den heimischen Handel erfreulich verlaufen ist. Frei nach dem Motto "Süßer die Kassen nie klingeln" habe vor allem das vierte Adventwochenende das Weihnachtsgeschäft im österreichischen Einzelhandel spürbar belebt, heißt es von Branchenvertreter:innen. Nach witterungsbedingt etwas schwächeren Tagen zuvor erreichten die Umsätze am vierten Adventsamstag laut Handelsverband wieder das Niveau des Vorjahres. Besonders stark zeigte sich demnach die Nachfrage in touristischen Hotspots wie Salzburg, Innsbruck und der Wiener Innenstadt, aber auch Städte wie Linz und Villach meldeten hohe Kundenfrequenzen.

Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbands, sprach von einem sehr starken vierten Adventwochenende für den stationären Handel. Der Samstag sei im Sechs-Tage-Vergleich erneut der umsatzstärkste Tag gewesen, auch der Freitagnachmittag habe deutlich angezogen. In Wien profitiere der Handel zusätzlich von einem Anstieg der Nächtigungen im Dezember um rund fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Auch Shoppingcenter-Betreiber zufrieden

Auch die SES Shopping-Center ziehen eine positive Zwischenbilanz. In den 16 österreichischen SES Malls lagen die Besucherfrequenzen im Advent im Durchschnitt auf Vorjahresniveau, während die durchschnittlichen Einkaufswerte gestiegen seien. Christoph Andexlinger, CEO von SES Spar European Shopping Centers, erklärte, die Zahl der Kassenvorgänge habe zugenommen. Das deute darauf hin, dass Kund:innen pro Besuch mehr Geschäfte aufsuchten als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Nun seien die verbleibenden Tage vor und nach Weihnachten entscheidend für Handel, Gastronomie und Dienstleistungen.

Im Branchenvergleich zählten laut Handelsverband vor allem Lebensmittel, Spielwaren, Kosmetik, Schmuck und Bücher zu den Gewinnern des vierten Adventwochenendes, auch Möbelhäuser verzeichneten starke Frequenzen. Regional geben Salzburger:innen und Oberösterreicher:innen mit durchschnittlich 399 Euro pro Kopf am meisten für Weihnachtsgeschenke aus, gefolgt von Niederösterreich und dem Burgenland mit 388 Euro. Tirol und Vorarlberg bilden mit 379 Euro das Schlusslicht.

Einzelhandel setzt auf die letzten Einkaufstage

Mit Blick auf die letzten Verkaufstage zeigt sich die Branche optimistisch. Rund sieben Prozent der Konsument:innen erledigen ihre Einkäufe erst kurz vor dem Heiligen Abend. Am 22. und 23. Dezember spiele der Onlinehandel dabei kaum mehr eine Rolle, der Kauf finde nahezu ausschließlich im stationären Handel statt, so der Handelsverband. Ob die Prognose eines zusätzlichen Dezember-Umsatzes von 1,19 Milliarden Euro netto – ein Plus von zwei Prozent gegenüber dem Vorjahr – erreicht werde, entscheide sich in diesen Tagen.

Ein starker Treiber bleibt das Gutscheingeschäft. Laut Handelsverband verschenken 45 Prozent der Österreicher:innen Gutscheine, ein Drittel setzt auf Geldgeschenke. Auch SES berichtet von einer hohen Nachfrage nach Gutscheinen, die vor allem zwischen den Feiertagen und zu Jahresbeginn eingelöst werden. Damit reduzierten sich erfahrungsgemäß auch Umtauschvorgänge nach Weihnachten.

www.handelsverband.at

www.ses-european.at

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