Neues Content-Management Center

ORF hat sein "zentrales Nervensystem" am Küniglberg erneuert

Der ORF hat am Wiener Mediencampus sein neues Content-Management Center (CMC) in Betrieb genommen. Mit der zugrunde liegenden SMPTE-2110-Technologie werden Broadcast-Signale über ein IP-Realtime-Netzwerk übertragen. Damit verfügt der Sender über eine vernetzte Infrastruktur, die nach eigenen Angaben europaweit einzigartig ist.

Generaldirektor Roland Weißmann erklärte, mit dem CMC setze der ORF einen "entscheidenden Schritt in die Zukunft". Die Anlage mache den Betrieb effizienter und flexibler und stärke zugleich die Sendesicherheit. Damit schaffe man die Grundlage, Inhalte schneller, sicherer und in hoher Qualität ausspielen zu können. Technik- und Digitalisierungsdirektor Harald Kräuter sprach von einem "Nervensystem des ORF", das erneuert worden sei. Er sei stolz, dass der ORF als erstes Medienhaus in Europa eine solche Anlage im 24/7-Betrieb einsetzen könne. Das System sei hochmodern, skalierbar und biete hohe Ausfallsicherheit.

"Alles an einem Ort"

Das CMC bündle die Steuerung von TV-, Radio- und Online-Inhalten an einem Standort. Die bisherige Sendeabwicklung von ORF III in Pfarrwerfen wurde geschlossen, ihr Betrieb soll nun vom Mediencampus übernommen werden. Der Zusammenschluss verschiedener Abteilungen soll Entscheidungswege verkürzen und Strukturen verschlanken.

Ein wesentliches Merkmal sei das IP-basierte Netzwerk, das die flexible Steuerung aller Kanäle von jedem Arbeitsplatz aus ermöglichen soll. Angesichts steigender Live-Anteile und neuer Distributionswege – etwa Streaming oder zielgerichtete Werbeausspielung – biete die Architektur laut ORF Vorteile. Zur Absicherung sei das CMC mit mehrfach redundanten Netzwerken ausgestattet. Auch Cyber-Sicherheit spiele eine zentrale Rolle, da der ORF Teil der kritischen Infrastruktur ist.

Die Umstellung verändere laut dem ORF auch die Arbeit der Techniker::innen. Aus dem "klassischen" Hardware-Spezialisten:in wird ein CMC-Operator:in, der über 300 serverbasierte Systeme gleichzeitig überwacht und Inhalte auf allen Plattformen steuern soll.

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