Fotos von der Opern-Premiere
"Killing Carmen" feierte Uraufführung in der Volksoper

Am 1. Oktober 2025 stellten die Regisseure Nils Strunk und Lukas Schenk dem Wiener Publikum ihr neuestes Bühnenstück vor, eine genreübergreifende Neubearbeitung von Bizets Klassiker, der sich um den Tod einer Frau dreht, die von ihrem Geliebten ermordet wird. 

Die beiden Regisseure Nils Strunk und Lukas Schrenk haben sich dem Wiener Publikum unter anderem mit Produktionen wie "Die Zauberflöte – The opera but not the opera" (LEADERSNET berichtete) und der am Burgtheater aufgeführten "Schachnovelle" vorgestellt. Nun, am 1. Oktober 2025, präsentierten sie ihr neuestes Bühnenwerk in der Wiener Volksoper. Denn gemeinsam mit Musiker Gabriel Cazes haben sie "Killing Carmen", inspiriert vom Klassiker "Carmen" von Georges Bizet (LEADERSNET berichtete), genreübergreifend neu bearbeitet. 

Eine neue Perspektive

Danach gefragt, aus welcher Perspektive man Bizets Oper ein weiteres Mal neu erzählen könnte, haben Strunk, Schrenk und Cazes beschlossen, zu thematisieren, was nach dem Mord an Carmen durch Don José passierte und welche Lücke sie hinterlässt. Im Mittelpunkt steht demzufolge Carmen, gespielt von Katia Ledoux. Sie ist umringt von Anton Zetterholm in der Rolle des Geliebten Don José und Escamillio, gespielt von Stefan Cerny sowie Julia Edtmeier in der Rolle als Micaëla und Florian Carove als Morales. Das Bühnenwerk vereint dabei Bizets berühmte Melodien mit verschiedenen Musikstilen wie Jazz, Flamenco, Western, Musical, Pop, Chanson und viele weitere. 

Somit setzt "Killing Carmen" 13 Jahre nach der Opernhandlung an. Don José war bis dato im Gefängnis und soll nun gehängt werden. Am Tag der Abrechnung kehren verschiedene Figuren zurück und verhandeln noch einmal über ihre unterschiedlichen Erinnerungen. Die Frage dabei: Wo stehen diese Personen 13 Jahre später? Und was bedeutet ihnen ihre verklärte, farbenreiche und emotionsgeladene Vergangenheit noch? Und so mischen Strunk, Schrenk und Cazes in einer rasanten musikalischen und textlichen Neubearbeitung Rückblenden und Fortsetzungen. 

"Femme Fatale"

Bizets Oper hat Carmen zu typischen "Femme Fatale" stilisiert. Doch darin liegt die Gefahr einer subtilen Täter-Opfer-Umkehr. Egal, ob romantisierend oder dämonisierend, man gibt Carmen unterschwellig Mitschuld an ihrem Schicksal. Strunk, Schrenk und Cazes stellen daher die Frage, ob es das war, was Bizet und seine Librettisten Halévy und Meilhac wirklich erzählen wollten. 

LEADERSNET besuchte die Premiere. Einen Eindruck können Sie sich mittels Galerie verschaffen. 

www.volksoper.at

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