Nach frühzeitigem Ö3-Abschied
Wer jetzt in die Fußstapfen von Robert Kratky tritt

| Larissa Bilovits 
| 17.08.2025

Der langjährige Ö3-Wecker-Moderator zieht sich rund eineinhalb Jahre früher als geplant aus seinem Job zurück. Neben zwei Fixkandidat:innen kommen für seine Nachfolge mehrere erfahrene Moderator:innen infrage. 

Der ORF verliert seine bekannteste Radiostimme: Wie am Freitag bekannt wurde, verlässt Ö3-Wecker-Moderator Robert Kratky seinen Stammsender. Und das früher als geplant – so hatte der 52-Jährige vergangenes Jahr noch verlautbart, seinen Vertrag mit Ende 2026 auslaufen zu lassen bzw. ihn nicht verlängern zu wollen (LEADERSNET berichtete). Gesundheitliche Gründe hätten ihn nun aber dazu veranlasst, die Zusammenarbeit mit dem öffentlich-rechtlichen Sender mit sofortiger Wirkung zu beenden.

Auf ärztliches Anraten

Seine Ö3-Karriere begann der gebürtige Salzburger bereits 1991 als Regisseur und Live-Reporter für den Wecker, später moderierte er auch andere Sendungen des selbsternannten Hitradios. 1996 übernahm er die Rolle des Wecker-Chefproducers, erfand Kult-Comedy-Leisten wie den "Vignettenman" oder "Oma Raithofer & Opa Kratky" und sprach deren Figuren selbst. Ab 1997 war er Co-Moderator neben Hary Raithofer, ehe er 2004 die Leitung der Morgensendung übernahm, die bis heute täglich Millionen Hörer:innen erreicht.

"Schweren Herzens aber voller Dankbarkeit habe ich beschlossen, das Mikrophon des Ö3-Weckers endgültig an meine hervorragenden Kolleginnen und Kollegen weiterzureichen. Auf ärztliches Anraten früher als geplant, beende ich somit meine Arbeit für das Hitradio Ö3 und den ORF, um meiner psychischen und körperlichen Gesundheit jenen Vorrang einzuräumen, der zuvor über fast vier Jahrzehnte ausschließlich meiner Arbeit galt", schreibt Kratky in einem Instagram-Posting, in dem er sich u.a. bei den Ö3-Hörer:innen bedankt. Über Generationen ein kleiner Teil im Alltag so vieler sein zu dürfen, sei für ihn "das Glück meines Lebens und die größte für mich denkbare Ehre".

 
 
 
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

Ein Beitrag geteilt von Robert Kratky (@robert.kratky)

Geschätzter Kollege

ORF-Generaldirektor Roland Weißmann zeigte sich anerkennend und sprach Kratky für seinen Rückzug "großen Respekt" aus. Er habe "unter sehr herausfordernden Arbeitsbedingungen nicht nur Ö3, sondern die österreichische Radiolandschaft während der letzten Jahrzehnte als Host des Ö3-Weckers geprägt wie kein anderer". Radiodirektorin Ingrid Thurnher betonte wiederum, seine besondere Stärke sei es gewesen, "dem Publikum immer auf Augenhöhe zu begegnen". Zugleich erinnerte sie daran: "Ein Leben in der Öffentlichkeit sorgt für Höhenflüge, verlangt einem Menschen aber auch einiges ab." Und auch Ö3-Senderchef Michael Pauser würdigte Kratkys Beitrag: Er habe die größte Morningshow des Landes entscheidend geprägt und den Grundstein für künftige Erfolge gelegt. "Wir respektieren seine Entscheidung und wünschen ihm alles Gute für die nächsten Monate, um wieder Kraft zu schöpfen", so Pauser.

Dass Kratky dem ORF durchaus etwas wert war, zeigte sich in den vergangenen Jahren in finanzieller Form: So war der Moderator der unangefochtene Spitzenverdiener im Haus und kam 2024 laut ORF-Transparenzbericht auf ein stolzes Jahresgehalt von 472.702 Euro (LEADERSNET berichtete). Infolge seines Austritts thront nun Sicherheitsbeauftragter Pius Strobl mit 451.710 Euro an der Spitze, gefolgt von Generaldirektor Roland Weißmann mit 427.500 Euro.

Rennen um Kratkys Nachfolge

Zwei passende Nachfolger:innen habe man wohl schon gefunden: Wie Michael Pauser in einem Interview mit dem Kurier angibt, liege es nämlich "auf der Hand", dass Philipp Hansa und Gabi Hiller den Ö3-Wecker übernehmen. Immerhin fungierte Hansa bereits vor Kratkys Austritt jede vierte Woche – also wenn Kratky frei hatte, oder auch wenn er im Urlaub war – als Hauptmoderator der Morgenshow. Der 35-jährige Grazer ist den meisten Hörer:innen somit bekannt und wohl auch beliebt. Selbes gilt für Hiller: Die 40-jährige Niederösterreicherin gestaltet bereits seit Ende 2022 den Ö3-Wecker mit und ist der breiten Hörerschaft darüber hinaus auch durch ihre jahrelange Moderation des "Ö3-Weihnachtswunders" bekannt.

Laut Pauser solle aber noch ein zweites Moderationsduo dazustoßen. Medienberichten zufolge stehe hier etwa Tina Ritschl weit oben auf der Liste. Die 35-jährige Wienerin mit Wurzeln in Vorarlberg und Niederösterreich ist seit 2012 bei Ö3 tätig und moderiert gemeinsam mit Philipp Bergsmann die Community-Show "Frag das ganze Land". Und auch Bergsmann, der 2018 zu Ö3 gestoßen ist, ist ein denkbarer Kandidat. 

Nicht zuletzt wird auch Anna Kratki als potenzielle Nachfolgerin gehandelt. Mit Robert Kratky teilt sie sich nicht nur (fast) ihren Namen, sondern auch ihre energetische Morgenstimmung, mit der sie bis vor wenigen Tagen die Hörer:innen von Radio-Energy in den Tag schickte. Der Grundstein dieser Gerüchte dürfte ein von ihr selbst verfasstes Posting sein, mit dem sie kürzlich ihren überraschenden Austritt aus ihrem bisherigen Job bekannt gab:

Wer nun tatsächlich neben Hansa und Hiller Robert Kratkys Nachfolge antritt, dürfte sich in den kommenden Tagen zeigen. Er selbst hatte sich jedenfalls bereits im vergangenen Jahr eine "sehr coole Moderatorin" – sprich eine Frau – gewünscht.

www.oe3.orf.at

Robert Kratky hat mir in der Früh meine senile Bettflucht verschönert. Seine Stimme, sein Witz, seine Spontanität, auch sein Ehrgeiz, sein Allgemeinwissen fehlen mir. Er ist der Beste und ich hoffe, er kehrt wieder zurück halt mit einer anderen Sendung.
Muss noch hinzufügen, ihr seid alle tolle Moderatoren! Aber Kratky bleibt Kratky
Alles Liebe, baldige Genesung
Gertrude G.
Kratky war super
Hansa ist gut
Hiller vergönnt beide nicht die Show
Hiller war sicher eine der ersten die Kratky
die Kohle nicht gönnte.
Wenn Hiller den Wecker moderiert werde ich niemehr Ö3 hören.
Sorry Das ist meine Meinung

Kommentar veröffentlichen

* Pflichtfelder.

leadersnet.TV