Kleiderordnung für mehr "Höflichkeit"
US-Verkehrsminister geht gegen Pyjama und Schlapfen im Flugzeug vor

| Larissa Bilovits 
| 30.11.2025

Viele Flugreisende setzen inzwischen auf besonders gemütliche Outfits, um lange Stunden an Bord besser zu überstehen. Sean Duffy sieht darin eine Respektlosigkeit und fordert im Rahmen einer "Höflichkeitskampagne" eine striktere Kleiderordnung. 

Gerade auf Langstreckenflügen, wo man stundenlang in engen Sitzreihen verharrt, wenig Bewegungsfreiheit hat und trockene Kabinenluft sowie Schlafmangel die Reise zusätzlich erschweren, versuchen die meisten Passagier:innen, es sich so bequem wie möglich zu machen – für viele gehört somit eine Jogginghose, Leggings, Schlapfen oder gar ein Pyjama an Bord einfach dazu. Doch während manche darin schlichtweg eine willkommene Steigerung des eigenen Komforts sehen, stößt der gemütliche Reise-Look anderen offenbar sauer auf – so etwa auch dem US-Verkehrsminister Sean Duffy.

Aus für Pyjama und Schlapfen an Bord

Obwohl die USA derzeit mit einer Reihe tatsächlicher Herausforderungen zu kämpfen haben, scheint für Duffy ausgerechnet die fehlende Kleiderordnung beim Fliegen ein besonders störender Punkt zu sein. Bei einem Auftritt am Flughafen Newark in New Jersey erklärte er nämlich jüngst, er habe eine "Verrohung der Höflichkeit" unter Flugreisenden beobachtet. Aus diesem Grund wolle er eine sogenannte "Höflichkeitskampagne" ins Leben rufen, die gerade in der anstehenden Ferienreisezeit zu mehr Rücksicht und Geduld führen solle.

So fordert er Reisende nicht nur zu mehr Höflichkeit gegenüber der Bordcrew und anderen Passagier:innen auf, sondern eben auch dazu, sich "mit einem gewissen Respekt" zu kleiden. "Versuchen wir, keine Hausschuhe und Pyjamas zu tragen, wenn wir zum Flughafen kommen. Ich denke, das wäre positiv", so Duffy. Eine Jeans und ein ordentliches Hemd seien ihm zufolge angebracht. Eine Kleidervorschrift würde ihm zufolge dazu führen, dass sich auch das Benehmen der Passagier:innen verbessere. 

Kleiderordnung als Prävention gegen Störverhalten

Darüber hinaus forderte Duffy auch dazu auf, anderen Passagier:innen zu helfen – etwa, wenn es ums Verstauen des Handgepäcks in den oberen Ablagefächern geht. Laut dem Verkehrsminister sei dies "einfache Höflichkeit und ein Zeichen von Anstand, wenn diejenigen von Ihnen, die kräftiger sind und vielleicht sogar Hanteltraining machen, dann zugreifen", betonte er. In einem Interview mit Fox News erklärte er, dass es das Reiseerlebnis für alle verbessern würde, wenn man Höflichkeit wieder zurückbringe. Immerhin sei die Anzahl von Zwischenfällen an Bord – von störendem Verhalten bis hin zu körperlicher Gewalt – laut der Bundesluftfahrtbehörde FAA seit 2019 um 400 Prozent gestiegen.

Ob unbequemere Kleidung hier tatsächlich Abhilfe schaffen und auffälligem oder gar gewalttätigem Verhalten vorbeugen kann, sei dahingestellt. Knigge-Expertin Diane Gottsman ist jedenfalls der Ansicht, dass eine Kleiderordnung sinnvoll wäre, meinte sie doch gegenüber Fox News: "Aus Etikette-Sicht sollten Pyjamas der Privatsphäre des eigenen Zuhauses oder Hotelzimmers vorbehalten sein, wo man sich entspannt, und nicht in einem öffentlichen Raum getragen werden."

www.transportation.gov

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