Viele Tausend Menschen arbeiten saisonal in Österreich – die genaue Zahl ändert sich jährlich und hängt von den spezifischen Kontingenten und dem Bedarf ab, vor allem im Tourismus und der Landwirtschaft. Das Bundesland mit den meisten Saisonarbeiter:innen ist typischerweise Tirol, da der starke Tourismus in den Alpen den größten Bedarf an saisonalen Arbeitskräften hat. Die Arbeitnehmer:innen bekommen dabei oftmals für den Zeitraum ihrer Anstellung Personalhäuser oder Mitarbeiterzimmer zur Verfügung gestellt. Doch trotz dieser Bemühung sind Unterkünfte ein kritischer Punkt bei der Saisonarbeit in der Alpenregion. Das weiß auch die Bergbahn AG Kitzbühel und reagierte mit dem Neubau "KitzSki Living" an der Hahnenkammbahn auf die Entwicklung der heimischen Arbeitskräfte und den allgemeinen Herausforderungen des Arbeitsmarktes.
Eröffnung und Segnung
Am 16. Dezember 2025 wurde das neue Teamhaus "KitzSki Living" schließlich feierlich gesegnet und eröffnet. Und mit einer symbolischen Schlüsselübergabe an die Personalvertreter wurde das Haus offiziell in Betrieb genommen. "Von den zusätzlich rund 250 Saisonarbeitskräften im Winter haben wir eine Gruppe von 70 bis 80 Personen, die nur für eine Saison zu uns kommt. Wenn wir denen keine Unterkunft anbieten können, dann kommen sie nicht und der Seilbahnbetrieb ist nicht oder nur in eingeschränktem Umfang möglich", erklärt der Vorstandsvorsitzende Anton Bodner. "Außerdem ist es in den letzten Jahren immer schwieriger geworden, Personalunterkünfte anzumieten. So waren wir fast gezwungen, diesen Schritt zu setzen und so wie andere Seilbahnen es schon vor Jahren gemacht haben, ein Personalhaus zu bauen."
Mit dem neuen "KitzSki Living" soll zudem ein Beitrag zur nachhaltigen Unternehmensentwicklung geleistet werden. Auch zeigt man sich froh über die Möglichkeit der touristischen Nutzung außerhalb der Wintersaison. "Die Kombination von Mitarbeiterhaus in der Wintersaison und touristischer Nutzung in der übrigen Zeit ist äußerst sinnvoll und bringt einen Mehrwert für die Bergbahn und zusätzlich mehr Gäste nach Kitzbühel. Und zwar in einem Angebotssegment, das dringend benötigt wird", meint Kitzbühels Bürgermeister Klaus Winkler.
Über das neue Teamhaus
Der Bau ist auf einen Architektenwettbewerb zurückzuführen, bei dem die "Architektengruppe P3" als Siegerprojekt hervorging. Sämtliche notwendigen Ausschreibungen und Vergabevorschläge sowie die örtliche Bauaufsicht wurden durch den Baumeister Martin Juffinger erstellt. Erbaut wurde das neue Teamhaus in zwei Phasen – wobei sich die Erste 2024 um die Erweiterung der Tiefgarage drehte und die zweite 2025 um die Fertigstellung des Personalhauses. Insgesamt umfasst der Gebäudekomplex 60 Wohneinheiten – 48 kleinere, zwei barrierefreie und zehn größere Wohnungen – die zentral zum Arbeitsplatz, Stadtzentrum sowie zu den öffentlichen Verkehrsmitteln gelegen sind. Die zentrale Lage soll den Mitarbeiter:innen einen zusätzlichen Mehrwert bieten und ihnen den Alltag erheblich erleichtern, so die Verantwortlichen.
Zudem zeichne sich das Gebäude durch eine nachhaltige Bauweise und den Einsatz modernster Technologien aus – darunter etwa eine Photovoltaikanlage auf dem Dach, die umweltfreundliche Energie erzeugen soll, während ein innovatives Heizungssystem mit Erdspeicher und Tiefenbohrungen sowie eine Wärmepumpe für eine Reduktion des CO₂-Ausstoßes sorgt. Neben den Wohneinheiten umfasst das "KitzSki Living" auch 65 Tiefgaragenstellplätze sowie eine kleine Bürofläche. Wobei Erstere entstanden seien, ohne zusätzliche Flächen zu versiegeln. Vielmehr habe man bereits bestehende Flächen optimal genutzt, heißt es. Mit einer Gesamtinvestition von rund 14,5 Millionen Euro sei das Bauprojekt mit einer Geschossfläche von 7.200 m² und einer Maßmasse von 23.500 m³ innerhalb von 14 Monaten termingerecht und innerhalb des Kostenrahmens umgesetzt worden. Dabei wurden die Baumeisterarbeiten von der Firma Bodner ausgeführt.
Weichen für die Zukunft gestellt
Mit der Errichtung des Personalhauses beabsichtigt die Bergbahn AG Kitzbühel, ein starkes Zeichen für die Wertschätzung gegenüber ihren Mitarbeiter:innen und für eine nachhaltige Entwicklung des Unternehmens zu setzen. Die moderne Infrastruktur und die nachhaltige Bauweise sollen zudem den hohen Anspruch widerspiegeln, den die Bergbahn AG Kitzbühel an sich selbst und an die Zukunft stelle.
www.kitzbuehel.at
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