Fotos von der Investitions-Bilanz-PK
"Die Telekombranche sichert jeden 50. Arbeitsplatz in Österreich"

Nach einem Jahrzehnt massiver Investitionen ziehen A1, Magenta und Drei Bilanz. Demnach verfügt Österreich heute über eines der leistungsfähigsten Netze Europas. Gleichzeitig warnen die Betreiber vor Investitionsrisiken und drohendem Stillstand.

A1, Magenta und Drei haben am Donnerstag im Rahmen einer Pressekonferenz in Wien Bilanz über ein Jahrzehnt Telekom-Investitionen gezogen. Während die drei großen Netzbetreiber auf durchaus beeindruckende Fortschritte verweisen können, warnen sie zugleich vor einem möglichen Rückgang weiterer Investitionen aufgrund verschlechterter Rahmenbedingungen.

Milliarden für digitale Infrastruktur

In den vergangenen zehn Jahren flossen den Angaben zufolge rund 5,7 Milliarden Euro in den Ausbau und die Modernisierung der heimischen Netze – mehr als 90 Prozent davon direkt in die technische Infrastruktur. Jährlich investierten die Betreiber bis zu 900 Millionen Euro. Das hat sich offenbar ausgezahlt, denn Österreich zählt heute tatsächlich zu den Ländern mit der besten Netzabdeckung Europas, wie diverse renommierte Vergleichstests laufend zeigen (LEADERSNET berichtete). Die 5G-Versorgung erreiche im besiedelten Raum bereits 98 Prozent und übertreffe damit schon jetzt das EU-Ziel für 2030, wurde betont.

Auch im europäischen Vergleich der Endkundentarife liege Österreich weit vorn. Laut tarife.at zählen die Preise zu den niedrigsten in Europa – ein Umstand, der nach Angaben von Statistik Austria sogar inflationsdämpfend wirkt.

Hohe Kosten, klare Warnungen

"Die digitale Zukunft ist die Basis für die Relevanz des Wirtschaftsstandorts", betonte Magenta-CEO Thomas Kicker. Österreich sei aufgrund seiner Topografie ein besonders kostenintensives Pflaster: Die Investitionskosten liegen um 62 Prozent über dem EU-Schnitt. Rudolf Schrefl, CEO von Drei, verwies auf die wirtschaftliche Bedeutung der Branche: "Die Telekommunikationsunternehmen erwirtschaften rund elf Milliarden Euro Wertschöpfung jährlich und sichern direkt oder indirekt jeden 50. Arbeitsplatz."

Regulierung als Hemmschuh

Sorge bereite den Anbietern allerdings die Entwicklung der politischen und regulatorischen Rahmenbedingungen. Überregulierung, fehlende Rechtssicherheit und lange Genehmigungsverfahren gefährdeten die Bereitschaft internationaler Investoren, warnten die Vertreter:innen.

"Wir haben eine paradoxe Situation: Jene, die am meisten Wertschöpfung in Österreich schaffen, werden am stärksten reguliert – während internationale Tech-Giganten ohne Investitionen und Steuerleistungen kaum eingeschränkt werden", kritisierte A1-Group Deputy CEO Thomas Arnoldner.

Zudem würden Genehmigungen für den Netzausbau teils bis zu 24 Monate dauern. Die Branche fordert daher eine "Genehmigungsfiktion" im Telekommunikationsgesetz. Wenn innerhalb einer definierten Frist nicht entschieden wird, soll demnach ein Antrag automatisch genehmigt sein.

Fazit

Die Bilanz nach einem Jahrzehnt Ausbau kann sich sehen lassen. Österreich verfügt über ein leistungsfähiges Netz zu vergleichsweise günstigen Preisen. Dennoch sehen die Betreiber:innen den Standort am Scheideweg – und fordern von der Politik ein klares Bekenntnis zu investitionsfreundlichen Rahmenbedingungen (siehe Infobox).

LEADERSNET war beim Pressegespräch. Fotos sehen Sie in der Galerie.

www.digitaloffensive.at

Forderungen und Infos zur Initiative

Die Forderungen der Telekom-Unternehmen im Überblick:

  • klares Bekenntnis zu privatwirtschaftlichen Investitionen in die kritische Infrastruktur,

  • Stopp investitionsfeindlicher, regulatorischer Auflagen,

  • verlässliche, rechtliche und wirtschaftliche Rahmenbedingungen,

  • effektive Deregulierung statt Lippenbekenntnisse

Über die Initiative

Die Digitaloffensive Österreich ist der Branchenverband der führenden Unternehmen im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in Österreich und arbeitet laut eigenen Angaben im ständigen Austausch mit Stakeholdern aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft daran, Österreich als Standort für IKT erfolgreich zu positionieren und die Digitalisierung voranzubringen.

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  • klares Bekenntnis zu privatwirtschaftlichen Investitionen in die kritische Infrastruktur,

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  • verlässliche, rechtliche und wirtschaftliche Rahmenbedingungen,

  • effektive Deregulierung statt Lippenbekenntnisse

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