AMA-Veranstaltung griff Zukunftsthemen auf
Mehr regionale Rohstoffe für pflanzliche Lebensmittel

| Redaktion 
| 12.11.2025

Unter dem Motto "Pflanzlich gestalten. Regionale Wertschöpfung steigern" wurde zum zweiten AMA-Forum Pflanzlich geladen. Rund 230 Branchenvertreter:innen diskutierten in Wien, wie der Einsatz regionaler pflanzlicher Rohstoffe erhöht und die Nachfrage nach heimischen Produkten weiter gestärkt werden kann.

Nach dem erfolgreichen Auftakt im Vorjahr ging das AMA-Forum Pflanzlich in die zweite Runde – mit noch mehr Tiefgang und klarer Ausrichtung: pflanzliche Ernährung in Österreich aktiv mitgestalten. Internationale Inputs trafen auf regionale Erfolgsgeschichten, im Mittelpunkt standen Fragen zu Rohstoffsicherung, Verarbeitung, Vermarktung und Konsumverhalten.

"Das AMA-Forum Pflanzlich zeigt eindrucksvoll, wie viel Potenzial in der pflanzlichen Wertschöpfung steckt – regional, nachhaltig und innovativ", betonte Christina Mutenthaler-Sipek, Geschäftsführerin der AMA-Marketing. Ziel sei es, den Dialog zwischen Landwirtschaft, Produktion und Handel zu vertiefen und Lösungen zu entwickeln, "von denen die regionale Produktion und die Konsument:innen profitieren".

Ein Schwerpunkt lag auf regionalen Rohstoffen wie Ackerfrüchten, Hülsenfrüchten, Obst, Gemüse und Getreide. Lorenz Mayr, Aufsichtsratsvorsitzender der AMA-Marketing, verwies auf den Spagat der Landwirtschaft zwischen volatilen Märkten, sinkenden Preisen und steigenden Kosten. Das AMA-Gütesiegel sei hier ein wichtiges Signal für kontrollierte Qualität und Versorgungssicherheit: Wer im Supermarkt bewusst zu rot-weiß-rot greife, stärke die regionale Landwirtschaft.

Was pflanzliches Wachstum braucht

Unter dem Motto "Pflanzlich gestalten" zeigten Expert:innen aus Wissenschaft, Handel und Produktion, was pflanzliches Wachstum in der Praxis bedeutet. Godo Röben (vormals bei der Rügenwalder Mühle) sprach über Transformationsprozesse ganzer Branchen, Ernährungswissenschaftler Malte Rubach über die Grenzen und Chancen regionaler pflanzlicher Versorgung – mit besonderem Blick auf Getreide als Schlüsselrohstoff.

Aus Handelssicht erläuterte Verena Wiederkehr, Head of Plant-Based Business Development bei Billa, dass 42 Prozent der Fleisch essenden Personen regelmäßig zu pflanzlichen Alternativen greifen. Entscheidend seien Geschmack und Preis, der nicht höher sein dürfe als bei tierischen Produkten. Herkunft spiele ebenfalls eine zentrale Rolle: Laut einer von ihr zitierten Studie werden 75 Prozent der Konsument:innen durch den Claim "Hergestellt in Österreich" zum Kauf angeregt. Darin sieht die AMA-Marketing ihren Kurs bestätigt, AMA-Gütesiegel und AMA-Biosiegel im pflanzlichen Bereich auszubauen.

In den Podien – unter anderem mit Vertreter:innen von Lidl, Landwirtschaftskammer, Forschung und Start-ups – wurde deutlich: Pflanzliche Produkte sind kein Nischenthema mehr. Für weiteres Wachstum brauche es alltagstaugliche Produkte, klare Kennzeichnung, faire Preise und einen Schulterschluss entlang der gesamten Wertschöpfungskette.

Regionalität stärken, Ernährung breiter denken

In der Abschlussdiskussion stand die Frage "Regionalität stärken" im Fokus. Diskutiert wurde, wie Sichtbarkeit und Wertschätzung für regionale pflanzliche Produkte erhöht werden können und welche Rolle heimische Rohstoffe für Vertrauen und Akzeptanz spielen. Zugleich wurde betont, dass das "große Ganze" im Blick bleiben müsse: Milch, Fleisch, Obst, Gemüse, Getreide und pflanzliche Alternativen seien gemeinsam Teil einer vielfältigen Ernährung und Basis einer zukunftsfähigen Versorgung.

Moritz Forster, Marketingmanager für pflanzliche Lebensmittel bei der AMA-Marketing, zog das Fazit des Tages: Österreich sei bei der Entwicklung pflanzlicher Ernährung gut aufgestellt – mit klarer Orientierung an Regionalität, Qualität und Zusammenarbeit. Es gehe nicht um ein Entweder-Oder zwischen pflanzlicher und tierischer Ernährung, sondern um ein Zusammenspiel beider Ernährungsformen. Zum Schluss kündigte er das nächste AMA-Forum Pflanzlich für den 5. November 2026 an.

www.amainfo.at

www.billa.at

www.lidl.at

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