LEADERSNET veröffentlicht nun regelmäßig Interviews, Porträts und Servicegeschichten von aehre. Dabei befasst sich das nachhaltige Businessmagazin stets mit einem der zentralen Themen der Gegenwart: Nachhaltigkeit, in all ihren Facetten von Environment über Social bis Governance, von Innovationen über Generationendiskurs bis zu Nachfolgethemen.
Nachdem es beim vergangenen Mal um den Wert von Kaffee- und Kakaobohnen gegangen war, geht es dieses Mal um Architektur der Zukunft. Vom behutsamen Umbau historischer Gebäude über die Verwendung von Myzel-Material bis hin zu futuristischen Holzhochhäusern: Weltweit denken Architekt:innen Nachhaltigkeit neu – nicht als Einschränkung, viel mehr als kreative Chance.
Text: Nicole Spilker
"Wir bauen auf Substanz", sagen Rita Reisinger und Doris Kutscher – und das meinen sie im doppelten Sinn. Die beiden Planerinnen aus Wien eint nicht nur eine langjährige Freundschaft, sondern auch eine Haltung: Nachhaltiges Bauen beginnt im Bestand. Seit über 25 Jahren widmen sie sich der Sanierung, Umnutzung und Weiterentwicklung bestehender Gebäude. Was heute unter dem Schlagwort "Nachhaltigkeit" verhandelt wird, war für sie lange einfach gute Praxis. "Damals sprach niemand von Nachhaltigkeit", erinnert sich Rita Reisinger. "Wir haben einfach das weiterverwendet, was da war – ohne es zu deklarieren."
Dass diese Haltung inzwischen zur architektonischen Notwendigkeit geworden ist, zeigt sich nicht nur an ihren Projekten, sondern auch an der Nachfrage. Immer mehr Auftraggeber:innen erkennen, dass nachhaltiges Bauen auch wirtschaftlich Sinn macht. "Wenn man Ressourcenverbrauch, Entsorgungskosten und den gesamten Kreislauf miteinbezieht, dann ist Revitalisierung nicht nur ökologischer, sondern oft auch wirtschaftlicher", sagt Doris Kutscher. Ein exemplarisches Beispiel dafür ist Vienna One, ein ehemaliger Industriebau aus den 1960er-Jahren in Wien-Hernals. Hier wurde die ursprüngliche Stahlbetonstruktur erhalten, thermisch saniert und mit Photovoltaik ausgestattet. "Vienna One ist für uns ein Paradebeispiel, wie aus einer unscheinbaren Produktionsstätte ein Leuchtturm nachhaltiger Architektur entstehen kann", erklärt Reisinger. Es zeige, dass durch Revitalisierung auch architektonisch und städtebaulich ein echter Mehrwert möglich ist. Und nicht nur das: "Statt – wie anfänglich geplant – nach Prag ist die auftraggebende US-Firma nach Wien gezogen, weil wir ein Bestandsobjekt für sie revitalisiert haben", so Doris Kutscher, "das entsprach ihren recht strengen nachhaltigen Anforderungen, denn keinesfalls sollte neu gebaut werden."
Aus Industrie wird Innovation. Vienna One zeigt, wie nach-haltige Revitalisierung selbst global agierende Firmen überzeugt – architektonisch stark, ökologisch sinnvoll, urban wertvoll © Nuno Oliveira
Ein weiteres Projekt, Havienne, überträgt dieses Prinzip in den Luxuswohnungsbau: Eine denkmalgeschützte ehemalige Marinekaserne in Wien-Döbling wurde in hochwertige Apartments verwandelt, ergänzt durch zwei neue Holzbungalows. "Der historische Baukörper blieb äußerlich fast unverändert", so Kutscher, "aber innen konnten wir moderne Komfortstandards schaffen, ohne das Ensemble zu stören." Als Herausforderung zeigte sich, dass die Wohnungen im ersten Obergeschoss keine Außenflächen hatten – anders als im Erdgeschoss mit Garten oder im Dachgeschoss mit Terrassen. Durch gute Argumentation konnten dennoch Freiflächen für jede Einheit kreiert werden. "Mit dem Denkmalamt hatten wir nie das Gefühl eines Gegeneinander. Im Gegenteil: Es war ein produktiver Austausch, bei dem beide Seiten auf Augenhöhe agierten", berichtet Kutscher. Für diese behutsame Transformation wurde das Büro mit dem Fiabci Prix d’Excellence Austria ausgezeichnet.
Alt trifft Neu. Bei der Umnutzung einer Marinekaserne zur Luxuswohnanlage haben Rita Reisinger (li.) und Doris Kutscher (re.) von Reisinger Kutscher denkmalgerechtes Sanieren mit modernem Wohnkomfort verbunden. © Marina Eiffe
Für Reisinger und Kutscher ist Bestand kein Hindernis, sondern Potenzial. "Selbst bei unscheinbaren 1980er-Jahre-Bauten lohnt es sich, den Charakter zu erkennen und weiterzudenken", sagt Reisinger. Kutscher ergänzt: "Der spannendste Dialog entsteht oft genau dort, wo Alt und Neu aufeinandertreffen – und genau das reizt uns weit mehr als ein Neubau auf der grünen Wiese."
Architektur als lebendiges Ökosystem
Auch der Steirer Klaus K. Loenhart, Professor an der Technischen Universität Graz, geht Architektur ganzheitlich an. Er sieht Städte als "lebende Biome" und verfolgt einen pflanzenbasierten, erdölfreien Ansatz. Sein Büroterrain: integral designs gestaltet Gebäude als Ökosysteme, die gleichsam mitleben: Innenhöfe und Fassaden werden dicht mit Pflanzen begrünt und lassen natürliche Prozesse in die Architektur einfließen.
Lebendiges Ökosystem. Mitarbeitende im Grüne-Erde-Headquarter sind begeistert. © Grüne Erde
In seinen Projekten artikuliert sich das durch sinnlich erlebbare Räume, die dank integrierter Pflanzengemeinschaften buchstäblich Sauerstoff ein- und ausatmen. Sein prominentes Beispiel ist der neue Grüne-Erde-Hauptsitz im oberösterreichischen Pettenbach, bei dem er als Landschaftsarchitekt und Gesamtplaner fungierte. Loenhart schildert, wie die Natur ins Gebäude geholt wird: "Ein atmender Innenraum ist entstanden, dessen reichlich bepflanzte Lichthöfe Luft zum Atmen bereitstellen, dazu Holzstützen – frei stehend wie im Wald, hohe Holzdecken, das wechselnde Lichtspiel… Ein Rundgang durch die Grüne-Erde-Welt erinnert an einen Spaziergang durch den Wald, der Eindrücke ermöglicht, die man fühlt und genießt."
»Ein Rundgang durch die Grüne-Erde-Welt erinnert an einen Waldspaziergang.« Klaus K. Loenhart, Prof. für Architektur und Landschaft, TU Graz
Ein weiteres Beispiel seiner Arbeit ist der Austrian Pavilion auf der Expo Mailand 2015, der als Breathing Pavilion bekannt wurde. In diesem Pavillon aus Holzrahmen, 55 Bäumen und über 12.600 Pflanzen schuf Loenhart mit seinem Team eine frische Mikroklima-Oase mitten im sommerlichen Mailand. Durch Verdunstungskälte und über 48 Hochdruck-Nebelgeräte blieb das Innere stets etwa sieben Grad kühler als draußen – ganz ohne konventionelle Klimaanlage. Ein Netzwerk aus Ventilatoren verstärkte die Luftbewegung und versorgte die Pflanzen mit CO₂, was sie wiederum in Sauerstoff verwandelten. Pro Stunde erzeugte der kleine Wald genug Frischluft, um rund 1.800 Besucher:innen zu versorgen – das entspricht etwa der Leistung eines drei Hektar großen Naturwaldes.Loenharts integrativer Ansatz wurde kürzlich mit dem UNESCO Global Award for Sustainable Architecture gewürdigt. Er betont, dass Architektur jenseits rein energetischer Konzepte gedacht werden muss: Ein Gebäude könne durch lebendige Materialien und Lichtführung genauso viel zum Wohlbefinden beitragen wie durch Einsparungen beim Energieverbrauch. Und tatsächlich: Mitarbeitende des Grüne-Erde-Baus berichteten bereits von messbar besserer Gesundheit.
Architektur als Selbsthilfekonzept
In Asien gilt Yasmeen Lari längst als Pionierin der sozial-ökologischen Architektur. Sie war Pakistans erste Architektin und entwirft seit über zwanzig Jahren preisgünstige, klimaneutrale Häuser für sozial Benachteiligte. Ihr Konzept nennt sie Barefoot Social Architecture: ein System, bei dem Dorfbewohner:innen mit lokal verfügbaren Materialien und handwerklichem Know-how ihre Häuser eigenständig errichten. Lari verknüpft Katastrophenhilfe mit Partizipation: Nach dem verheerenden Erdbeben von 2005 schulte sie Betroffene in Facharbeit und Bauhandwerk, sodass über 40.000 erdbeben- und flutresistente Lehm- und Bambushäuser entstanden – ohne große externe Hilfe.
Mit Lehm in die Zukunft. Yasmeen Laris Häuser sind Impulse für einen neuen Lebensstil © Archiv Yasmeen Lariri, Iwan Baan
Die Bewohner:innen verzieren ihre Wohnungen selbst mit kunstvollen Lehmreliefs und übernehmen stolz den Erhalt. Damit etablierten sie ein Selbstbaukonzept, statt sich von Top-down-Spenden abhängig zu machen. Für ihren Einsatz wurde Lari international gefeiert. 2020 erhielt sie den Jane-Drew-Preis, 2021 das Ehrendoktorat des Politecnico di Milano und 2023 die Royal Gold Medal des Royal Institute of British Architects.
Architektur als Kommunikationstool
Klimaneutralität beginnt im Bestand – nicht auf der grünen Wiese. Genau hier setzt auch Renowave.at an, ein österreichweites Innovationslabor für klimaneutrale Gebäude- und Quartierssanierung. Als Genossenschaft vernetzt Renowave.at Forschung, Politik und Praxis, um Sanierungen einfacher, schneller und wirtschaftlicher zu machen. "Wir greifen dort ein, wo Bedarf besteht", sagt Ulla Unzeitig, Vorständin von Renowave.at. Das Labor entstand auf Initiative des Klimaschutzministeriums und bringt heute Innovationen in die Anwendung – von seriellen Sanierungstechniken bis zu Businessmodellen, die Energieeffizienz und Materialkreisläufe adressieren. Renowave.at versteht sich als zentrales Netzwerk für den Austausch, bringt Akteur:innen zusammen, schafft Raum für Demonstrationen neuer Ansätze und unterstützt die Verbesserung der Rahmenbedingungen. Außerdem organisiert es die jährlichen Impact Days für klimaneutrales Bauen. "Tatsache ist, dass die Sanierungsrate seit Jahren in ganz Europa zu niedrig ist", so Unzeitig. "Sanieren ist ein ganzheitlicher Prozess: Man muss umbauen, zubauen, ausbauen, verdichten. Es wäre genug versiegelte Fläche vorhanden, mit der man gut haushalten könnte", sagt sie.
Beim Projekt KRAISBAU arbeitet Renowave.at gemeinsam mit über 30 Partner:innen daran, neue digitale Wege für die Sanierung von Bestandsgebäuden zu finden. Dabei geht es um die Frage: Wie können wir mithilfe von künstlicher Intelligenz und modernen Tools besser verstehen, was in alten Gebäuden steckt – ohne gleich die Wände aufreißen zu müssen? "In unserem Teil des Projekts schauen wir uns an, wie man Bauteile und Materialien mit digitalen Methoden untersuchen kann, ohne sie zu beschädigen", erklärt Magdalena Oppel, die das Arbeitspaket bei Renowave.at leitet. Ziel ist es, schneller herauszufinden, wie bestehende Gebäude sinnvoll weitergenutzt werden können – ob fürs Wohnen, Arbeiten oder etwas ganz anderes.
Architektur als Kreislaufwirtschaft
Auch im Bauwesen selbst regt sich Kreislaufdenken. In Wien hat sich die Genossenschaft BauKarussell gegründet, die soziales Urban Mining betreibt: Dabei werden Gebäude abschnittsweise rückgebaut und Bauteile zur Wiederverwendung vorsortiert. Speziell ausgebildete Arbeitskräfte entfernen Schadstoffe und zerlegen Materialien in hoher Qualität, damit Holzbalken, Türen oder Fliesen nicht im Recyclingbruch landen, sondern bestmöglich wiederverwendet werden können. Die Erlöse aus dem Verkauf wiederverwendbarer Bauteile fließen transparent in die Finanzierung der Umbauarbeit zurück. So kombiniert BauKarussell Kreislaufwirtschaft mit sozialer Integration: Langzeitarbeitslose erhalten Jobs und Bauauftraggeber:innen sparen durch günstigen Weiterverkauf von Bestandsmaterialien. "Kreislaufwirschaft ist eine neue Form des Wirtschaftens, die wir erlernen müssen, um in Zeiten des Klimawandels bestehen zu können", erklärt BauKarussell-Gründer Thomas Romm.
»Kreislaufwirtschaft ist eine neue Form des Wirtschaftens, die wir erlernen müssen, um in Zeiten des Klimawandels bestehen zu können.« Thomas Romm, BauKarussell-Gründer
Er verweist darauf, dass der Bausektor extrem ressourcenintensiv sei – pro Jahr entstünden allein in Österreich rund 42 Millionen Tonnen Baustellenabfall. Für Romm ist die urbane Siedlung deshalb selbst als ein großes Rohstofflager zu sehen. In der Schweiz hat sich das baubüro in situ in Zürich diesem Thema verschrieben. Architekt:innen entwickeln dort "Materialbiografien": Jeder Baustoff wird dokumentiert, um eine eventuelle spätere Demontage zu erleichtern. Warum das eine lohnenswerte Arbeit ist, zeigt sich an ihrem Projekt K.118. Hier stockten die Architekt:innen eine Lagerhalle in Winterthur auf – fast ausschließlich mit Bauteilen aus Rückbauten. Der Entwurf folgte dabei der Materialverfügbarkeit: Stahlträger aus Basel, Granitplatten und Fenster aus Zürich, ergänzt mit Holz, Stroh und Lehm. Entstanden sind so zwölf neue Ateliers mit Gemeinschaftsküchen und Balkonlauben. Dieser ressourcenschonende Ansatz senkt den CO₂-Fußabdruck um 60 Prozent gegenüber einem Neubau und zeigt, wie zirkuläres Bauen konkret funktionieren kann.
Zirkulär und kreativ. Beim Projekt K.118 nutzte das baubüro in situ fast nur rückgebaute Materialien und schuf daraus neue Ateliers mit 60 Prozent weniger CO₂ als bei einem herkömmlichen Neubau. © das baubüro in situ
Architektur als modularer Gedanke
Aus Frankreich kennen wir die Architekten Lacaton & Vassal, die bei vielen Großprojekten den Bestand aufwerten, statt neu zu bauen. Berühmt sind etwa ihre Sanierungen sozialer Wohnbauten in Bordeaux und Paris, wo sie mit Leichtbauanbauten aus Glas und Metall die Grundgebäude erweiterten, anstatt sie abzureißen. Ein eindrucksvolles Beispiel ist der Pariser Tour Bois-le-Prêtre, bei dem sie ein zweites, gläsernes Wärmeschutzgewand um das Gebäude legten, um Wintergärten und Balkone hinzuzufügen. Dieser Ansatz spart Abrissmaterial und bringt bezahlbaren Wohnraum hervor. Das Studierendenhaus der TU Braunschweig zeigt hingegen, wie flexibel und zukunftsfähig Hochschulbau sein kann: Es besteht aus modularen Holzelementen, die sich schnell montieren und bei Bedarf rückbauen oder anpassen lassen. Diese Bauweise schafft nicht nur Raum für neue Lernformate, sondern lässt auch eine nachhaltige Nutzung zu: Das Gebäude kann versetzt, erweitert oder vollständig wiederverwendet werden.
Flexibel und modular. Das Studierendenhaus der TU Braunschweig ist nachhaltiger Hochschulbau für morgen. © Martin Zeller
Architektur mit innovativen Materialien
Aber nachhaltiges Bauen ist nicht nur eine Frage von intelligenten Grundrissen, modularen Systemen, Kreislaufwirtschaft oder innovativer Technik. Die wirklich spannende Frage lautet: Woraus bauen wir eigentlich? Ein großer Hebel steckt nicht nur in der Form, sondern im Material selbst. Nehmen wir Beton – den meistverwendeten Baustoff der Welt. In seiner Herstellung steckt enorm viel CO₂, seine Lebensdauer ist begrenzt. Und doch gibt es Hoffnung: Sogenannter "selbstheilender Beton" könnte bald unsere Straßen und Häuser mitdenkend machen. Eingebettete Bakterien oder Mikrokapseln produzieren bei Rissen Kalkstein und schließen die Schäden eigenständig. Das senkt Wartungskosten und verlängert die Lebensdauer. Noch ist das Hightech-Material teuer und vor allem für Brücken oder Tunnel interessant. Doch die Forschung läuft auf Hochtouren. Weniger futuristisch, dafür umso organischer sind Verbundstoffe aus Myzel. Das feine Pilzgeflecht wächst auf Abfällen wie Stroh oder Sägespänen und bildet nach wenigen Tagen ein stabiles, CO₂-speicherndes Baumaterial. Kompostierbar, leicht und natürlich. In Namibia baute das Start-up MycoHab daraus bereits ein ganzes Haus und zeigte somit das Potenzial von Pilzen auch für die Baubranche. Tragende Konstruktionen sind noch Zukunftsmusik, doch als Dämmmaterial oder Innenausbau haben die Pilzbaustoffe großes Potenzial. Und das ist nur der Anfang. Brettsperrholz – also kreuzverleimte massive Holzplatten – erlaubt heute mehrgeschossige Holzbauten mit geringem CO₂-Fußabdruck. Der vorläufige Höhepunkt dafür wird 2041 erwartet.
Bauen mit Pilzen. Das Start-up Myzel macht’s möglich: Der nachwachsende Verbundstoff wächst auf Abfall, speichert CO₂ und ist kompostierbar – wie in Namibia, wo daraus bereits ein ganzes Haus entstand. © MycoHab
Bis dahin soll in Tokio das Projekt W350 realisiert werden. Geplant vom Architekturbüro Nikken Sekkei, soll ein 350 Meter hoher Wolkenkratzer entstehen, der zu 90 Prozent aus Zedern- und Zypressenholz besteht, ergänzt durch zehn Prozent Stahl, der in der seismisch aktiven Region für die notwendige Stabilität sorgen soll. Auch bei diesem Projekt ist das zentrale Anliegen die Nachhaltigkeit. Durch die Verwendung von 185.000 Kubikmetern Holz sollen etwa 100.000 Tonnen CO₂ gebunden werden. Zudem soll die wirtschaftliche Nutzung heimischer Wälder, deren Bestände nach dem Zweiten Weltkrieg aufgeforstet wurden, gefördert werden. Die Begrünung der Balkone und das Atrium, das sich durch das gesamte Gebäude zieht, schaffen zudem Lebensräume für Pflanzen und Tiere. Auch W350 steht somit nicht nur für architektonische Innovation, sondern für einen Paradigmenwechsel im urbanen Bauen: weg von Beton und Stahl, hin zu nachhaltigen, natürlichen Materialien. Wer die Zukunft bauen will, muss sie eben nicht nur entwerfen, sondern auch wachsen lassen. -
Mehr zum Thema Nachhaltigkeit finden Sie im nachhaltigen Businessmagazin aehre auf www.aehre.media und in der neuen Ausgabe, die am Kiosk oder auch online erhältlich ist.
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