Forscher zeigen die Ursachen
Österreichs Treibhausgase sind weiter gesunken

Forscher:innen der Uni Graz zeigen jene Ursachen auf, die maßgeblich für die verbesserte CO2-Bilanz verantwortlich sind. Um die EU-Vorgaben zu erreichen, sind aber weitere Anstrengungen nötig.

Österreichs Treibhausgasemissionen sind 2024 um 2,56 Prozent gesunken – das dritte Jahr in Folge mit einem Rückgang. Das teilte nun das Umweltbundesamt mit. Dennoch blieb die Abnahme hinter den Werten der beiden Vorjahre zurück, und wir liegen laut EU-Vorgaben noch knapp über dem Zielpfad.

Forschende der Universität Graz haben die Ursachen des Rückgangs analysiert. "So wenig Treibhausgas-Emissionen wie 2024 hatten wir zuletzt 1970", erklärte Karl Steininger vom Wegener Center. Für das Erreichen der 2030-Ziele seien jedoch "größere Anstrengungen" erforderlich. "Die bisherigen Rückgänge zeigen, dass Klimaschutz wirkt – aber auch, dass wir uns nicht auf günstige Witterung oder schwache Konjunktur verlassen dürfen."

Zwei Drittel dank Klimapolitik

Laut der Analyse gehen knapp zwei Drittel der Einsparungen auf Klimaschutzmaßnahmen zurück – etwa auf klimafreundlichere Produktionsverfahren, neue Heizsysteme und verändertes Verhalten in der Bevölkerung. Ausgelöst worden seien diese Veränderungen unter anderem durch Preissignale wie die CO₂-Steuer, so Steininger. Etwas mehr als ein Drittel der Reduktion führen die Forschenden auf die schwache Konjunktur (0,1 Prozentpunkte) und den ungewöhnlich milden Winter (0,9 Prozentpunkte) zurück.

Ziel 2030 erfordert stärkere Einsparungen

Seit 1990 hat Österreich seine Emissionen um rund 16 Prozent gesenkt. In Bezug auf die EU-Vereinbarung liege das Land jedoch "noch darüber", warnte Steininger. Wären die Temperaturen und die Wirtschaftsentwicklung im Vorjahr im langjährigen Durchschnitt gelegen, hätten die Emissionen um rund zwei Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente – also drei Prozent – höher ausfallen können. Für die kommenden Jahre bedeute das: Die jährlichen Einsparungen müssten deutlich über dem Niveau von 2024 liegen, um das 2030-Ziel zu erreichen.

www.uni-graz.at

www.umweltbundesamt.at

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