Aktuelle Studie
Beim Familienurlaub hat die Frau das letzte Wort

| Janet Teplik 
| 15.09.2025

Eine aktuelle Studie gibt nicht nur Aufschluss über die Urlaubsgewohnheiten der Österreicher:innen, sondern zeigt auch, welche Entscheidungskriterien eine Rolle spielen, wie hoch das Budget ist und was während der Reise wirklich zählt.

Der heurige Sommer nimmt allmählich Abschied von Österreich und macht Platz für den Herbst und Winter. Während die einen am Ende des Jahres noch einmal verreisen, um dem Alltag zu entkommen und eventuell noch ein paar Sonnenstunden zu erhaschen, beginnen die anderen mit der Urlaubsplanung für das kommende Jahr. Kinderlose Singles und Paare müssen sich dabei nur selten an Ferien und Co. orientieren. Eltern sind hingegen auf die schulfreie Zeit angewiesen, damit sie und ihre Sprösslinge verreisen können. Doch das scheint der Reiselust nicht zu schaden. Denn wie eine aktuelle Erhebung von Ipsos im Aufrag von Dertour Austria unter 1.000 Personen im Alter zwischen 15 und 70 Jahren zeigt, planen neun von zehn Familien bis Sommer 2026 einen gemeinsamen Urlaub. 

Familienreisen als zentrales Element der Urlaubskultur

Besonders beliebt bei Familien sind laut Erhebung Reisen innerhalb Europas. Vor allem Länder wie Österreich, Deutschland, Italien, Kroatien, Griechenland und Spanien haben es Eltern und Kindern angetan. "Die Adria und das Mittelmeer bleiben die Sehnsuchtsziele österreichischer Familien", so Martin Fast, Dertour Austria Geschäftsführer zum Ergebnis. Wie die Umfrage zeigte, verreisen Familien dabei besonders häufig mit dem Auto (71 %), gefolgt vom Flieger (47 %). Und wenn es um die Übernachtung geht, werden vor allem Hotels gebucht (69 %). 

Die Entscheidung darüber, wo es hingehen soll, wird unter den Befragten in der Familie gemeinschaftlich getroffen. Dabei dürfen auch die Kinder mitreden. Allerdings zeigte die Erhebung auch, dass die Frauen das letzte Wort haben und schlussendlich die finale Entscheidung treffen – wohl auch, weil sie sich im Urlaub vor allem um die Kinder kümmern müssen und sich diesbezüglich absichern wollen.

Zurück zum Ursprung

Zudem geht aus der Studie hervor, dass sechs von zehn Befragten gerne an Orte zurückkehren, die sie schon kennen. Fast die Hälfte bevorzugt dabei die Plätze ihrer Kindheit (49 %). "Nostalgie-Tourismus zeigt, wie wichtig Sicherheit und Planbarkeit für Familien geworden sind", meint Fast. Allerdings bleiben auch Strandurlaube gefragt (54 %) und gemeinsame Städtereisen (43 %). Jeweils knapp ein Drittel bevorzugt auch den Besuch historischer Stätten oder Wandern sowie Bergsteigen im gemeinsamen Urlaub.

Worin sich Generationen unterscheiden

Generationsunterschiede werden deutlich, wenn es um die Art der Buchung geht. Während jüngere Familien eher online planen und buchen, setzt die Generation 55+ stärker auf Beratung im Reisebüro. Auch die gewählte Art der Verpflegung ist ans Alter gebunden, heißt es in der Studie. Einig sind sich die Generationen allerdings wieder beim Reisemotiv. Da gilt das Preis-Leistungs-Verhältnis als Hauptmotiv, gefolgt vom Wunsch nach Entspannung. 

Beim Budget zeigen sich die Familien hingegen eher konstant. Demnach plant fast die Hälfte zwischen 1.000 und 3.000 Euro für den nächsten Urlaub ein. Abzeichnen würde sich dennoch der Trend, dass Familien weiterhin auf den Preis achten. Allerdings würden auch die Ansprüche steigen. Wobei es allerdings um faire Angebote und weniger um Luxus gehe.

Was im Urlaub wirklich zählt

Ebenfalls unter die Lupe genommen wurde, welche Zusatzleistungen Familien schätzen. Wer nun denkt, Wellness oder Kinderbetreuung seien die Sieger, irrt sich. Denn WLAN und Parkplätze sind gefragter als Wellness, besondere Check-in-Zeiten oder Kinderclubs. Wenn Kinderbetreuung genutzt wird, dann, so die Studie, weil die Kinder Spaß daran haben und nicht, weil Eltern eine Pause benötigen. Eher das Gegenteil zeigte sich: Für 56 Prozent ist es nämlich am wichtigsten, gemeinsame Zeit miteinander zu verbringen. 

Zudem ging hervor, dass knapp 40 Prozent der Umfragteilnehmenden mit dem Angebot für Familienreisen zufrieden sind. Wenn sie sich dennoch etwas wünschen, dann eine höhere Qualität bei den Unterkünften, im Service und angemessene Preise. Außerdem erwartet die Hälfte der Befragten keine großen Veränderungen im Reiseverhalten – und wenn doch, dann meist aufgrund von veränderten Familienkonstellationen oder finanzieller Rahmenbedingungen. 

Fazit

"Die Studie bestätigt, was wir in der Praxis erleben: Österreichische Familien haben klare Vorstellungen und suchen bewusst nach vertrauten Orten und authentischen Erlebnissen. Sie wollen faire Preise, verlässliche Qualität und Unterkünfte, die den Alltag vergessen lassen", so Fast abschließend. 

www.dertour.de

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