Überflutungsschutz soll erhöht werden
Europas größte Regenwasserpumpe wird auf der Donauinsel eingebaut

| Redaktion 
| 01.12.2025

Wien Kanal startet den Einbau einer Hochleistungspumpe, die die Abflusskapazität bei Starkregen erhöhen und den Überflutungsschutz in Floridsdorf und Donaustadt weiter verbessern soll.

Das Pumpwerk Donauinsel zählt zu den größten und leistungsfähigsten Abwasserpumpwerken Europas und wurde im Zuge der Errichtung der Donauinsel zwischen 1970 und 1980 gebaut. Gemeinsam mit der Kläranlage der Stadt Wien und großen Sammelkanälen entlang der Donau und des Donaukanals ist es ein zentraler Bestandteil des Wiener Abwassersystems, so Wien Kanal. An trockenen Tagen werden demnach zwischen 600 und 2.000 Liter Abwasser pro Sekunde aus den Bezirken 21 und 22 unter der Donau zur Kläranlage nach Simmering transportiert; bei Regen steigt die Menge deutlich.

Neue Regenwasserpumpe

Am Montag hat Wien Kanal am Pumpwerk Donauinsel mit dem Einbau einer neuen 63 Tonnen schweren und 13 Meter hohen Regenwasserpumpe begonnen. Mit einer Förderleistung von 15.000 Litern pro Sekunde ist sie laut Wien Kanal die leistungsstärkste Anlage Europas. Das Projekt, das 2026 abgeschlossen werden soll, erhöhe den Überflutungsschutz für den 21. und 22. Wiener Gemeindebezirk.

"Verantwortungsvolle Politik bedeutet heute schon an Übermorgen zu denken. Daher stärken wir unsere Infrastruktur, um die Wiener:innen in Zukunft noch besser vor den Auswirkungen des Klimawandels wie etwa Starkregenereignisse zu schützen. Mit dem Einbau der neuen Hochleistungspumpe in das Pumpwerk Donauinsel erhöhen wir die Abflusskapazität bei Regen und schaffen mehr Sicherheit für die Bezirke Floridsdorf und Donaustadt", sagt Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky.

Mehr Power für Überflutungsschutz

Über leistungsstarke Regenwasserpumpen könne bei Starkregen Mischwasser in die Donau ausgeleitet werden. Dabei handelt es sich um eine Vermischung von Haushaltsabwässern mit Niederschlagswasser von Straßen und Dächern. Dieses Wasser muss rasch abgeleitet werden, um Überflutungen auf Straßen zu vermeiden. Pumpwerke wie jene auf der Donauinsel sollen dabei das Kanalnetz entlasten.

Ausbau der bestehenden Leistung

Der Standort ist bereits mit sechs Regenwasserpumpen ausgerüstet, die zusammen 40.000 Liter pro Sekunde leisten. Die neue Hochleistungspumpe soll seit August 2024 in Arbeit sein und das System um weitere 15.000 Liter pro Sekunde ergänzen. Zusätzlich wird die Anlage elektrisch aufgerüstet, um Energie zu sparen.

"Der Einbau in ein bestehendes, im Betrieb befindliches Pumpwerk erfordert präzise Planung und einen perfekt koordinierten Bauablauf. Das Einheben und Zusammensetzen der einzelnen Pumpenelemente nehmen mehrere Tage in Anspruch. Bei den Einbauarbeiten ist auf den Millimeter genaue Präzision notwendig, damit die insgesamt 63 Tonnen schwere und 13 Meter hohe Pumpe auch dicht ist und reibungslos funktioniert. Unser Team sorgt dafür, dass die Anlage rasch und sicher integriert wird – bei jederzeit gesicherter Einsatzbereitschaft", so der Direktor von Wien Kanal, Andreas Ilmer.

Wichtiger und nötiger Schritt

Das Hochwasser von 2024 habe gezeigt, dass Maßnahmen, die die Stadt Wien im Hochwasserschutz setzt, wirken, ist sich der SPÖ-Klubvorsitzende Josef Taucher sicher. "Der Klimawandel führt nicht nur zu Extremtemperaturen im Sommer, sondern auch zu immer häufigeren und extremeren Starkregenereignissen. Deshalb ist dieses Projekt so wichtig für Wien und die Donaustadt. Mit der zusätzlichen Hochleistungspumpe können wir noch besser auf Starkregenereignisse reagieren und unsere Infrastruktur und die Wiener*innen schützen", sagt Taucher.

Bezirksvorsteher Georg Papai erklärt: "Ich begrüße diese Investitionen für die Menschen in unserem Bezirk. Für Floridsdorf ist das Pumpwerk Donauinsel von großer Bedeutung. Es verbessert nicht nur den Schutz vor Überflutungen, sondern sichert auch die Entsorgung der Abwässer für die nächsten Generationen."

Gebäude wird energetisch und klimatisch aufgerüstet

Parallel zum technischen Ausbau soll das Bauwerk "klimafit" gemacht werden, mit thermischer Optimierung, isolierten Dachflächen, Isolierglas-Fenstern und außenliegendem Sonnenschutz. Auf dem Dach sind wasserspeichernde Pflanzen, Kräuter und Gräser vorgesehen, die zur Kühlung beitragen sollen. Nach Abschluss der Arbeiten 2026 soll das Dach außerdem für die Sonnenstrom-Offensive der Stadt Wien genutzt werden.

www.wien.gv.at

Kommentar veröffentlichen

* Pflichtfelder.

leadersnet.TV