Österreichweite Umfrage
Zufriedenheit in heimischen Meisterbetrieben trotz Herausforderungen hoch

Laut einer aktuellen Umfrage würden 78 Prozent der Meister:innen und Befähigten in Leitungsfunktionen ihren Beruf nochmal wählen – und das trotz wachsender Belastung durch Fachkräftemangel und Kostensteigerung. 

Gewerbe und Handwerk bilden das Rückgrat der österreichischen Wirtschaft – immerhin machen Sie rund 50 Prozent aller Unternehmen hierzulande aus und beschäftigen rund 800.000 Menschen. Die Zufriedenheit scheint dabei hoch zu sein, wie eine repräsentative Umfrage von Market im Auftrag der Bawag und des Meister Alumni Clubs (MAC) unter 702 Meister:innen und Befähigten in Leitungsfunktionen zeigt. Demnach würden mehr als drei Viertel der Befragten (78 %) ihren Beruf noch einmal wählen, und neun von zehn (90 %) empfehlen die Meisterausbildung an die junge Generation weiter. 

Fachkräftemangel und Kosten als größte Belastung

Gefragt nach den zentralen Herausforderungen, zeigt sich, dass der Fachkräftemangel die österreichischen Meisterbetriebe nach wie vor stark beschäftigt. So sehen sich 85 Prozent aktuell großen Schwierigkeiten bei der Suche nach qualifizierten Mitarbeiter:innen gegenüber. Ebenso viele fühlen sich durch die derzeitige Kostensituation wirtschaftlich belastet. Und auch in den kommenden Monaten rechnet man hier mit zunehmender Verschlechterung, etwa durch steigende Arbeitskosten, Rohstoffpreise und Energiekosten. 

"Die Regierung hat wichtige wirtschaftspolitische Impulse – wie einen Investitionsbooster – angekündigt und das ist ein positives Signal für den Wirtschaftsstandort Österreich", betont MAC-Präsident Manfred Denk in seiner Funktion als Bundesspartenobmann für das Gewerbe und Handwerk in der WKÖ. "Jetzt kommt es darauf an, dass diese Maßnahmen auch zügig bei den Unternehmen ankommen, denn vorhersehbare Energiepreise und spürbare Entbürokratisierung sind für die Betriebe wesentlich, um den Blick in die Zukunft richten zu können und sich wieder vermehrt auf das Kerngeschäft konzentrieren zu können."

Was Qualifikationen wirklich bringen

Um dem Fachkräftemangel nachhaltig entgegenzuwirken, sind Meister:innen sowie Absolvent:innen einer Befähigungsprüfung essenziell – immerhin bilden sie u. a. jeden zweiten Lehrling aus und formen so die Fachkräfte von morgen. Die Bedeutung berufspraktischer Qualifikationen ist aber nicht nur für den Wirtschaftsstandort Österreich wichtig, sondern wird auch in der Praxis wahrgenommen: So empfehlen 90 Prozent der Befragten den jungen Kolleg:innen aktiv, diesen Qualifikationsweg einzuschlagen. Darüber hinaus schätzen 86 Prozent ihre Qualifikation als (sehr) wichtig für den eigenen Betrieb ein, und 90 Prozent fühlen sich durch ihre Ausbildung bestens auf die berufliche Praxis vorbereitet. Nicht zuletzt meinen 89 Prozent, dass ihre Qualifikation zu einem spürbaren Vertrauensvorschuss bei Kund:innen führt, und 77 Prozent sehen darin einen klaren Vorteil gegenüber Mitbewerber:innen – in größeren Betrieben liegt dieser Wert sogar bei 84 Prozent.

Übrigens zeigen die Ergebnisse auch, dass Qualifikation nicht nur ein aktueller Erfolgsfaktor ist, sondern auch ein zukunftsrelevantes Fundament für Fachkompetenz und unternehmerisches Denken: So meinen 76 Prozent der Befragten, dass die Digitalisierung wichtig für ihren Betrieb sei, allen voran in den administrativen Bereichen. 

Verlässliche Partner

Neben Qualifikation brauche es aber auch gezielte Unterstützung, stabile Rahmenbedingungen und verlässliche Partner, ist man sich bei der Bawag sicher. "Wir wollen Meister:innen und Befähigte nicht nur als Bank begleiten, sondern als Partner, der sie von der Ausbildung bis zur Betriebsnachfolge unterstützt. Finanzwissen ist dabei genauso wichtig wie Kapital", meint Enver Siručić, CFO der Bawag Group. Hier wolle man im Rahmen einer neuen Kooperation mit dem Meister Alumni Club ansetzen und mittels praxisnaher Seminare, digitaler Bildungsangeboten und individueller Beratungen die finanzielle Bildung und unternehmerische Kompetenz der Meister:innen und Befähigten fördern.

Blick in die Zukunft

Mit Blick in die Zukunft zeigt die Umfrage, dass bei 30 Prozent der heimischen Betriebe in den kommenden fünf bis zehn Jahren eine Betriebsübergabe ansteht. Allerdings fühlt sich nur rund die Hälfte davon gut darauf vorbereitet – und mehr als ein Drittel dagegen weniger gut oder gar nicht. 

Mehr Informationen zur Studie finden Sie in unserer Infobox.

www.bawag.at

www.meisteralumni.at

Über die Umfrage

Die vorliegende Umfrage wurde repräsentativ für Österreich hybrid (online und telefonisch) durchgeführt vom Institut Market zwischen Mai und Juli 2025 unter 702 Befragten: 209 Mitgliedern des Meister Alumni Clubs sowie 493 österreichischen Meister:innen und Befähigten mit Leitungsfunktion, online und telefonisch.

Kommentar veröffentlichen

* Pflichtfelder.

Über die Umfrage

Die vorliegende Umfrage wurde repräsentativ für Österreich hybrid (online und telefonisch) durchgeführt vom Institut Market zwischen Mai und Juli 2025 unter 702 Befragten: 209 Mitgliedern des Meister Alumni Clubs sowie 493 österreichischen Meister:innen und Befähigten mit Leitungsfunktion, online und telefonisch.

leadersnet.TV