Fokus auf E-Mobilität
Millionenpleite eines Entwicklers für die Automobilindustrie

Das heimische Forschungs- und Entwicklungsunternehmen mit Fokus auf E-Mobilität und zukunftsrelevanter Antriebstechnik gehört zur Unternehmensgruppe der international tätigen hofer-Gruppe mit Sitz in Deutschland.

Wie der KSV1870 am Montag mitteilte, wurde über das Vermögen der hofer forschungs- und entwicklungs GmbH beim zuständigen Landesgericht Steyr ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eingebracht. Das 2010 gegründete Unternehmen mit Sitz in St. Ulrich bei Steyr ist Teil der international tätigen, in Deutschland ansässigen hofer-Gruppe mit Fokus auf E-Mobilität und zukunftsrelevanter Antriebstechnik für die Automobilindustrie. Hierzulande werden Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten für den Mutterkonzern erbracht. Die erbrachten Leistungen wurden über Vertriebsgesellschaften an verschiedene Autobauer vermarktet.

Nach eigenen Angaben betragen die Passiva rund 3,6 Millionen Euro, denen Aktiva in Höhe von 715.000 Euro gegenüberstehen. Laut dem Kreditschutzverband sind von der Pleite 49 Dienstnehmer:innen und 65 Gläubiger:innen betroffen.

Gründe und weitere Vorgangsweise

Den dem KSV1870 vorliegenden Informationen zufolge resultiert die Zahlungsunfähigkeit primär aus der Pleite der deutschen Holdinggesellschaft hofer AG, die am 1. Juli 2025 insolvent wurde. Dadurch hätten von der Österreich-Tochter erbrachte Leistungen von dieser nicht mehr bezahlt werden können. Die hofer AG war demnach Auftraggeberin der Antragstellerin. 

Die Automobilindustrie habe sich in den vergangenen Jahren rasant entwickelt und tiefgreifende technologische Veränderungen durchlaufen, wodurch komplexe, schwer einschätzbare Risiken entstanden seien. Schwankende politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen hätten zudem die Geschäftstätigkeit erschwert. Obwohl die hofer-Gruppe über technologische Kompetenz, Innovationskraft und eine gute Marktposition verfügt habe, sei sie in eine Krise geraten. Investitionen in Eigenentwicklungen hätten nicht vermarktet werden können, der chinesische Markt habe geschwächelt und geplante Großprojekte hätten nicht gestartet werden können. Schließlich hätten die Hausbanken wegen der Risiken im Automobilsektor die Kreditrahmen reduziert, was zur Zahlungsunfähigkeit der Schuldnerin geführt habe.

Sanierungsplan

Die hofer forschungs- und entwicklungs GmbH strebt eine Fortführung an. "Den betroffenen Gläubigern wird ein 20-prozentiger Sanierungsplan, zahlbar binnen zwei Jahren ab Annahme, angeboten – mit dem Ziel, das Unternehmen fortzuführen. Die Finanzierung der Sanierungsplanquote soll aus der Abarbeitung der laufenden Aufträge erfolgen", berichtet Petra Wögerbauer vom KSV1870. 

www.ksv.at

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