Fotos der Preisverleihung
Österreichische Fundraising Awards holten Wohltäter vor den Vorhang

Jedes Jahr Anfang Oktober werden herausragende Persönlichkeiten und Kampagnen aus dem heimischen Spendenwesen geehrt. Dieses Jahr ging die Preisverleihung im Europahaus in Wien über die Bühne. 

Der Fundraising Verband Austria vergibt einmal im Jahr die Österreichischen Fundraising Awards an all jene Persönlichkeiten und erfolgreiche Kampagnen, die sich im heimischen Spendenwesen verdient gemacht haben. Anfang Oktober war es schließlich so weit, und die 32. Ausgabe ging im Europahaus in Wien über die Bühne. 

Ausnahmepersönlichkeit

Der Galaabend stand ganz im Zeichen des Gebens. Herzstück war dabei die Ehrung einer Ausnahmepersönlichkeit, die bleibende Spuren im österreichischen Spendenwesen hinterlassen hat. Ausgezeichnet wurde Reinhard Heiserer, der Gründer der internationalen Hilfsorganisation "Jugend Eine Welt". Er wurde mit dem Titel "Fundraiser des Jahres" prämiert. Damit reiht er sich zu namhaften Persönlichkeiten wie Gery Keszler, Sabine Haag, Heli Dungler, Marianne Hengl, Werner Kerschbaum und Michael Landau. Als Mitarbeiter des frühen Österreichischen Entwicklungsdienstes wirkte Heiserer erstmals 1991 bei Berufsausbildungsprojekten in Ecuador mit. Zu dieser Zeit formte sich sein leitender Gedanke und somit der Grundstein für die Gründung seiner Hilfsorganisation, die der gebürtige Tiroler 1997 ins Leben rief. Unter dem Credo "Bildung überwindet Armut" konnte "Jugend Eine Welt" seither über 3.000 Hilfsprogramme in rund 50 Ländern in Asien, Afrika, Lateinamerika, Osteuropa und im Nahen Osten ermöglichen.  

"In den vergangenen 28 Jahren hat 'Jugend Eine Welt' beeindruckende 125 Millionen Euro an Spenden und Förderungen für Straßenkinder-, Bildungs- und Nothilfeprojekte weltweit gesammelt – ein außergewöhnlicher Erfolg, der untrennbar mit dem grenzenlosen Einsatz von Reinhard Heiserer verbunden ist. Dieser Erfolg wurzelt in einer klaren Haltung, mutigen Botschaften, hoher Transparenz – und in der Bereitschaft, im Fundraising stets neue Wege zu gehen", betont Ruth Williams, Geschäftsführerin des Fundraising Verband Austria. Marion Rödler, Geschäftsführerin des Award-Sponsors Direct Mind, ergänzt: "Reinhard Heiserer verkörpert, was für uns professionelles Fundraising ausmacht: eine klare Vision, authentische Kommunikation und den Mut, auch in herausfordernden Zeiten dranzubleiben. Sein Wirken zeigt, wie strategisches Fundraising nicht nur Mittel generiert, sondern echte gesellschaftliche Veränderung bewirken kann."

Heiserers langjährige Wegbegleiterin Sophie Lauringer, Chefredakteurin Der Sonntag, hielt die Laudatio, in der sie betonte: "Mit seiner Leidenschaft für Entwicklungszusammenarbeit hat Reinhard Heiserer in den vergangenen 30 Jahren wesentlich dazu beigetragen, dass die Philanthropie in Österreich spürbar gewachsen ist. Dabei weist er auch schon einmal mutig auf Gesetzesverbesserungen hin. Seine Initiativen wirken nachhaltig – bei uns und in den Hilfsprojekten von 'Jugend Eine Welt' in den Ländern des globalen Südens. Die Ideen gehen Reinhard Heiserer dabei auch künftig sicher nicht aus."

Heiserer bedankte sich schließlich für den Preis und verdeutlichte: "Gerade in Zeiten wie diesen, in denen die USA und Staaten in Europa, darunter auch Österreich, ihre Ausgaben für Entwicklungszusammenarbeit im Globalen Süden massiv kürzen und den Blick verstärkt auf sich selbst richten, ist es wichtig, sich noch vehementer für die Sache der 'Einen Welt' einzusetzen. Es geht um Gerechtigkeit, faire Weltwirtschaftsbeziehungen, eine gesunde Umwelt. Es geht um unsere 'Eine Welt', in der wir alle leben, es geht um ein ‚Gutes Leben‘ für alle!"

Weitere Auszeichnungen

Neben dem Titel als Fundraiser des Jahres wurden vier weitere Awards verliehen. Der Erste Bank Fundraising Award "Aktion des Jahres" ging in diesem Jahr an die CS Caritas Socialis für das großangelegte Benefizkonzert im Wiener Konzerthaus anlässlich 30 Jahr CS Hospiz Rennweg. Mit dem Event konnte die Organisation neue Zielgruppen erreichen – auch außerhalb der klassischen Spendenden-Szene. Über 111.000 Euro konnten auf diese Weise gesammelt werden. 

Der Post Fundraising Award "Direct Mailing des Jahres" ging wiederum an die St. Anna Kinderkrebsforschung. Ihre Kampagnen hätten exemplarisch gezeigt, wie datenbasiertes Fundraising erfolgreich eingesetzt werden könne. Für den besten Fundraising Spot des Jahres in Kooperation mit dem ORF wurde Greenpeace geehrt, deren Spendenspot das Thema Bodenversiegelung zugänglich machte. Der Spot zeigte, wie Österreich täglich etwa 16 Fußballfelder an Naturfläche versiegelt. Dadurch verschwinden nicht nur Äcker und Wiesen, sondern auch die Fähigkeit des Bodens, Regenwasser aufzunehmen, Luft auszutauschen und Lebensräume zu bieten.

Und zuletzt ging der Grün Fundraising Award "Online-Kampagne des Jahres" an das neunerhaus, das obdachlosen Menschen Hilfe leistet. Unter dem Motto "Wir öffnen Türen – neunerhaus Adventkalender 2024" startete die Organisation in der Vorweihnachtszeit eine breit ausgerichtete Online-Kampagne. Täglich öffnete sich ein Türchen mit einem Preis, bereitgestellt von Wiener Unternehmen. Dadurch konnten neue Partner und weitere Spendende gewonnen werden. 

Einen Eindruck von der Preisverleihung können Sie mittels Galerie gewinnen.

www.fundraising.at

Kommentar veröffentlichen

* Pflichtfelder.

leadersnet.TV