Interview mit Pater Johannes Regele
"Die Minoritenkirche ist seit mehr als 800 Jahren ein spirituelles Zentrum in unserer Stadt Wien"

Pater Johannes Regele spricht im LEADERSNET-Interview über diesen besonderen Ort inmitten von Wien – mit seiner eindrucksvollen Krippe und ausgewählter Weihnachtsmusik während der Advents- und Weihnachtszeit.

LEADERSNET: Sehr geehrter Pater Johannes Regele, was erwartet die Besucher:innen im Dezember in der Minoritenkirche?

Pater Johannes Regele: Menschen, die zu dieser Zeit in die Wiener Minoritenkirche Maria Schnee kommen, erwartet eine besonders stimmungsvolle Feier des Advents und des Weihnachtsfestes, traditionelle katholische Spiritualität, wunderschöne Kirchenmusik und eine anmutige Atmosphäre. Diese lädt zum Beten und Innehalten ein.

Von 1. Adventsonntag bis zum Fest Maria Lichtmess am 2. Februar ist im rechten Seitenschiff die große sizilianische Weihnachtskrippe aufgestellt. Sie wird alljährlich von vielen tausenden Menschen besucht. Unsere Kirche gehört zu den wenigen Kirchen in Österreich, in denen im Advent noch täglich die Roratemesse bei Kerzenlicht gefeiert wird.

LEADERSNET: Gibt es das ganze Jahr über Veranstaltungen in der Kirche?

Regele: Im Zentrum stehen die Liturgie und die Spendung der Sakramente. Wir versuchen für alle Menschen, die unsere Kirche besuchen, ein geeignetes Angebot zu haben und sie über die Schönheit unseres Gotteshauses zur Schönheit der katholischen Religion zu führen. Dazu dient in besonderer Weise auch die Musik, die in unserer Kirche eine jahrhundertelange Tradition hat, sei es die Kirchenmusik in der Messe oder die Kirchenkonzerte. Kirchenrektor Don Elias Stolz ist auch ein studierter Musiker. Während der Weihnachtszeit gibt es in unserer Kirche also ein großes Angebot besonderer Weihnachtsmusik.

LEADERSNET: Was ist das Besondere an der Minoritenkirche?

Regele: Seit über 800 Jahren ist dieser Ort ein spirituelles Zentrum in unserer Stadt Wien. Die Kirche, ein Juwel der Gotik, besitzt viele herausragende Kunstwerke. Als das vielleicht bekannteste Kunstwerk unserer Kirche wird man das Mosaik an der Nordseite des Gotteshauses bezeichnen dürfen. Es ist eine Nachbildung des berühmten Wandfreskos Das letzte Abendmahl von Leonardo da Vinci. Dieses Mosaik wurde in der Größe des Originals von dem Römer Giacomo Raffaelli in den Jahren 1805/6–1814 für Napoleon angefertigt. Kaiser Ferdinand stiftete es 1845 der Minoritenkirche.

LEADERSNET: In der Minoritenkirche werden die Messen zum Teil im alten Ritus abgehalten – was bedeutet das?

Regele: Wir zelebrieren die Liturgie so, wie sie bis vor knapp 60 Jahren in allen katholischen Kirchen Wiens üblich war. Es galt immer als großes Anliegen der Priesterbruderschaft St. Pius X., für die ganze Kirche die Traditionen in der römischen Liturgie zu erhalten. Schon seit einiger Zeit kehrt vor allem die Jugend zu diesen Traditionen zurück. Papst Benedikt XVI. sagte einmal sehr treffend: "Was früheren Generationen heilig war, bleibt auch uns heilig und groß. (…) Es tut uns allen gut, die Reichtümer zu wahren, die im Glauben und Beten der Kirche gewachsen sind, und ihnen ihren rechten Ort zu geben."

LEADERSNET: Vielen Dank!

www.minoritenkirche-wien.info

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