Gruseliges Paket
Dieb schickte gestohlenen Schädel nach 60 Jahren an Stephansdom zurück

| Larissa Bilovits 
| 02.11.2025

Ein deutscher Tourist hatte sich einst in den Katakomben des Doms ein besonders makabres Souvenir gesichert. Jahrzehnte später und von Gewissensbissen geplagt, hat er sein Diebesgut nun per Post retourniert. 

Immer wieder nehmen Tourist:innen unerlaubt Souvenirs mit – mal ist es ein Stein vom Strand, mal ein Stück Mauer aus einer historischen Ruine oder ein bisschen Sand aus der Wüste. Ein deutscher Urlauber setzte aber noch eins drauf: Vor bereits rund 60 Jahren hat er im Stephansdom einen gesamten Schädel aus den Katakomben entwendet – und genau der ist nun Jahrzehnte später per Post zurückgekehrt.

Franz Zehetner, Dombauarchivar des Stephansdoms, dürfte vergangene Woche nicht schlecht gestaunt haben, als er ein unscheinbares, fest verschnürtes Paket ohne Absender auf seinem Schreibtisch öffnete. Darin befand sich tatsächlich ein menschlicher Schädel samt Begleitschreiben eines Mannes aus Norddeutschland, wie er gegenüber der Kronen Zeitung bestätigte. Dieser gestand darin, den Kopf einst als junger Tourist bei einer Führung durch die Katakomben entwendet zu haben. Nun befinde er sich am Ende seines Lebens und wollte den Schädel zurückgeben, um sein Gewissen zu erleichtern.

Wem der Schädel einst gehörte, bleibt allerdings bislang ein Rätsel – ebenso, zu welchen Gebeinen er ursprünglich gehörte. In den Katakomben des Stephansdoms ruhen nämlich vor allem Überreste von Menschen, die im 18. Jahrhundert vom ehemaligen Friedhof am Stephansplatz hierher umgebettet wurden. Nun hat auch der zurückgekehrte Schädel wieder seinen Platz im Reich der Toten gefunden.

www.stephanskirche.at

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