Helvetia-Studie
Fehlende Testamente erhöhen das Risiko familiärer Streitigkeiten

Eine aktuelle Erhebung zeigt, dass viele Menschen in Österreich zwar beachtliche Vermögenswerte besitzen, sich die wenigsten aber aktiv um die Nachlassplanung kümmern. 

Nachlassfragen lösen in vielen Familien Spannungen aus. Laut einer aktuellen Ipsos-Studie im Auftrag von Helvetia (siehe Infobox) geben 36 Prozent der Befragten an, bereits geerbt zu haben. In ebenso vielen Fällen kam es dabei zu familiären Konflikten. Die Einschätzung ist entsprechend deutlich: 73 Prozent sind überzeugt, dass Erbschaften eher trennen als verbinden. Gleichzeitig äußern 26 Prozent die Sorge, dass ein künftiges Erbe zu Streit innerhalb der eigenen Familie führen könnte.

Erben in Österreich © Helvetia

"Wer seine Erbsituation zu Lebzeiten klar regelt, kann mögliche Streitpunkte aus dem Weg räumen und auch die Verlassenschaft deutlich abkürzen", sagt Thomas Neusiedler, CEO bei Helvetia und fügt hinzu: "Sollte sich dennoch ein Streit ums Erbe abzeichnen, kann eine Rechtsschutzversicherung mit einem Erbstreitbaustein helfen."

Vorsorge statt Streit

Obwohl ein Großteil der Bevölkerung Einfluss auf die Aufteilung des eigenen Nachlasses nehmen möchte, bleibt das Thema für viele unangetastet. 82 Prozent wünschen sich eine individuelle Regelung, doch lediglich zwei von zehn Personen haben ein Testament erstellt. Weitere 16 Prozent planen ausdrücklich nicht, eines zu verfassen. Unklare Nachlasssituationen können das Verfahren verzögern und Konflikte verschärfen.

"Ein Verlassenschaftsverfahren kann Monate bis Jahre dauern. Eine Lebensversicherung mit eindeutigem, namentlichem Bezugsrecht hilft Angehörigen, indem sie rasch finanziell entlastet werden – unabhängig vom Nachlass", so Neusiedler.

Aufbewahrung, Vermögenswerte und Nachlassplanung © Helvetia

Erhebliche Vermögenswerte, aber lückenhafter Schutz

Die Studie zeigt außerdem, dass die Erbschaften häufig beträchtliche Summen umfassen. 54 Prozent erben überwiegend Geld und Finanzprodukte wie Sparbücher und Wertpapiere, dicht gefolgt von Immobilien mit 51 Prozent. Nur 14 Prozent haben Gold, Schmuck oder andere Edelmetalle geerbt. Geht man nach dem Wert des Erbes, dann erhalten 42 Prozent über 50.000 Euro, ein Drittel bekommt über 100.000 Euro und 15 Prozent haben ein Erbe von mehr als einer halben Million Euro erhalten.

Doch beim Schutz dieser Werte hapert es. 31 Prozent der Befragten bewahren Wertgegenstände ungesichert zu Hause auf. Weitere 31 Prozent setzen zumindest auf einen Safe, während 40 Prozent einen Banktresor und sieben Prozent sonstige Aufbewahrungslösungen nutzen. "Bei einem Einbruch sind Bargeld und Schmuck nur begrenzt abgesichert. Helvetia hat die Versicherungssummen erst kürzlich angehoben – trotzdem sind größere Vermögenswerte immer im Tresor zu verwahren", empfiehlt der Versicherungsexperte.

Familienkonflikte durch Erbschaft © Helvetia

Familie bleibt zentrale Bezugsgruppe

61 Prozent geben an, dass sie Vermögenswerte zum Vererben haben. Dabei handelt es sich oft um beträchtliche Summen. 53 Prozent planen, ein Vermögen über 100.000 Euro weiterzugeben. Dabei stehen Immobilien an erster Stelle (67 %), gefolgt von Bargeld (38 %), Schmuck oder Münzen (31 %) und Sparbüchern (30 %). Unternehmensanteile spielen mit drei Prozent eine geringe Rolle.

Die geplante Erbfolge zeigt deutliche Prioritäten. 70 Prozent möchten ihr Vermögen an Kinder weitergeben, 31 Prozent an Partner:innen. Danach folgen Enkelkinder (15 %) und Geschwister (9 %). Fünf Prozent möchten ihr Vermögen spenden. Gleichzeitig möchten 50 Prozent ihren Lebensstandard nicht senken, nur um ein Erbe zu hinterlassen.

Begünstigte © Helvetia

"Ein Großteil der Bevölkerung möchte ihren Besitz an Angehörige vererben. Die Studie zeigt aber, wie wenig Maßnahmen für einen reibungslosen Ablauf des Erbes vorgenommen werden. Das Thema wird gerne verdrängt, obwohl rechtzeitige Vorsorge entscheidend ist. Mit diesen Ergebnissen möchten wir aufklären und dazu animieren, sich mit diesem wichtigen Thema früh genug zu befassen", so Studienautor Alexander Zeh vom Ipsos Institut abschließend.

www.helvetia.com

Über die Studie

Auftraggeber: Helvetia Versicherungen AG

Marktforschungsinstitut: Ipsos

Zielgruppe: Versicherungsfähige Bevölkerung in Österreich, 18-70 Jahre

Methode: Quantitative Online-CAWI-Befragung

Sample: N=1.000

Feldzeit: 22. Juli bis 6. August 2025

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Über die Studie

Auftraggeber: Helvetia Versicherungen AG

Marktforschungsinstitut: Ipsos

Zielgruppe: Versicherungsfähige Bevölkerung in Österreich, 18-70 Jahre

Methode: Quantitative Online-CAWI-Befragung

Sample: N=1.000

Feldzeit: 22. Juli bis 6. August 2025

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